Windows 7/8/10: CLS-Befehl „löscht den Bildschirminhalt“ – was bedeutet das?
CLS, die Kurzform von clear screen, kümmert sich um eine Bereinigung des Monitorinhalts. Keineswegs kommt es dabei zu einem Bildschirm- oder gar einem PC-/Notebook-Totalschaden.
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Genügen drei Buchstaben, um Windows zu zerschießen oder zum Absturz zu bringen? Falls ja, wäre das katastrophal. Es geht um den Kommandozeilenbefehl "cls". Sinnvoll ist es, dass Sie sich als Nutzer der Kommandozeile (aufrufbar mit Win-R und cmd) vorab informieren, was ein CMD-Befehl (Windows-Eingabeaufforderung) bewirkt, ehe Sie ihn ausführen. So gibt es keine (unangenehmen) Überraschungen. Indem Sie einen erklärungsbedürftigen Befehl um den Parameter /? erweitern und so in die Kommandozeile eingeben, sehen Sie einen Microsoft-Hilfetext. Unklar ist die Sache im Fall von cls: So fördert ein cls /? eine Erklärung zutage, die nicht eindeutig ist: "Löscht den Bildschirminhalt" – das deutet Unheil an. Im Folgenden klären wir also die Frage:

Bildschirminhalt löschen – ist das sicher?

Keine Angst, der Befehl bewirkt weder einen Systemabsturz noch das Entfernen von allem, was auf dem Monitor sichtbar ist. Microsoft hat nur keine Mühe aufgewandt, eine längere und verständlichere Beschreibung zu formulieren. Tatsächlich löscht der Befehl jeglichen Text, der in der Kommandozeile steht – alles andere bleibt unberührt (Desktop, Fenster, Taskleiste et cetera). Der Befehl wirkt sich also nur auf die textbasierte Kommandozeilen-Sitzung aus, nicht auf die Windows-GUI (Graphical User Interface, grafische Benutzeroberfläche). Hier ein Definitionsversuch von CoBi, den Microsoft via cls /? in der Kommandozeilenhilfe besser angezeigt hätte: "Löscht den Textinhalt in der Kommandozeile". Oder auch: "Löscht den Textinhalt in der Eingabeaufforderung".
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CMD säubern mit CLS

Wer einige Zeit mit der Kommandozeile gearbeitet hat, sieht darin neben eigenen eingegebenen Befehlen auch Befehlsausgaben der Kommandozeile, also quasi Reaktionen/Antworten seitens der CMD. Indem Sie nach oben scrollen (per Mausrad oder Bildlaufleiste), erscheinen frühere Inhalte der CMD-Sitzung. cls ist nützlich für mehr Übersicht: Es bereinigt die Textanzeige in der Kommandozeile, sodass weder frühere Nutzereingaben noch Befehlsausgaben aus der aktuellen Sitzung zu sehen sind. Das bietet sich als Alternative zum Beenden und Neustarten der Kommandozeile an; der Nutzer arbeitet so blanko weiter. Ein Vorteil im Vergleich zu einem CMD-Neustart: F7 funktioniert weiterhin – die Funktionstaste öffnet eine Liste mit einem Verlauf Ihrer eingegebenen Befehle, einen vorigen abgesetzten wählen Sie über die Cursor-Tasten der Tastatur aus und schicken ihn per Eingabetaste erneut ab. Ein Mini-Schönheitsfehler von CLS: Es tilgt die Angabe Ihrer Windows-Version, die bei normalen CMD-Sitzungen nach dem Start oben erscheint – bei Windows 7 etwa "Microsoft Windows [Version 6.1 7601]".
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Für Kommandozeilen-Arbeiter ist cls interessant, alle anderen brauchen es nicht.
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Nützlicher als in Kommandozeilen-Sitzungen ist CLS häufig in Batch-Dateien: Diese sind quasi die primitivste Form der Programmierung. Besitzt ein Batch-Hilfstool mehrere Funktionen, wechselt sein Nutzer zwischen ihnen mit vom Batch-Datei-Entwickler festgelegten Tasten. Soll bei so einem Sprung in einen anderen Batch-Bereich der bislang im Batch-Kommandozeilen-Fenster eingeblendete Text verschwinden? CLS macht es möglich – und dem Nutzer die Arbeit angenehmer, da die Textausgabe übersichtlicher gerät. Zuvor Gezeigtes, im aktuellen Kontext aber Irrelevantes, verschwindet aus dem Sichtfeld (bleibt im Batch-Code aber dennoch vorhanden).