"Ob ich ein Programm deinstalliere oder lösche, ist mir egal – Hauptsache, weg damit" – das ist wenig weitsichtig. Denn damit ein PC aufgeräumt bleibt, ist es wichtig, Unnützes bedarfsgerecht herunterzuschmeißen. Sprich: Programme sind zu deinstallieren, Dateien und portable Applikationen zu löschen. Immerhin gibt es einen Unterschied zwischen Deinstallieren und Löschen. So lassen Programme zwar auch löschen, in der Regel ist die Deinstallation bei ihnen aber besser. Nachfolgend lesen Sie, warum sich das so verhält. Ebenso erfahren Sie, ob in diesem Kontext eine Windows-Deinstallation möglich ist.
Der Vollständigkeit halber: Dateien lassen sich nicht deinstallieren, da es sich dabei nicht um Programme handelt; man löscht oder schreddert sie lediglich (Letzteres gelingt mit Spezial-Software wie dem Bordmittel Cipher oder dem Third-Party-Utility "Heidi Eraser").

Unterschied zwischen Löschen und Deinstallieren

Mit "Löschen" und "Deinstallieren" meinen einige User dasselbe, penibel betrachtet sind es jedoch zwei paar Schuhe: So ist der Vorgang des Löschens recht einfach, während eine Deinstallation mehr umfasst.
Beim Löschen einer Datei entfernen Sie sie, etwa per Rechtsklick und Kontextmenü oder mithilfe der Entf-Taste. Das funktioniert auch mit portablen Programmen: Solche basieren in der Regel nur auf einer oder mehreren Dateien – meist im EXE-Format, seltener im JAR-Format (in letzterem Fall ist zur Ausführung eine installierte Java-Laufzeitumgebung erforderlich).
Das Löschen von nicht portablen, also von installierten Programmen ist ebenso möglich. Empfehlenswert ist das jedoch meist nicht. Denn löschen Sie nur die Programmdateien, erwischen Sie die restlichen Bestandteile Ihrer Software nicht – die in der Folge als Datenmüll auf der Platte verbleiben. So bestehen installierte Programme in der Regel aus Dateien (so wie portable Anwendungen) und zusätzlich unter anderem aus Registry-Einträgen.
IObit Uninstaller (empfehlenswerter Deinstallations-Manager)
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Wollen Sie auch Letztere erwischen, empfiehlt sich eine Deinstallation. Hierfür rufen Sie die Software-Verwaltung von Windows auf, was unter Windows 7, 8.1, 10 und 11 etwa über Windows-R und die Eingabe von appwiz.cpl funktioniert. Alternativ suchen Sie auf der C-Partition im "C:\Programme"- oder "C:\Programme (x86)"-Ordner das Verzeichnis des loszuwerdenden Programms und darin nach einer Uninstall-Datei; diese rufen Sie im Anschluss auf und folgen gegebenenfalls den Anweisungen eines Assistenten.
Eine Deinstallation entfernt Programme zwar nicht zwingend vollständig, ist bei installierten Anwendungen aber selbst bei schlampig arbeitenden Deinstallations-Routinen gründlicher als das bloße händische Entfernen zugehöriger Files per Dateimanager. Je nachdem, wie gut Programmierer ihre Uninstall-Routinen ausgearbeitet haben, beseitigen die Automatiken zuverlässig die jeweiligen Dateien, Ordner, Registry-Einträge, Autostart-Einbindungen, Dienste, Aufgabenplaner-Vermerke und was sonst noch zur Software gehört – bei vernachlässigbaren oder idealerweise keinerlei Rückständen.
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Gehen Sie an das Thema "Löschen vs. Deinstallieren" wie oben erläutert heran, ist der Unterschied zwischen beiden Aufräum-Varianten gewaltig. Anders betrachtet gibt es aber wiederum eine Gleichstellung: So mag einem das Löschen installierter Programme durchaus wie Deinstallieren erscheinen – insofern, als dass ein Löschvorgang das Rückgängig machen ("deinstallieren") einer Softwareeinrichtung zum Ziel hat.
Es stellt sich jedoch die Frage, ob "Deinstallation" hier nicht zu hoch gegriffen ist, weil es nicht maximal gründlich erfolgt. Gründlich wäre eine "Deinstallation per Holzhammer-Methode durch stumpfes Datei-Löschen", wenn ein Programm bei der Installation nur die unmittelbar auffindbaren und vom Nutzer gelöschten Programmdateien anlegt; es könnte zwar ein appwiz.cpl-Verweis existieren, der darüber aufgerufene Uninstaller macht in dem Fall aber nichts anderes, als dieselben paar Dateien zu tilgen wie es der User machen würde. Die Regel ist derart simpel gestrickte Software nicht. In Ordnung erscheint das Löschen von Programmdateien, wenn die Deinstallation nicht funktioniert: In dem Fall ist die Uninstall-Routine womöglich defekt – besser ist es in dem Fall aber, eine Neuinstallation durchzuführen (per Installer das Programm "drüberinstallieren"), anschließend ist idealerweise der Uninstall-Bestandteil repariert.
Deinstallationen scheitern mitunter, da die zugehörige Uninstaller-Datei fehlt. Das rührt von Löschung etwa vom User, von einem Bug oder einem Tuning-Tool her. Oder eine Software-Entfernung scheitert, da im Registry-Schlüssel des loszuwerdenden Programms der im Eintrag "UninstallString" angegebene Pfad auf die falsche Deinstallationsdatei verweist; diese UninstallString-NTFS-Ressource steuert appwiz.cpl an. Sofern die Deinstallationsdatei hingegen selbst ausbleibt, beseitigen Sie das jeweilige Programm weder über appwiz.cpl noch durch den händischen Aufruf (den appwiz.cpl automatisiert) der zugehörigen Uninstaller-Datei in einem Programme-/Programme-x86-Unterordner. Im Falle eines "lediglich" abwesenden oder defekten appwiz.cpl-Programm-Entfernungs-Eintrags werden Sie vielleicht im Programmordner der loszuwerdenden Anwendung im Hinblick auf eine Uninstaller-Datei fündig. Einen Antivirus schütteln Sie indes womöglich sogar ab, wenn die Deinstallationsroutine fehlt oder kaputt ist, und ohne (!) die Schutzanwendung neu zu installieren: Removal-Tools machen die Beseitigung möglich.
Sollten Sie die Dateien eines Programms (respektive seinen Ordner mit den Files) löschen, da die herkömmliche Deinstallation nicht in Fahrt kommt, empfiehlt sich Nacharbeit. So raten wir dazu, einen Registry-Cleaner zu installieren – sofern noch nicht vorhanden – und mit ihm zurückgebliebene, nun ins Leere verweisende Systemdatenbankeinträge aus dem OS herauszuschmeißen. Diese meist vorhandenen Einträge verweisen nämlich auf ehemals existierende Dateien; die Pfadangaben sind nun verwaist und somit sind es die jeweiligen Registry-Einträge. Merken Sie sich: Ordner/Dateien löschen als Deinstallations-Ersatz ist in der Regel eine extrem unsaubere Vorgehensweise. Selbst mit einem guten Registry-Cleaner werden Sie nicht immer alle zurückgebliebenen Fragmente los.
Ashampoo, COMPUTER BILD
Windows-Programme deinstallieren: Die besten Uninstaller

Windows deinstallieren – geht das?

Stellt sich die Frage, ob Sie bei gebootetem Windows einfach auf einen "Uninstall"-Knopf klicken können und schon geht es dem Betriebssystem in Deinstallations-Manier an den Kragen. Ernüchterung: Windows bringt für sich selbst keine Deinstallations-Routine mit, eine klassische Deinstallation über appwiz.cpl scheidet also aus. Einzelne Bordmittel lassen sich deinstallieren, mittlerweile klappt das auch mit Editor, Paint und WordPad – doch ist das weit von einem vollumfassenden OS-Reißwolf entfernt.
Sollten Sie zum Plätten des gesamten Betriebssystems versuchen, etliche der Windows-Dateien zu löschen, aus denen sich das System zusammensetzt: Das funktioniert nicht. Das OS schützt seine wichtigsten Stützpfeiler, um sich gegenüber Schadsoftware und nutzerseitigen Bedienfehlern abzusichern. Das betrifft nicht alle Files und auch nicht alle Registry-Inhalte, aber so einige. Insofern machen Sie Ihr System durch testweises (und sinnbefreites) Schwingen der Löschkeule mit etwas Glück nicht, vielleicht aber doch kaputt; Sie zerstören es ohne schwerere Geschütze zumindest nicht einfach mal so.
Ferner gelingt das Formatieren der Systempartition C:\ im laufenden Windows-Betrieb nicht – sprichwörtlich sägt sich Windows nämlich nicht den Ast ab, auf dem es sitzt. Möglich ist das Entfernen des OS per Setup-Medium: Booten Sie den PC von einem Windows-Installationsdatenträger (oder mit einem Linux-System), können Sie die Windows-Partition(en) formatieren und/oder löschen und damit das Betriebssystem beseitigen. Auch der Befehl "clean" für den Kommandozeilen-artigen Partitionierer Diskpart vermag Windows auszuradieren. Fraglich ist jedoch, ob das einer Deinstallation gleichkommt. Passend ist auf jeden Fall "Entfernen" – ein schön pauschales Synonym, das das Deinstallieren und Löschen einfasst, andererseits allerdings wenig differenziert ist.
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Zu einem großen Teil basiert Windows auf Dateien: Beim oben beschriebenen Plätten der Systempartition radieren Sie sie aus. Und was ist mit den Registry-Einträgen? Die sind ebenso berücksichtigt, weil Windows die vorhandenen Einträge innerhalb der Registry speichert und Letztere wiederum in Form von Dateien. Es handelt sich um die sogenannten Hive-Dateien, die an verschiedenen Orten auf der Platte abgelegt sind.
Beim Formatieren/Löschen der Partition erwischen Sie solche Registry-Interna(-Files), genauso wie andere (und normale) Dateien. Insofern wäre "Windows deinstallieren" korrekt, da das Entfernen gründlich geschieht. Setzen Sie jedoch eine vorhandene Deinstallations-Routine voraus, ehe für Sie das Wort "Deinstallieren" infrage kommt, ist eine "Windows-Deinstallation" eher unmöglich und "Löschen", "Beseitigen", "Entfernen" wäre zutreffender. Die Präsenz von Schaltflächen in Windows-Setup-Umgebungen, um zu formatieren und Partitionen zu löschen, erscheint jedenfalls nicht wie eine Deinstallations-Routine ... Nicht zuletzt, da das Ganze auch mit Nicht-Windows-, also reinen Daten-Partitionen funktioniert. Und dann gibt es noch systemeigene Reset-Möglichkeiten, seit Windows 8 funktioniert etwa der Ausführen-Dialog-Befehl systemreset. Der setzt Windows gründlicher als eine Systemwiederherstellung zurück; das OS bleibt dabei aber erhalten und eher deinstalliert die Routine Nutzerdaten als das System selbst (wobei der Begriff Deinstallieren im Zusammenhang mit persönlichen Daten abstrus anmutet).

Windows 95 deinstallieren

Das betagte Betriebssystem Windows 95 gibt es als Desktop-App etwa für Windows 11 zum Download. Das Fortschaffen ist über den bordeigenen Software-Verwalter appwiz.cpl möglich. Da so die klassische Deinstallation funktioniert, kann man Windows also unbestritten deinstallieren? Nicht ganz, da die Offerte Gimmick-Charakter hat. Es handelt sich nicht um das originale Win-9x-OS. Nostalgiker begeben sich damit in alte Zeiten.

Software-Tipp: IObit Uninstaller

Windows 7/8/10/11: Kann man Windows deinstallieren?
Der IObit Uninstaller schickt sich an, das passende Werkzeug für ein strahlendes Windows zu sein.
Foto: COMPUTER BILD
Enden soll dieser Artikel mit einer Empfehlung für einen gelungenen Helfer, um Software zu deinstallieren: IObit Uninstaller. Dieser weist neben der Stapelentfernung für Programme zwei Besonderheiten auf: Zum einen scannt das Programm nach abgeschlossener Deinstallation auf mögliche Reste. Diese lassen sich per aktivierbarem Schalter mit Schredder-Technik (!) beseitigen; so gibt es das Programm an. Zum anderen sucht die Anwendung optional nach Deinstallationsresten, obwohl (!) gerade keine Software-Entfernung vorauseilte.
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Das Feature firmiert unter "Software Health" und schickt sich an, den Health Check vom CCleaner zu substituieren. Uninstaller-Tools (Deinstallations-Manager) sind in der Regel nicht in der Lage, in solcher Registry-Cleaner-Manier zu beliebigen Zeitpunkten nach Ballast-Daten zu fahnden.
Windows 7/8/10/11: Kann man Windows deinstallieren?
Mit dem IObit Uninstaller gelingt Ihnen eine Art Wartungs-Scan. Dieser ist optional. Selbst wenn Sie das Feature nicht benutzen, handelt es sich um erstklassige, da komfortable Freeware.
Foto: COMPUTER BILD
Die IObit-Freeware zieht in dieser Hinsicht mit dem CCleaner gleich und ist ferner mehr als er ein Uninstaller, denn im Unterschied zum CCleaner erfolgt nach einer per Anwendung angestoßenen Software-Tilgung eine Überbleibsel-Beseitigung in der Registry. Beim CCleaner ist die Verzahnung der Module weniger weit gediehen, so wechseln Crap-Cleaner-User manuell per Mausklick links ins Abteil zum Ausmisten in der Registrierungs-Datenbank.