Transkription (Deutsch)
Galizisch-bukowinischer Kreis
Galizien ist eine historische Landschaft, die sich heute nahezu vollständig auf dem Gebiet Polens und der Ukraine befindet. Der heute südostpolnische Teil wird dabei üblicherweise als Westgalizien, der westukrainische als Ostgalizien bezeichnet. Vor 1772 gehörte Galizien über Jahrhunderte zur polnisch-litauischen Adelsrepublik, im Anschluss und bis 1918 - als Teil des Kronlandes "Königreich Galizien und Lodomerien" - zum Habsburgerreich.
Die Bukowina ist eine historische Landschaft im heutigen Rumänien und der heutigen Ukraine. Der nördliche Teil liegt in der ukrainischen Oblast Tscherniwzi, der südliche hingegen gehört zum rumänischen Kreis Suceava. Die Region gehörte einst zum Fürstentum Moldau und zur Habsburgermonarchie.
Die Ausbildung der Fachlehrkörper bildet die wichtigste dabei auch mühevollste Aufgabe. Bisherige Erfahrungen bewiesen, daß ohne jüdische |226| Lehrer die Existenz der Vereine (im besonderen der Turnvereine) eines festen Rückhaltes entbehrt, und vor allem die erstrebte Einführung des hebräischen Kommandos unmöglich ist.
Das Organisationskomitee beachtete diesen Mangel und machte sich daran, ihm abzuhelfen, indem es das hebräische Kommando mit politischen Erläuterungen gedruckt herausgab, und an die Verbandsvereine versandte, mit der Aufforderung, ausschließlich das hebräische Kommando in den Turnsälen einzuführen. Wir sind uns voll des Umstandes bewußt, dass dort, wo ein Pole oder Ruthene Turnleiter ist, wie in
Krakau ist die zweitgrößte Stadt Polens und liegt in der Woiwodschaft Kleinpolen im Süden des Landes. In der Stadt an der Weichsel wohnen ungefähr 775.000 Menschen. Die Stadt ist bekannt für den Hauptmarkt mit den Tuchhallen und der Wawel-Burg in der Altstadt Krakaus, welche seit 1978 zum UNESO-Welterbe gehört. In Krakau liegt die älteste Universität Polens, die Jagiellonen-Universität.
Ternopil ist eine Großstadt in der Westukraine und zugleich die Hauptstadt der gleichnamigen Oblast (Einwohnerzahl 2021: 225.004). Die 1540 als Festung gegründete Stadt erhielt 1548 Stadtrecht. Seit ihrer Gründung war Ternopil ein bedeutendes Handelszentrum. Heute ist Ternopil mit vier Hochschulen ein wichtiges Bildungszentrum und zugleich ein Verkehrsknotenpunkt der Region.
Unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg wurde auch in Ternopil ein Ghetto eingerichtet. Bis zum Ende der Besatzungszeit wurde die jüdische Bevölkerung der Stadt und ihrer Umgebung entweder direkt vor Ort ermordet oder in Vernichtungslager deportiert.
Gleichzeitig wurden Rundschreiben an Verbandsvereine versandt, worin Belehrungen über die Wichtigkeit und die Art der physischen Erziehung samt Fingerzeigen über Organisierung und Anlegung turnerischer und sportlicher Fachkommissionen gegeben wurde. Nur stramm organisierte und energisch geleitete gymn. Kommissionen können dem bisherigen Mangel an jüdischen Turnlehrern abhelfen. Aufgabe eben derselben gymn. Kommissio ist neben der Beaufsichtigung und Leitung der gymn. Übungen auch die theoretische Schulung der Turnlehrer.
Zur Gründung solcher Kommissionen in den Turnvereinen und Sportkommissionen in den Sportvereinen wurden die einzelnen Vereine vom Organisationskomitee aufgefordert. Da wir uns bewußt sind, daß von der Existenz eines jüdischen Lehrkörpers nicht nur die Wohlfahrt der einzelnen Institutionen, sondern geradezu das Gedeihen unserer ganzen phys. Renaissancebewegung und der nationalen Erziehung unserer Jugend abhängt, bereitet das Organisationskomitee einen Lehrkursus für die Ferienzeit vor, der Turnen, Sport und Scouting umfassen soll, und von allen Verbandsvereinen beschickt werden muß. Um aber bis dahin die Einheitlichkeit der Übungen nach hygienischen und rationellen Grundsätzen in den Vereinen aufrecht zu erhalten, versendet das Organisationskomitee fachmäßig bearbeitete Lektionen mit erforderlichen Erläuterungen. In den vom Organisationskomitee versandten Zirkularen wurde auf die Notwendigkeit hingewiesen, sich mit den Grundsätzen der Hygiene, Anatomie und Physiologie bekannt zu machen, ein genauer Ausweis entsprechender Handbücher wurde dargelegt, die auf kürzestem Wege in die schwedische Gymnastik schwedische Gymnastik Schwedische Gymnastik ist ein System gymnastischer Übungen, das von dem dichter Pehr Henrik Ling Anfang des 19. Jahrhunderts entwickelt wurde, und in Ostmittel- und Nordeuropa mit der Popularität des Turnens konkurrierte. Aus pragmatischen Gründen betrieben etwa die jüdischen Turner sowohl Turnen, als auch schwedische Gymnastik. einführen und Belehrungen über Anlegung von Fachkommissionen erteilt. Infolge der Bemühungen des Organisationskomitees sind die Fachkommissionen in manchen Vereinen bereits in voller Tätigkeit.
Anders stellte sich die phys. Erziehung in sportlicher Richtung dar. Das Organisationskomitee ist leider nicht in der glücklichen Lage, den Sportvereinen vorerst so gute Hilfsmittel zu bieten, wie den Turnvereinen. Dies ist durch den Umstand erklärlich, daß wir in Galizien, wo der Sport ein noch allzu junges Erziehungsmittel ist, nicht nur in unsere Mitte, sondern im allgemeinen keine fachmännisch ausgebildeten Kräfte haben. Das Organisationskomitee ist deshalb vorderhand außerstande, Fachweisungen und Ratschläge zu erteilen. Die Frage ist aber leicht gelöst, wenn wir den Standpunkt einnehmen, daß unsere Sportvereine die phys. Wiedergeburt der Juden bezwecken. Unsere Sportvereine dürfen sich nicht mit denen anderer Nationen vergleichen. Bevor der galizische Jude berufen sein soll, mit anderen Völkern in sportlicher Hinsicht zu wetteifern , müssen ihm die Kräfte wiedergekehrt, die Lunge gesundet, der Brustkorb erweitert werden. Dies ist der momentane Zweck jüdischer Sportvereine. Die Sportvereine sind weder durch das Ausmaß des Saales noch durch die An- |227| zahl der Geräte beschränkt. Ihr Saal ist das Court, wo Hunderte Raum finden, ihr Gerät: Luft, Licht und Wasser, weder das eine noch das andere allzu kostspielig, somit sind ihnen fast ideale Bedingungen zur phys. Erziehung der Juden in Massen gegeben. Dabei sind wahrlich theoretisch und physisch ausgebildete Lehrkräfte erforderlich, welchem Zwecke die Sportkommissionen entsprechen sollen. Auf diese Weise erfüllen die Sportvereine ihre nationale Aufgabe und ihr Anteil an der jüdischen Regeneration ist vielfach größer als der der Turnvereine. Das Organisationskomitee befaßt sich auch mit Organisation und Verbreitung des Scouting Scouting Die jüdische Pfadfinderbewegung wird in den Quellen wird in den Quellen häufig mit dem Begriff Scouting bezeichnet. , der bei der Jugend große Sympathien erringt. Durch regelmäßig veröffentlichte Artikel in der Jugendschrift „Moriah“ , sowie durch briefliche Ratschläge und Fingerzeige ermöglicht das Organisationskomitee die Gründung von Scoutingabteilungen in verschiedenen Städten Galiziens. Es entstanden Scoutabteilungen in
Im Jahr 1662 als Festung mit drei Dörfern gegründet, hieß die Siedlung damals noch Stanisławów. Bereits im darauffolgenden Jahr erhielt der Ort das Magdeburger Stadtrecht. Die Stadt gehörte zeitweise zu Polen-Litauen, später als „Stanislau“ zur Habsburgermonarchie. Von 1917 bis 1920 war sie Teil der Westukrainischen Volksrepublik, deren Hauptstadt Stanislau 1919 für wenige Monate wurde, bevor es kurzzeitig zu Polen, dann zur Ukrainischen SSR und damit zur Sowjetunion kam – seit deren Zerfall 1991 gehört es zur Ukraine.
Die Geschichte von Stanislau/Iwano-Frankiwsk ist multiethnisch und geprägt von polnischen, ruthenischen/ukrainischen, armenischen, jüdischen und deutschen Bevölkerungsgruppen. 1962 wurde die Stadt nach dem Schriftsteller und Historiker Ivan Franko benannt. Die Universitätsstadt gilt als ein Zentrum der ukrainischen Literatur.
Im Jahr 2015 hatte Iwano-Frankiwsk knapp 230.000 Einwohner:innen.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist es möglich, dass diese Informationen nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.
Brodi (Bevölkerungszahl 2021: 23.134) ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Lʹvìv. Bevor sie im 17. Jahrhundert zu einer Festung ausgebaut wurde, waren in Brodi armenische und jüdische sowie flämische, griechische und türkische Bevölkerungsteile angesiedelt worden. Nach der ersten Teilung Polen-Litauens kam Brodi zur Habsburger Monarchie. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts etablierte sich die Stadt als eines der wichtigsten Zentren der jüdischen Kultur in Galizien.
Während des Ersten Weltkriegs erlitt Brodi erhebliche Zerstörungen beim Angriff der russischen Armee und wurden Teile der jüdischen Bevölkerung im Oktober 1917 getötet. 1918-1919 gehörte die Stadt zur Westukrainischen Volksrepublik, 1919-1939 zu Polen. Während der deutschen Besatzung 1941-1944 und mit Auflösung des Gettos 1943 wurde der Großteil der jüdischen Bevölkerung ermordet.
In der Zeit des Kalten Krieges war Brody ein wichtiger Standort der sowjetischen Luftstreitkräfte.
Tschortkiw ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Ternopil (Einwohnerzahl 2021: 28.279), die in ihrer Geschichte u.a. dem Osmanischen Reich, der Habsburger Monarchie, dem Russischen Kaiserreich, der Zweiten Polnischen Republik und schließlich der Ukraine und ihren Vorgängerstaaten angehörte.
Die ehemals große jüdische Bevölkerung der Stadt wurde unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg verfolgt und entweder deportiert oder noch vor Ort ermordet.
Solotschiw (Bevölkerungszahl 2021: 23.912) ist eine Stadt in der Westukraine, in der Oblast Lwiw. An ihrer Stelle befand sich im 12. Jahrhundert der Ort Radeče.
Zu betonen ist der Umstand, daß in der ganzen Scoutorganisation die hebräische Sprache bei Befehlsangabe und Rapportannahme obligat ist. Viel Mühe hat das Organisationskomitee der Organisationsarbeit gewidmet. Vom Standpunkt ausgehend, daß in jüdischen Angelegenheiten sämtliche jüdischen Institutionen zur Mitarbeit verpflichtet sind, wandte sich das Organisationskomitee anfänglich privatim an die Repräsentanten der zion. Partei und hernach durch einen offiziellen Delegierten an das zion. Zentralkomitee Galiziens zion. Zentralkomitee Galiziens Das galizische zionistische Zentralkomitee wurde 1907 von zionistischen Aktivisten um Gershon Zipper (1868–1920) gegründet und galt als Ausweis der galizischen Selbständigkeit innerhalb der zionistischen Weltorganisation. Zipper war zugleich im Parteivorstand der „Jüdischen Nationalpartei Österreichs“ und kandidierte bei den Reichsratswahlen 1907, 1909 und 1911. , welches nach einem Referat des Del. Dr. H. Sterner Del. Dr. H. Sterner Dr. Heinrich Sterner, Obmann des Lemberger Turnvereins seit 1911 und Vorsitzender des Organisationskomitees, das der Kreis bei seiner Versammlung im Dezember 1912 ins Leben gerufen hatte. zum Beschluß gelangte, daß die jüdischen Turn- und Sportvereine wichtige Posten der jüdisch-nationalen Idee bilden und daß die phys. Erziehung der Juden Galiziens mit in das Programm der zionistischen Arbeit des Zentral-Komitees gehört.
Weitere Agitationsmittel deren sich das Organisationskomitee bedient, sind Vorträge über körperliche Erziehung, die unsere Delegierten auf der Provinz hatten.
Die Vorträge, öfters von uns an den hiesigen Verband der „Thoynbeehallen“ „Thoynbeehallen“ Nach dem Wirtschaftshistoriker und Philanthropen Arnold Toynbee benannte Institution der Gemeinwesenarbeit, die zunächst in Großbritannien in proletarischen Elendsvierteln Nachbarschaftshilfe und Weiterbildungsmöglichkeiten vermittelte. Die erste Toynbee Hall wurde 1884 in London gegründet. Von da aus verbreitete sich die Bewegung bis 1926 eine internationale Organisation gegründet wurde. angemeldet, welcher unsere Delegierten in verschiedene Provinzstädte schickt, wo sie Gelegenheit finden, die körperliche Wiedergeburt der Juden in Vorträgen zu propagieren, wobei sie an Ort und Stelle ein Komitee zur Gründung eines Turnvereins bilden, wo ein solcher nicht besteht. Dank der Bemühungen unseres Turnbruders Ing. Leo Schneider, der eigens dazu auf eigene Kosten
Jarosław ist eine Stadt im Südwesten Polens, nahe der ukrainisch-polnischen Grenze. 2020 hatte sie 37.073 Einwohner:innen.
Kolomyja ist eine Stadt (Bevölkerungszahl 2021: 60.821) im Westen der Ukraine, in der Oblast Iwano-Frankiwsk. Im 14.-15. Jahrhundert wurden in Kolomyja Salzvorkommen abgebaut. Im 17. Jahrhundert wurde die Stadt wegen ständiger Hochwassergefahr auf eine neue Stelle verlegt.
Vor dem Zweiten Weltkrieg hatte sie einen hohen jüdischen Bevölkerunganteil und war ein Zentrum der jüdischen Chassidismus-Bewegung. Die jüdische Bevölkerung wurde unter deutscher Besatzung im örtlichen Ghetto interniert und zum größten Teil ins Vernichtungslager Belzec deportiert.
Przemyśl liegt strategisch günstig zwischen den Westkarpaten im Süden und den Roztocze im Norden. Gleichzeitig lag die Stadt im Mittelalter an der Via Regia. Vermutlich existierte eine Siedlung auf dem Gebiet des heutigen Przemyśl schon in der Antike. Ab 1379 besaß Przemyśl das Magdeburger Stadtrecht unter polnischer Krone. nach der ersten Teilung Polens (1772) fiel die Stadt in den herrschaftsbereich der Habsburgermonarchie und war von dort an Sitz der Bezirkshauptmannschaft des Bezirks Przemyśl.
Die technische Leitung des Vereines hat Herr Dr. Nacht, examinierter Turnlehrer übernommen und durch unsere Vermittlung wurden auch die notwendigsten Geräte in leicht zahlbaren Raten angekauft.
Wir haben sichere Hoffnung, daß der Verein in Jaroslau schön prosperieren werde. Dem Herrn Dr. Rosenberg zur Seite steht ein arbeitsames Organisationskomitee; die Administration versieht sehr eifrig O. G. Osias |228| Sternhell, tüchtige Mitwirkung speziell in fachgymnastischen Fragen verspricht G. Viktor Bryllant.
Minder glücklich erging es dem Turnverein „Dror" „Dror" Hebräisch für Freiheit. in Kolomea, dessen Statuten anfangs dieses Jahres bestätigt wurden. Ganz Kolomea besitzt nur einen entsprechenden Turnsaal der reichlich mit allen nötigen Turngeräten versehen ist. Der Saal gehört der hiesigen Baron Hirsch-Schule Baron Hirsch-Schule Mit den Mitteln der Baron Maurice von Hirsch-Stiftung finanzierte Schule für jüdische junge Männer, die dazu dienen sollte, Juden zu nützlichen Untertanen des Habsburgerreichs zu machen. . Jedoch konnte der Direktor dieser Schule es nicht übers Herz bringen, den Saal dem Vereine für einige Stunden wöchentlich zu überlassen, denn er kann ja unmöglich „seperatistische“ Bestrebungen der jüd. Jugend unterstützen, auch wenn der Saal gänzlich unbenutzt bleiben, und die Geräte verkommen sollten. An einen anderen Saal kann vorderhand nicht gedacht werden, der junge Verein besitzt keine materiellen Mittel, und die bekannte schlechte Lage, unter der ganz Galizien jetzt leidet, läßt keine Hoffnung aufkommen, auf irgendwelche Weise unser Ziel zu realisieren.
Ein zweiter gymn. Sportverein wurde kürzlich von unseren Gg. N. S. in
Hlynjany ist eine Kleinstadt (Bevölkerungszahl 2021: 2.954) im Westen der Ukraine, knapp 40 Kilometer östlich von Lwiw. Sie erhielt bereits 1397 Stadtrecht und besaß bis zu Beginn des Zweiten Weltkriegs eine große jüdische Gemeinde, die unter deutscher Besatzung ausgelöscht wurde.
Ihr Programm umfasst nicht nur Turnen und Sport, sondern auch Schießübungen, als den jüngsten Zweig körperlicher Erziehung, Die Gründung dieses Vereines erfüllte uns mit größter Freude, eifert uns zur weiteren energischen Arbeit an, lehrt uns, daß die jüd. Jugend Anerkennung für die Wichtigkeit körperlicher Widergeburt findet und wir erwarten mit Sicherheit daß das Beispiel unserer Gg. in Gliniany in Kurzem Nachahmung finden wird. Weniger erbauliche Nachrichten erreichen uns aus Tarnol Tarnol Eigentlich Tarnopol, in Quelle Tarnol , wo der dortige Turnverein „Bethar“ „Bethar“ Die letzte Festung, die während des Bar Kochba-Aufstandes (132 bis 1936 n. Chr.) an die Römer fiel. Dort starb Bar Kochba. seines Turnsaales verlustig gegangen ist, und momentan keinen anderen zur Verfügung hat, und infolgedessen die bis nun geleisteten Turnübungen einzustellen sich genötigt sah. Wir lassen nicht die Hoffnung fallen, daß dieser kritische Stand nur augenblicklich und vorübergehend ist, da wir großes Vertrauen zu den Vätern dieses Vereines Gg. Rd. Israel, Waldmann Israel, Waldmann Israel Waldmann (1881–1940), Jurist, Zionistischer Funktionär. und Dr. I. Landau hegen, an die wir auch bereits brieflich appelliert haben. Mit diesen kurzen Zeilen sei auch ein Appell an die jüdischen Einwohner Tarnopols und vor allem und besonders an die dortige jüd, akad. Verbindung „Barkochba“ „Barkochba“ Simon Bar Kochba war der Anführer des jüdischen Aufstands gegen das Römische Reich in den Jahren 132 bis 136 nach unserer Zeitrechnung. gerichtet, deren Pflicht und Schuldigkeit es doch ist, die jüd. Institutionen, zumal Turnvereine zu stützen, dass es ihr energisches Trachten sein soll, den Bethar wieder auf die Füße zu stellen.
Der „Dror“ in
Stryj ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Lwiw (Bevölkerungszahl 2021: 59.425). Sie liegt am Fuße der Ostkarpaten am gleichnamigen Fluss.
Bis zum 2. Weltkrieg war sie etwa in gleichem Maße von jüdischer, polnischer und ukrainischer Bevölkerung geprägt. Die Erstgenannte, zahlenmäßig stärkste Gruppe wurde im Zweiten Weltkrieg von den deutschen Besatzern vor Ort und in Vernichtungslagern exterminiert. Die polnische Bevölkerung wurde während des Krieges in den asiatischen Teil der Sowjetunion deportiert oder nach dem Krieg in die Volksrepublik Polen umgesiedelt. Sie ist heute ebenfalls aus dem Stadtbild verschwunden.
Der Turnverein in
Drohobytsch ist eine Stadt (Bevölkerungszahl 2021: 73.682) im äußersten Westen der Ukraine, in der Oblast Lwiw. Nördlich von Drohobytsch liegt Lwiw (Lemberg). Die Stadt gehörte mehrere Jahrhunderte lang zum Königreich Polen und war einst ein bedeutender Ort für das Judentum in Galizien. In der Zwischenkriegszeit war Drohobycz das Zentrum der polnischen Erdölindustrie, die in den 1920er Jahren zu den führenden Erdölproduzenten Europas gehörte.
Aus diesem Grunde tragen die neu gegründeten Vereine den Namen gymn.-sportliche Vereine. Wo aber solch ein vielseitiger Verein unmöglich ist, wird vorläufig nur ein Turn- oder Sportverein oder auch eine Scoutabteilung angelegt, entsprechend den lokalen Verhältnissen. Dies ist voraussichtlich der einzig schnelle und sichere Weg zum Ziele.
Lwiw (deutsch Lemberg, ukrainisch Львів, polnisch Lwów) ist eine Stadt in der Westukraine in der gleichnamigen Oblast. Mit knapp 730.000 Einwohner:innen (2015) ist Lwiw eine der größten Städte der Ukraine. Die Stadt gehörte lange zu Polen und Österreich-Ungarn.
Aufgrund des Krieges in der Ukraine ist es möglich, dass diese Informationen nicht mehr dem aktuellen Stand entsprechen.
Jüd. T. V. Krakau. Der Verein entwickelt sich und sind hier neue Kurse ins Leben gerufen und zwar: für Schüler im Alter von 13—17 Jahren, für jugendliche Arbeiter, welche Sonntag Nachmittag üben und deren Mitgliedsbeitrag auf 40 h monatlich ermäßigt ist, ein männlicher und weiblicher Skoutkurs (Pfadfinder). Die Anzahl der Geräte ist um zwei Stück vergrößert worden. Obzwar das Turnen erst am 15. ds. eröffnet wurde, erfreuen sich alle Kurse eines regen Besuches.
Jüd. T. V.
Tarnów ist eine Großstadt in der südpolnischen Woiwodschaft Kleinpolen (Einwohnerzahl 2012: 105.922).
Jüd. T. V. „Dror“ Jaroslau. Dieser jung-gegründete Verein entwickelt sich zur vollsten Zufriedenheit und besitzt bereits vier Kurse und zwar: für Kinder mit 14 Teilnehmern, für Mädchen mit 17 Teilnehmern, für Lehrlinge mit 45 Teilnehmern, die von einem bezahlten Lehrer geleitet werden. Geplant ist auch ein Männerkurs und eventuell ein Fechtkurs. Es sei an dieser Stelle dem Verein „Jad Charuzim“ „Jad Charuzim“ In Dror und andernorts verbreiteter Hilfsverein für jüdische Handwerker , der in entgegenkommender Weise dem Turnvereine seinen Saal zur Verfügung stellte und dadurch die Gründung eines solchen ermöglichte, der wärmste Dank ausgesprochen. Wenn es hier auch an Geld mangelt, so besteht doch die Hoffnung einer weiteren Entwicklung für den Verein, der ähnlich anderen Städten, auch einen Skout ins Leben zu rufen beabsichtigt. Die entsprechenden Schritte sind bereits eingeleitet. |230|
Jüd. T. V. Stryj. Das Fehlen eines geeigneten Saales, sowie von Vorturnern erschwert hier das Arbeiten. Bisher wird in dem Lokal des Vereins „Zion“ geturnt, welches aber in keiner Hinsicht den Erfordernissen entspricht. Es werden daher Verhandlungen mit dem ruthenischen Turnverein, wegen Ueberlassung des Saales gepflogen, und besteht die Hoffnung auf ein günstiges Resultat, was für die Entwicklung des Vereins von großer Bedeutung wäre.
Tschortkiw ist eine Stadt in der westukrainischen Oblast Ternopil (Einwohnerzahl 2021: 28.279), die in ihrer Geschichte u.a. dem Osmanischen Reich, der Habsburger Monarchie, dem Russischen Kaiserreich, der Zweiten Polnischen Republik und schließlich der Ukraine und ihren Vorgängerstaaten angehörte.
Die ehemals große jüdische Bevölkerung der Stadt wurde unter deutscher Besatzung im Zweiten Weltkrieg verfolgt und entweder deportiert oder noch vor Ort ermordet.
Krakau ist die zweitgrößte Stadt Polens und liegt in der Woiwodschaft Kleinpolen im Süden des Landes. In der Stadt an der Weichsel wohnen ungefähr 775.000 Menschen. Die Stadt ist bekannt für den Hauptmarkt mit den Tuchhallen und der Wawel-Burg in der Altstadt Krakaus, welche seit 1978 zum UNESO-Welterbe gehört. In Krakau liegt die älteste Universität Polens, die Jagiellonen-Universität.
Am 21. Juni hielt unser Th. Bernward Mann auf Einladung des Gesangvereines Hasomir Hasomir Die jüdischen Gesangsvereine Hazomir (Ha zamir hebr. für Nachtigall) entstanden ab dem Ende des 19. Jahrhunderts in Ostmitteleuropa aus
Sosnowice ist ein Dorf in der südpolnischen Woiwodschaft Kleinpolen (Bevölkerungszahl 2021: 1.338 Einwohner).
Będzin (Bevölkerungszahl 2022: 54.322) liegt im Nordosten der Metropolregion Kattowitz, im Dombrowaer Kohlenbecken. Obwohl es in der Woiwodschaft Schlesien liegt, ist Będzin eine der ältesten Städte Kleinpolens, zu dem es historisch gehört. Die ursprüngliche Siedlung wurde im 12. Jahrhundert von den Tataren zerstört, der wiederaufgebaute Ort erhielt im 13. Jahrhundert Stadtrechte. Bereits im 16. Jahrhundert etablierte sich hier eine größere jüdische Gemeinde.
Im Rahmen der Dritten Teilung Polen-Litauens 1795 wurde Będzin und die Umgebung als Neuschlesien in Preußen einverleibt. 1807-1815 gehörte die Stadt zum Herzogtum Warschau und nach dem Wiener Kongress lag sie im von Russland abhängigen Königreich Polen.
Durch die Entdeckung von Steinkohle in der Region am Ende des 18. Jahrhunderts erfuhr die Stadt einen starken Entwicklungsschub, der durch die Zerstörungen des Ersten Weltkriegs ausgebremst wurde. Im wiederhergestellten polnischen Staat knüpfte Będzin jedoch ab 1918 an die frühere Entwicklung an.
Im Zweiten Weltkriegs wurde die Stadt, deren Bevölkerung zu über 40 % jüdisch war, in das neugeschaffene Ostoberschlesien eingegliedert. Im Ghetto von Będzin wurde auch die jüdische Bevölkerung aus der Umgebung interniert, und später vor allem ins KZ Auschwitz-Birkenau abgeschoben.
In der Nachkriegszeit entstanden in Będzin mehrere Großwohnsiedlungen und neue Fabriken, doch bereits in den 1970er Jahren zeichnete sich der wirtschaftliche Niedergang in der stark vom Bergbau abhängigen Stadt ab.
Zu dem sechswöchentlichen Vorturnerkursus der von der galiz. Kreisleitung während der Schulferien in Lemberg veranstaltet wurde entsandte unser Verein die Turngenossen Leo Kahane und H. Rose. — Beim Wiener Turn- und Sportfest war unser Verein durch eine 16 aktive Turner zählende Mannschaft vertreten und es gelang auch unserem Turngenossen Leo Kahane, den zweiten Preis im Diskuswerfen davonzutragen.
Kommentar
Metadaten
- Galizisch-bukowinischer Kreis
- Oktober/November 1913
- Deutsch
- Anonymus: Galizisch-bukowinischer Kreis. In: Jüdische Monatshefte für Turnen und Sport: Organ der jüdisch-nationalen Jugendbewegung 14, 7. S. 225–230.
- Universitätsbibliothek Johann Christian Senckenberg
- CC BY-NC-SA 4.0