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Intraoperative Strahlentherapie macht externe Strahlentherapie überflüssig

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Das Bestrahlungsgerät MOBETRON zum Einsatz direkt im Operationssaal, z.B. bei Brustkrebs.
Das MOBETRON ermöglicht eine Bestrahlung direkt im OP. © MORELL

Die One-Step-Technik ermöglicht die Entfernung, Bestrahlung und Rekonstruktion der Brust in einer einzigen Operation.

Dank intraoperativer Strahlentherapie (IOR) bei der Krebsbehandlung, können bei den Krebspatienten externe Bestrahlungssitzungen reduziert oder eliminiert werden. Diese Prozedur, namens One-Step-Therapie, wird seit 2004 im Krankenhaus QuirónSalud in Torrevieja, einem der bundesweiten Referenzzentren in der Krebsbehandlung, angewendet.

ONE-Step-Therapie: eine Dosis, ein Tag

Die One-Step-Therapie, die bei Brustkrebs im Frühstadium angewendet wird, ermöglicht in einem einzigen chirurgischen Eingriff die Entfernung des Tumors, die Bestrahlung und die onkoplastische Rekonstruktion der Brust, wodurch externe Strahlentherapiesitzungen entfallen. Der Bestrahlungsvorgang im Operationssaal dauert 30 Minuten, wodurch die 25 oder 30 externen Bestrahlungen herkömmlicher Behandlungen vermieden werden.

Diese neuartige Technik ermöglicht die Verabreichung einer einzigen Strahlendosis unter direkter und tastbarer visueller Inspektion des Tumors, was eine spezifischere Behandlung mit größerer Homogenität der Dosis ermöglicht und eine sofortige onkoplastische Operation erleichtert. Frauen erhalten während des chirurgischen Eingriffs und in einer einzigen Sitzung das Äquivalent von mehreren Sitzungen externer Strahlung, die eine Zeit lang andauern.

Die IOR ist eine hochpräzise Technik, bei der während der Operation am Tumorbett ein einzelner und hoher Anteil der Strahlentherapie verabreicht wird, mit dem Vorteil der direkten Visualisierung des zu bestrahlenden Bereichs, wodurch eine unnötige Bestrahlung des umgebenden gesunden Gewebes vermieden wird.

IOR wurde bei der Behandlung verschiedener bösartiger Tumoren wie Magen-, Bauchspeicheldrüsen-, Enddarm-, Lungenkrebs eingesetzt, so wie bei  gynäkologischen Krebserkrankungen, Extremitäten- und retroperitoneale Sarkome, im Allgemeinen in Programmen, die eine externe Bestrahlung benutzen, um die lokale Kontrolle der Krankheit zu erhöhen. Es erzielt sehr gute Ergebnisse bei der Behandlung und Heilung von Brustkrebs, vorausgesetzt es vom Spezialisten empfohlen wird.

Geringeres Risiko beim Transfer

Der größte Nachteil bei seiner Entwicklung war bisher der Transport des Patienten vom Operationssaal in den Behandlungsbunker, ein Problem, das mit der Entwicklung kleiner Elektronenbeschleuniger, die sich im selben Operationssaal befinden, gelöst wurde, wodurch Risiken durch den Transfer vermeiden, die Eingriffszeiten verkürzt und die Lebensqualität der Patienten erhöht werden .

Das private Krankenhaus Quirónsalud in Torrevieja an der Costa Blanca.
Das Quirónsalud-Krankenhaus in Torrevieja. © quirónsalud

IOR kann eine Vielzahl von Tumoren behandeln

IOR mit Mobetrón ermöglicht die Behandlung einer Vielzahl von Tumoren mithilfe eines mobilen Elektronenbeschleunigers mit der einzigartigen Technologie in Spanien namens Mobetrón. Dieser mobile Elektronenbeschleuniger, der sich im Operationssaal befindet, ermöglicht die Behandlung unterschiedlicher Gewebe, Gewebedicken und Volumenkavitäten, also einer Vielzahl von Tumoren und Lokalisationen, nicht nur bei Patientinnen mit Brustkrebs. Die Behandlung erfolgt dank der Zusammenarbeit mit den übrigen beteiligten Abteilungen (Chirurgie, Anästhesie, Gynäkologie, Pathologie, Onkologie usw.), die in einem multidisziplinären Programm koordiniert arbeiten.

Brustkrebsbehandlung

Bei der Behandlung von Patientinnen mit Brustkrebs bietet es einen großen Gewinn an Lebensqualität, da es die Tagesanzahl der anschließenden äußeren Bestrahlung verkürzt oder eliminiert, Nebenwirkungen reduziert und im Falle eines Schnittes eine sofortige Brustrekonstruktion ermöglicht.

Die IOR-Behandlung ist in aktuelle multidisziplinäre Krebsbehandlungsprogramme integriert, die darauf abzielen, die Heilungserfolgsrate der Patienten zu erhöhen.

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