Deniz Undav spielte in der Jugend für den SV Werder Bremen, wurde jedoch aussortiert - inzwischen spielt der Stürmer für den VfB Stuttgart und kommt in dieser Bundesliga-Saison bereits auf sieben Tore.
Deniz Undav spielte in der Jugend für den SV Werder Bremen, wurde jedoch aussortiert - inzwischen spielt der Stürmer für den VfB Stuttgart und kommt in dieser Bundesliga-Saison bereits auf sieben Tore. © IMAGO/Pressefoto Rudel/Robin Rudel
Deniz Undav spielte in der Jugend für den SV Werder Bremen, wurde jedoch aussortiert - inzwischen spielt der Stürmer für den VfB Stuttgart und kommt in dieser Bundesliga-Saison bereits auf sieben Tore.
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In Bremen aussortiert, in Stuttgart durchgestartet: So denkt Werder heute über Stürmer Deniz Undav

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In der Jugend wurde Deniz Undav beim SV Werder Bremen aussortiert, mittlerweile spielt der Angreifer beim VfB Stuttgart. Sieben Saisontore hat der 27-Jährige bereits erzielt und seine Qualitäten somit unter Beweis gestellt - wie Werders Verantwortliche heute über die Entscheidung von einst denken.

Bremen – Es ist eine dieser Geschichten, wie sie wohl nur der Fußball schreibt. Am kommenden Samstag (18.30 Uhr im DeichStube-Liveticker) trifft der Achimer Deniz Undav mit dem VfB Stuttgart auf den SV Werder Bremen. Und damit auf den Club, der den Stürmer in der Jugend einst knallhart aussortiert und ihm die Bundesliga-Tauglichkeit abgesprochen hat. Inzwischen hat Undav längst alle, nicht nur in Stuttgart, vom Gegenteil überzeugt. Der 27-Jährige demonstriert beim Überraschungsteam der Saison seit Wochen seine Klasse. Sieben Tore hat er schon erzielt – in nur neun Partien wohlgemerkt. An der Weser ärgern sie sich heute, zumindest offiziell, trotzdem nicht, dass sie ihren Nachwuchsspieler von einst haben ziehen lassen.

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„Ich glaube, es gab in der Vergangenheit immer wieder solche Geschichten und die wird es auch in Zukunft geben“, sagt Clemens Fritz als Werders Leiter Profifußball über den Ex-Bremer, der in dieser Saison pro Treffer im Schnitt nur 68 Minuten benötigt – und damit weniger als alle anderen deutschen Bundesliga-Stürmer. Als Deniz Undav 2012 bei Werder Bremen aussortiert wurde, war Fritz noch selbst als Profi aktiv, weswegen er heute sagt: „Ich kann das aus meiner Perspektive nicht bewerten.“ Aber es gebe einfach „Spieler, die zu den sogenannten Spätstartern gehören“.

Werder Bremens Clemens Fritz über Deniz Undav: „Er ist ein sehr guter Spieler, der eine tolle Entwicklung hingelegt hat“

Deniz Undav erinnert sich dagegen noch ziemlich genau an sein Aus beim SV Werder Bremen: „Zu klein und zu dick“, sei er damals aus Sicht der Verantwortlichen gewesen, hatte der 27-Jährige gerade im DeichStube-Interview verraten, und eingeräumt, dass die Entscheidung für ihn damals „sehr, sehr hart“ gewesen sei. Seinen Traum vom Profifußball aufgegeben hat er dennoch nicht – und ihn sich über Umwege doch noch verwirklicht. Und genau das imponiert Clemens Fritz. „Wenn man so eine Nachricht bekommt, dass man das Leistungszentrum verlassen muss und dann diesen Weg geht, den er gegangen ist, sich so durchbeißt und den Glauben an sich selbst dabei nicht verliert – da habe ich wirklich Respekt vor“, lobt Fritz den Stürmer vom VfB Stuttgart. Ohnehin findet der 42-Jährige: „Er ist ein sehr guter Spieler, der eine tolle Entwicklung hingelegt hat. Da hat Stuttgart einen tollen Griff gemacht.“
 
Einen Griff, der auch bei Werder Bremen in Erwägung gezogen wurde? „Natürlich kannten wir ihn aus seiner Zeit in Belgien, als er dann auch nach England gewechselt ist“, betont Clemens Fritz. „Aber es war so, dass wir bei uns erstmal abwarten mussten, was überhaupt passiert.“ Durch den Transfer von Dawid Kownacki und die Rückholaktionen von Justin Njinmah und Nick Woltemade hatte Werder im Angriff allerdings zunächst keinen „Riesenbedarf“. Und als Niclas Füllkrug die Grün-Weißen kurz vor Toreschluss doch noch in Richtung Borussia Dortmund verließ, „brauchten wir uns nicht mehr mit ihm zu beschäftigen“. Da war Deniz Undav nämlich längst auf Leihbasis von Premier-League-Club Brighton & Hove Albion zum VfB Stuttgart gewechselt.

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Werder Bremens Ole Werner über Deniz Undav und Serhou Guirassy: „Beide weisen ihre Qualitäten Woche für Woche nach“

Nun trifft Deniz Undav mit dem VfB Stuttgart auf seinen Ex-Club Werder – und wird gegen die Bremer am Samstag erstmals gemeinsam von Beginn an mit seinem Sturmpartner Serhou Guirassy auflaufen, wie VfB-Coach Sebastian Hoeneß bereits öffentlich verkündete. Gemeinsam bringt es das derzeit wohl beste Sturmduo der Liga auf bereits 25 Torbeteiligungen. Was die Frage aufwirft: Wie soll der SV Werder Bremen dieses Sturmduo stoppen? „Wie die Ausbeute beider zeigt, ist das eine Frage, die sich schon viele gestellt haben. Ganz so einfach ist es dann wohl nicht, da eine Antwort drauf zu finden“, meint Werder-Trainer Ole Werner. „Beide haben unterschiedliche Qualitäten und weisen diese Woche für Woche nach. Da gibt es nicht das eine Patentrezept, sondern es geht nur als Mannschaft.“ Sollte das den Bremern nicht gelingen, könnte Deniz Undav am Samstag womöglich erneut eine dieser Geschichten liefern, die wohl nur der Fußball schreibt. (mwi)

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