Gesundheitswelt der AOK Sachsen-Anhalt

Blinddarmentzündung

Ein Vater trägt seinen etwa 6 jährigen Sohn auf dem Rücken. Beide schauen sich an und lächeln.

Bauchschmerzen oder doch mehr?

Bei einer Blinddarmentzündung ist der sogenannte Wurmfortsatz, auch Appendix, entzündet. In medizinischen Kreisen wird hierbei von einer Appendizitis gesprochen. Besonders häufig kommt diese Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen vor. Den Beginn stellen oftmals starke Bauchschmerzen dar. Da Bauchschmerzen der Grund für viele verschiedene Erkrankungen darstellen kann, ist es schwierig einzuschätzen, wann es sich wirklich um eine Blinddarmentzündung handelt. Alles rund um die Blinddarmentzündung und wie Sie diese besser erkennen können, erklären wir Ihnen im folgenden Beitrag.

Wussten Sie schon, dass…

  • der Blinddarm auch Appendix genannt wird?
  • die AOK Sachsen-Anhalt Ihnen Check-ups und Darmkrebsvorsorge bezuschusst?
  • der sogenannte Psoas Schmerz auftritt, wenn Sie während einer Blinddarmentzündung Ihr rechtes Bein anwinkeln?

Wie eine Blinddarmentzündung entsteht

Beim Wurmfortsatz handelt es sich um einen langen, dünnen Teil des Blinddarms. Dieser befindet sich in direkter Nähe zum Dünndarm und Dickdarm. Speisereste, Fremdkörper oder Kotsteine können sich im Wurmfortsatz sammeln und zur Entzündung des Organs führen. Bereits eine einfache Blinddarmentzündung löst bei Betroffenen starke Schmerzen aus. Damit schwere Komplikationen abgewendet werden können, ist eine möglichst frühzeitige Behandlung zwingend notwendig.

Eine etwa 25 jährige Frau liegt auf einem Sofa. Sie hält sich den Bauch und schaut schmerzverzehrt.

Zu erkennen, ob es sich um eine Appendizitis handelt, ist gar nicht so einfach. Denn viele Anzeichen für die Erkrankung wie beispielsweise Übelkeit und Bauchschmerzen können ebenso auf andere Beschwerden hindeuten. Wird das Gewebe durch die Entzündung immer schwächer, besteht die Gefahr, dass der Wurmfortsatz platzen kann. Ist das der Fall, verteilen sich Darminhalt, Bakterien und Eiter im Bauchraum. Ein solcher Blinddarmdurchbruch kann weitere entzündete Organe zur Folge haben. Dies kann sich im schlimmsten Fall zu einer Bauchfellentzündung entwickeln oder gar Unfruchtbarkeit für das weibliche Geschlecht bedeuten.

Symptome der Erkrankung

Neben den gängigen Symptomen wie Bauchschmerzen und Übelkeit, gibt es noch viele weitere Anzeichen die für eine Blinddarmentzündung sprechen können. Dazu zählen Appetitlosigkeit und ein allgemeines Krankheitsgefühl. Aber auch Verstopfung und Durchfall können Hinweise für eine Blinddarmentzündung sein. Ebenso können erhöhte Temperatur und Fieber auftreten. Problematisch bei diesen Symptomen ist, dass diese ebenso bei einem Magen-Darm-Infekt oder einer Blasenentzündung auftreten können. Aber auch normale Menstruationsbeschwerden können ähnliche Merkmale aufzeigen. Aus diesem Grund sollte eine abschließende Beurteilung durch ärztliches Fachpersonal erfolgen. Insbesondere dann, wenn die Schmerzen immer stärker werden und zusätzlich Fieber auftritt. Sofern Sie also eine Blinddarmentzündung bei sich vermuten, zögern Sie nicht ärztliche Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Wo tut es weh?

Die Schmerzen, welche für eine Blinddarmentzündung sprechen, befinden sich ungefähr in der Mitte des Bauches. Zwischenzeitlich können die Schmerzen mal stärker und mal schwächer werden. In einigen Fällen verschwinden sie auch kurzweilig wieder. Im Laufe der Zeit verschieben sich die Schmerzen in Richtung des rechten Unterbauches, sprich dort wo der Wurmfortsatz liegt. So können Sie selber herausfinden, ob es sich eventuell um eine Blinddarmentzündung handelt: 

  • Lokalisieren Sie den Schmerz möglichst genau. Sollte sich der Schmerz vom Bauchnabel bis zur rechten Seite des Unterbauches ziehen, ist eine Blinddarmentzündung sehr wahrscheinlich. Der Schmerz lässt sich als krampfartiger, starker Bauchschmerz beschreiben.
  • Versuchen Sie Ihren Bauch oder den des Betroffenen leicht abzutasten. Ein typisches Zeichen für eine Appendizitis stellt ein besonders harter, druckempfindlicher Bauch dar.
  • Sollte sich der bestehende Schmerz bei normalen Bewegungen wie zum Beispiel beim Gehen, Niesen oder Husten verschlimmern, kann dies ebenfalls für eine Blinddarmentzündung sprechen.
  • Versuchen Sie Ihr rechtes Bein anzuziehen. Sollte dabei ein stechender Schmerz entstehen, kann vom sogenannten Psoas Schmerz gesprochen werden. Dieser steht im direkten Zusammenhang mit der Erkrankung.
  • Durch Druck auf die schmerzende Stelle erhöhen sich bei einer Blinddarmentzündung die Beschwerden. Versuchen Sie leicht auf die betreffende Stelle zu drücken und wieder loszulassen. Bei einer Verschlimmerung der Symptome sollten Sie unverzüglich Ihre behandelnde Arztpraxis aufsuchen.

Blinddarmentzündung bei Kindern

Ein Vater untersucht seinen etwa 3 jährigen Sohn am Rücken.

Insbesondere Kleinkinder können die oftmals typischen Symptome für eine Blinddarmentzündung noch nicht verständlich äußern. Denn bis zu einem Alter von etwa acht Jahren können diese nicht klar definieren, was mit ihrem Körper nicht in Ordnung ist. Sie können den Schmerz noch nicht richtig lokalisieren. Auch die Art des Schmerzes kann bis zu diesem Alter noch nicht abgegrenzt werden. Weil Bauchschmerz generell nicht klar eingeordnet werden kann, wird eine Appendizitis bei Kindern häufig erst spät erkannt. Wenn Ihr Kind länger als drei Stunden unter unklaren Schmerzen in der Bauchregion leidet, sollten Sie sicherheitshalber die Kinderarztpraxis aufsuchen.

Behandlung

Narbe einer Blinddarm-Operation.

Eine Blinddarmentzündung muss schnellstmöglich diagnostiziert werden, damit eine ideale Behandlung erfolgen kann. Im Krankenhaus wird zügig eine Entscheidung getroffen, ob der Appendix entfernt werden muss. Dabei wird von einer Appendektomie gesprochen. Diese Form der Operation ist die Standarttherapie bei einer Blinddarmentzündung. Allerdings wird der sogenannte Wurmfortsatz heutzutage meistens minimalinvasiv entfernt. Das bedeutet, dass ausschließlich kleine Schnitte im Bauchraum gemacht werden. Dadurch werden große Wunden vermieden und der spätere Wundschmerz und eine Narbenbildung werden minimiert. Allerdings gibt es bei einer unkomplizierten Blinddarmentzündung ebenso die Möglichkeit, dass eine Antibiotikatherapie zum Einsatz kommt.

Wie Sie Ihren Darmtrakt langfristig gesund halten und über welche Lebensmittel er sich besonders freut, erfahren Sie hier. 
Außerdem können regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen das Risiko einer Darmkrebs-Erkrankung minimieren. Daher übernimmt die AOK Sachsen-Anhalt die Kosten für die Untersuchung zur Früherkennung von Darmkrebs. Mehr dazu finden Sie hier

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