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Syrische Rebellen jagen den Leichenschänder

Tot oder lebendig: Rebellenchef zeigt die herausgeschnittenen Organe. (Bild: Screenshot Youtube)

Das Video schockierte die Welt. Anfang Woche tauchte auf dem Videoportal Youtube ein Film auf, der einen syrischen Rebellenkämpfer zeigt, der einen Soldaten der Regierungstruppen schändet (Redaktion Tamedia berichtete). «Wir schwören bei Gott, dass wir eure Herzen und Lebern essen werden – ihr Soldaten von Bashar, dem Hund», ruft der Mann, der als Abu Sakkar, Kommandeur der Freien Syrischen Armee, identifiziert wird.

Dann schneidet er einem am Boden liegenden Mann in Armeeuniform mit einem Dolch das Herz heraus, stellt sich auf und reckt die Waffe und das Organ in die Höhe. «Oh Helden von Baba Amr, massakriert die Alawiten und schneidet ihre Herzen heraus, um sie zu essen», ruft der Mann. Als er das Herz zum Mund führt und hineinbeisst, endet das Video abrupt.

«Tot oder lebendig»

Das Video kursiert seit Tagen im Internet und wird über soziale Netzwerke rege verbreitet. Derweil hat die Freie Syrische Armee den Vorfall verurteilt und will den Täter vor ein Gericht stellen. Wie in einem Exklusivbericht des «Time»-Magazin zu lesen ist, hat der oberste Militärrat der Freien Syrischen Armee die Verhaftung gefordert. Auf einer Facebook-Seite wurde eine Bild des Kommandeurs veröffentlicht mit der Aufforderung «Tot oder lebendig».

Gegenüber dem «Guardian» sagen Vertreter syrischer Rebellen, dass solche Handlungen der Moral widersprechen. Der Kommandeur habe auch gegen die Werte und Grundsätze der Freien Syrischen Armee verstossen, die für die Würde und Freiheit kämpfe. Man habe die Armee gegründet, um Zivilisten zu verteidigen und das syrische Volk vor Rache und Kriminalität zu schützen. Man lehne die Misshandlung der Verwundeten und die Entstellung von Toten ab.

«Auge um Auge, Zahn um Zahn»

Inzwischen hat sich auch Abu Sakkar zu Wort gemeldet. Gegenüber dem «Time»-Magazin rechtfertigt der umstrittene Kommandeur seine Tat. Er verweist auf die vielen Gräueltaten der Regierung an Kindern und Frauen. Er gab den Reportern zu Protokoll, dass er geschworen habe, jeden Tod zu rächen. «Unser Motto ist: Auge um Auge, Zahn um Zahn», zitiert ihn das Magazin.

Die Menschenrechtsorganisation Human Rights Watch (HRW) rief die Rebellen auf, ihre Kämpfer von dem Begehen derartiger Grausamkeiten abzuhalten. HRW erneuerte zudem den Appell an den UNO-Sicherheitsrat, den Internationalen Strafgerichtshof wegen des Konflikts in Syrien anzurufen, um eine Verfolgung von Kriegsverbrechen sicherzustellen. Seit dem Beginn des Aufstands gegen Assad im März 2011 wurden nach Angaben von Aktivisten mehr als 80'000 Menschen getötet.