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Zum Jubiläum zwei neue Kuratorinnen

Wird die 20. Ausgabe des Berner Performance-Festival Bone in Co-Leitung kuratieren: Sibylle Omlin.

Das Berner Performance-Festival Bone hat eine neue künstlerische Leitung: Sibylle Omlin, Kunsthistorikerin und Leiterin der Ecole Cantonale d'Art du Valais, wird die 20. Ausgabe gemeinsam mit Christiane Krejs, der künstlerischen Leiterin des Kunstraums Niederösterreich, kuratieren. Omlin und Krejs folgen somit auf Valerian Maly, der das Festival seit 2011 gemeinsam mit wechselnden Co-Kuratoren geleitet hat.

Ursprünglich sollte Omlin die Co-Leitung zusammen mit Maly antreten. Im Dezember hat der Vereinsvorstand des Bone jedoch beschlossen, Valerian Maly nicht mehr länger zu beschäftigen. Über die Gründe wollen sich weder der Vorstand noch Omlin äussern. Bekannt ist hingegen, dass das Festival immer wieder mit organisatorischen Schwierigkeiten zu kämpfen hatte. So wurden geplante Veranstaltungen manchmal kurzfristig verschoben oder fielen sogar ganz aus, ohne dass das Publikum im Vorfeld informiert wurde.

Gestrafftes Programm

Solche Vorfälle will Sibylle Omlin verhindern, indem sie das Programm straffen und die Spielorte reduzieren wird. Die Zuschauer sollten nicht ständig von einem Ort zum andern gehen müssen. «Ich möchte das Programm stärker antizipieren und die Künstlerinnen und Künstler früh einladen», sagt Omlin. Erste Namen sollen denn auch bereits im Juni bekannt gegeben werden.

Für die Bone-Jubiläumsausgabe plant das Kuratorenteam eine «Rückbindung zum Ursprung der Performance-Kunst»: Wie in ihren Anfängen in den Siebzigerjahren soll der Körper stark ins Zentrum gerückt werden. Allerdings gehe es nicht darum, das Gewesene zu rekonstruieren. «Wir wollen uns fragen: Welche Künstler arbeiten heute wo und wie mit dem Körper?», sagt Omlin. «In unserer Zeit spielen digitale Medien dabei eine wichtige Rolle.»

«Wer war unser Publikum?»

Mit ihrem interdisziplinären Ansatz verfolgen Omlin und Krejs die Richtung weiter, die Maly eingeschlagen hat. Unter ihm erfuhr das Festival, das der deutsche Künstler Ralf Samens 1998 gegründet hat, nicht nur eine internationale Vernetzung, sondern öffnete sich auch gegenüber anderen Kunstsparten.

Eine Entwicklung, die allerdings nicht dazu führte, dass sich auch das Publikum durchmischte. Zumindest an den letzten Bone-Ausgaben schien ein Grossteil der Zuschauer entweder aus Performance-Künstlern oder Mitarbeitenden des Festivals zu bestehen. Diesen Eindruck teilt auch Sibylle Omlin: «Bislang war das Bone-Festival ein Anlass von Kunstschaffenden, die vor allem die Performances ihrer Freunde und ihres Netzwerks veranstaltet haben.»

Nun sei der Zeitpunkt für Analysen gekommen. «Wer war eigentlich unser Publikum? Das wollen wir jetzt herausfinden.» Um mehr neue Zuschauer anzulocken, planen Omlin und Krejs enger mit bisherigen Partnern wie etwa dem Schlachthaus-Theater zusammenzuarbeiten sowie Schlachthaus und Progr als Festival-Zentren zu stärken.

Obwohl Omlin in Siders wohnt, kennt sie die Stadt Bern gut; ein Teil ihrer Familie lebt hier. Ob sich aus der Verpflichtung für das Bone-Festival ein längerfristiges Engagement ergibt, ist allerdings noch offen. Vorerst kuratieren Omlin und Krejs nur die Jubiläumsausgabe. Diese findet vom 29. November bis am 3. Dezember statt.