Wagramer Straße, Neugestaltung, Radweg
Auf der Wagramer Straße zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz gibt es Straßenbahngleise, die seit dem Jahr 2013 nicht mehr gebraucht werden. Diese werden nun entfernt. Stattdessen werden ein vier Meter breiter Radweg umgesetzt sowie zahlreiche Bäume und Sträucher gepflanzt.
Renderings: EGKK, Arriola & Fiol -Schreiner Kastler

Die Wagramer Straße zwischen Donauzentrum und Kagraner Platz in der Wiener Donaustadt wird auf 1,1 Kilometern neu gestaltet. Bisher war der Abschnitt neben zumindest zweispurigen Autospuren in jede Richtung auch geprägt von alten Straßenbahnschienen: Die Gleisstrecke in der Mitte der mächtigen Verkehrsader wurde mit der Verlängerung der U1 in Richtung Leopoldau aber bereits im Jahr 2013 obsolet. Hier verkehren seither nur noch Öffi-Busse und Einsatzfahrzeuge. Mehr als zehn Jahre nach Auflassung der Straßenbahnstrecke und diversen Plänen, die seither nie umgesetzt wurden, werden die Gleise nun endgültig entfernt. Das schafft Platz für einen neuen, vier Meter breiten Zwei-Richtungs-Radweg, aber auch für deutlich mehr Grün. Planungsstadträtin Ulli Sima (SPÖ) präsentierte am Montag "nicht nur schöne Renderings", wie sie sagte. "Das wird auch so umgesetzt werden."

Konkret wird ein neuer Zwei-Richtungs-Radweg auf der stadteinwärts führenden Straßenseite gebaut. Damit ist es künftig möglich, vom Kagraner Platz im 22. Bezirk auf einer Strecke von rund sieben Kilometern bis zum Ring fast durchgängig auf einem breiten Radweg dahinzuradeln. Der Abschnitt Kagraner Platz – Donauzentrum ist dabei das letzte Teilstück, das realisiert wird. Der Zeitplan für das von der rot-pinken Stadtregierung als "Mega-Radhighway" titulierte Projekt sieht derzeit so aus:

Kleiner "Straßenpark" geplant

Aber zurück zur Neugestaltung der Wagramer Straße in Richtung Kagraner Platz: Diese sieht neben dem baulich getrennten neuen Radweg auch zahlreiche Grünflächen auf 8.000 Quadratmetern vor, wo derzeit noch Asphalt ist. Herzstück ist eine Art kleiner "Straßenpark": Zwischen Donauzentrum und Steigenteschgasse entsteht auf etwa 250 Meter Länge und rund zehn Meter Breite eine Grünfläche mit 37 neuen Bäumen, Sträuchern sowie Sitzgelegenheiten.

Der Donaustädter Bezirksvorsteher Ernst Nevrivy (SPÖ) erinnerte bei der Präsentation daran, dass es bereits im Jahr 2014 erste Pläne für eine Umgestaltung der Wagramer Straße in diesem Bereich gegeben habe. Seither sei aber "nichts passiert", stichelte er in Richtung der Grünen, die von 2010 bis 2020 das Verkehrs- und Planungsressort innehatten.

Wagramer Straße, Neugestaltung
Weil nicht mehr gebrauchte Straßengleise entfernt werden und eine Nebenfahrbahn der Wagramer Straße aufgelassen wird, ist hier auf 250 Meter Länge und etwa zehn Meter Breite Platz für eine Art kleinen Straßenpark mit Grünflächen, 37 neuen Bäumen und Sträuchern sowie Sitzgelegenheiten.
Renderings: EGKK, Arriola & Fiol -Schreiner Kastler

Eine Verkehrsberuhigung ist aber nicht geplant: Weiterhin stehen dem Verkehr zumindest zwei Fahrspuren in beide Richtungen zur Verfügung. Einzig eine Nebenfahrbahn der Wagramer Straße wird aufgelassen. Sima bestätigte, dass auch einige Parkplätze wegfallen werden. Wie viele, würde aber erst nach Abschluss der Detailplanungen im April 2024 feststehen. Auch bei der Frage nach den Kosten der Umgestaltung gab sich Sima vorerst noch zurückhaltend: Das sei erst im Frühjahr 2024 klar.

Wagramer Straße, Neugestaltung
Links im Hintergrund ist das Einkaufszentrum zu sehen. Hier auf diesem Abschnitt sind zusätzliche Grünflächen und Pergolas mit Sitzmöglichkeiten geplant.
Renderings: EGKK, Arriola & Fiol -Schreiner Kastler

Insgesamt sollen zwischen Kagraner Platz und Einkaufszentrum mehr als 80 zusätzliche Bäume sowie 80 Hochstammsträucher gepflanzt werden und zur Kühlung beitragen. Helle Pflasterung statt Asphalt soll auf etwa 8.700 Quadratmetern das Versickern von Niederschlagswasser begünstigen. Außerdem sind acht Trinkbrunnen, fünf Wasserspiele, 19 Nebelstelen und bepflanzte Pergolas geplant, die zum Verweilen einladen sollen.

Bei Autofahrerinnen und Autofahrern sowie Anrainern in diesem Bereich ist bereits ab Anfang des kommenden Jahres Geduld gefragt: Da wird die Wagramer Straße zwischen Czernetzplatz und Schrickgasse bereits zur Baustelle, weil die Wiener Wasserwerke ab Jänner Wasserrohre tauschen. Danach folgt die Baustelle für die Neugestaltung der Oberfläche. (David Krutzler, 20.11.2023)