Bevölkerung Wanderungsbewegungen in Ost- und Westdeutschland

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In Ost- und West­deutschland verläuft die demo­grafische Entwick­lung unterschiedlich. Die Gründe hierfür sind komplex; großen Einfluss haben jedoch die Wanderungs­muster in den jeweiligen Bundesländern. In Ost­deutschland sind sie mit­verant­wortlich für den Rückgang und die schnellere Alterung der Bevölkerung. In West­deutschland wirken sie der Alterung der Bevölkerung eher entgegen und tragen außerdem zu einem höheren Anteil an Menschen mit Migrations­hinter­grund bei. Zurück­zuführen ist dies sowohl auf die bis in die 2010er Jahre stattfindende Ost-West­wanderung innerhalb Deutschlands als auch auf unter­schiedliche Effekte bei der Außen-wanderung (über die Grenzen Deutschlands) in Ost und West.

Ostdeutschland: Positiver Binnenwanderungssaldo seit 2017

Das Wanderungs­geschehen in Ost­deutschland (hier ohne Berlin) war lange durch die Abwanderung in die alten Bundes­länder geprägt.

Seit der deutschen Vereinigung 1990 bis 2016 waren die Fortzüge nach West-deutschland in allen Jahren höher als die Zuzüge. Die durch die Abwanderung gen Westen und den Geburten­rückgang ent­stehenden Bevölkerungs­verluste im Osten konnten nur in wenigen Jahren durch Zuzüge aus dem Ausland ausgeglichen werden, so dass die Bevölkerung in Ost­deutschland insgesamt zurückgegangen ist. Einen besonderen Einfluss hatte die verstärkte Abwanderung junger Erwachsener mit dem Effekt einer schnelleren Alterung der ostdeutschen Bevölkerung. Es sind zudem mehr junge Frauen als junge Männer abgewandert, was in der Vergangen­heit zusätzlich zu einem Rückgang der Frauen im gebär­fähigen Alter führte.

Seit 2017 ist der Binnen­wanderungs­saldo – also die Differenz zwischen Zu- und Fortzügen - für Ost­deutschland dagegen positiv. Allerdings lässt sich in Ostdeutschland seit 2016 ein Wanderungs­verlust bei den 18- bis unter 25-Jährigen beobachten, der vor allem auf die Abwanderung zum Zwecke der universitären und beruflichen Ausbildung zurück­zuführen sein dürfte.

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In dieser Grafik können Sie die Linien für die verschiedenen Altersgruppen per Mausklick ein- oder ausblenden. Beim Halten des Mauszeigers über den Linien werden die jeweiligen Werte angezeigt.

Einwohnerzahl West­deutschlands steigt durch Wanderungen

Westdeutschland hat in der Vergangenheit von der Ab­wanderung von Ost nach West profitiert, auch bedingt durch die Alters­struktur der Zugewanderten.

Einen größeren Einfluss als die Binnenwanderung hat jedoch die Außen­wanderung auf die Bevölkerungszahl. Die Zuwanderung aus dem Ausland war bereits vor der deutschen Vereinigung in den alten Bundesländern deutlich höher als im Osten. Diese Bevölkerungszuzüge bewirken einen stetigen Anstieg der Einwohner­zahl in West­deutschland trotz niedriger Geburten­zahlen. Aber auch die Struktur der Bevölkerung verändert sich hierdurch. Dadurch dass Zuwanderer im Durch­schnitt jünger sind als die ein­heimische Bevölkerung, verlangsamt die Zuwanderung die Alterung der Bevölkerung. Auch der Anteil der Menschen mit Migrations­hintergrund ist dadurch in West­deutschland deutlich höher als in Ost­deutschland.

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