Deutscher Gewerkschaftsbund

16.09.2009

Frauen in Aufsichtsräten noch immer in der Minderheit

Arbeitnehmerseite stellt 80 Prozent der Aufsichtsrätinnen

Frauen sind in Deutschlands Aufsichtsräten weiterhin die Ausnahme. Nur zu rund zehn Prozent sind die Gremien der DAX-Unternehmen mit Aufsichtsrätinnen besetzt, wie aus einer Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung hervorgeht. In mitbestimmten Aufsichtsräten liegt die Quote mit 11,7 Prozent höher, den Großteil der Frauen stellt dabei mit fast 80 Prozent die Arbeitnehmerseite.

DGB-Vize Ingrid Sehrbrock begrüßte unterdessen die Initiative des Vereins "Frauen in die Aufsichtsräte" (FiDAR), der sich für mehr Frauen in Aufsichtsräten und in Führungspositionen einsetzt. Das könne dazu beitragen, dass sich die Kapitalseite in den Aufsichtsräten dem Anteil der Arbeitnehmerseite annähere, so Sehrbrock.

Die Auswertung der Hans-Böckler-Stiftung spiegelt auch die stagnierenden Aufstiegsmöglichkeiten für Frauen in der Privatwirtschaft wieder. Nur 16 der 160 Aktiengesellschaften in den wichtigsten deutschen Börsenindizes beschäftigen derzeit mindestens eine Frau im Vorstand. Ein weiterer Trend ist ebenfalls unverändert: Je höher das Börsensegment, desto niedriger der Frauenanteil.

Infografik Mitbestimmung verbessert Frauenquote im Aufsichtsrat

Im DAX 30 arbeitet nur in einem Unternehmen überhaupt eine Frau im Vorstand. Auch in den Aufsichtsräten hat sich kaum etwas verändert. Hier liegt der Frauenanteil weiterhin bei rund zehn Prozent. Weeskes 2009/Hans-Böckler-Stiftung

Doch in den Aufsichtsgremien wirkt die Mitbestimmung als Antriebskraft für Chancengleichheit. In Unternehmen ohne Arbeitnehmervertreter im Aufsichtsrat sind durchschnittlich nur 2,6 Prozent der Aufsichtsratsmitglieder weiblich. Dagegen liegt ihr Anteil in mitbestimmten Aufsichtsräten mit 11,7 Prozent deutlich höher. Den Großteil der Frauen entsendet dabei mit fast 80 Prozent die Arbeitnehmerseite. Aber auch auf Anteilseignerseite liegt der Frauenanteil bei Mitbestimmung höher. "Die Mitbestimmung scheint dort einen disziplinierenden Effekt zu haben, sagt Marion Weckes, Autorin der Auswertung.


Die Studie in Kürze:

Frauen in Führungspositionen: Je höher, desto seltener

Mehr zum Thema

Die Auswertung von Marion Weckes "Geschlechterverteilung in Vorständen und Aufsichtsräten" erscheint im Oktober 2009 im Sammelband "Geschlechterungleichheiten im Betrieb. Arbeit, Entlohnung und Gleichstellung in der Privatwirtschaft"

Sammelband bestellen bei Böckler.de

Aufsichträtinnen und Ihre Arbeit

Die Arbeitnehmerseite stellt mehr Frauen in Aufsichtsräten als die Kapitalseite. Mit der Aktion "Aufsichtsrat des Monats" gibt der DGB der Unternehmensmitbestimmung und damit auch den Frauen in den Aufsichtgremien ein Gesicht. Jeden Monat wird im Rahmen der Aktion eine Aufsichtsrätin oder ein Aufsichtsrat porträtiert:


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