Mit dem „Blackberry Bold 9000“ hat der kanadische Handy-Hersteller RIM (Research in Motion) sein neues Flaggschiff gelauncht. Zu den technischen Einzelheiten: Für die Datenübertragung werden nun – endlich - EDGE, UMTS und HSDPA unterstützt.von Martin Deutsch
Multimedia-Funktionen (Video, Foto, Musik) und GPS ergänzen das Gerät, RIM folgt dem Trend zum Alleskönner-Handy. Der im neuen Design glänzende „Bold“ kann – wie seine Vorgänger - Push-Emails empfangen.
Durch den Einbau einer CPU mit 624 MHz Taktfrequenz verspricht RIM schnelles arbeiten mit dem Handy. Und damit zum Praxistest: Von der Schnelligkeit merkt man wenig. So war der Aufbau von Internet-Seiten – trotz Datenturbo HSDPA - langsam.
Vergleich: Für den Aufruf der nicht gerade aufwändig gestalteten Google-Startseite brauchte der Bold im gleichen Handynetz und beim gleichen Übertragungsstandard mehr als doppelt solange wie das iPhone.
Das Display des neuen Blackberry wird vom Hersteller – zu Recht – wegen seiner hohen Auflösung und der Farbbrillanz gepriesen. Das ändert aber nichts daran, dass das Display für einen modernen PDA einfach zu klein ist. Zu klein zum Beispiel, um damit einigermaßen bequem im Internet surfen zu können.
Die Navigation auf Internetseiten ist mühsam. Mit dem für Blackberry typischen, filigranen Trackball den gewünschten Bildausschnitt zu wählen erfordert viel Geduld. Kein Vergleich zu einem Touchscreen, auf dem man den Ausschnitt einfach mit dem Finger verschiebt.
Ein Touchscreen würde auch die Benutzerführung durch den „Bold“ um vieles leichter machen. Hier wieder der direkte Vergleich mit dem iPhone von Apple. Während dieses in der Bedienung intuitiv und fast ohne Missverständnisse zwischen Gerät und Nutzer funktioniert, arbeitet der Blackberry in den einzelnen Menüs mit langen, unübersichtlichen und nicht nachvollziehbar gereihten Listen von Funktionen.
In diesen muss der Benutzer - wieder mittels des Trackball – lange hinauf und hinunter scrollen, um die gewünschte Funktion zu finden. Dabei erschwert der winzige und ungenaue Trackball die zielgenaue Auswahl des gewünschten Befehls.
Wenn der Bold das iPhone für die Blackberry-Community werden sollte, dieser Vergleich wurde im Vorfeld des Erscheinens oft strapaziert, so hat das nur sehr beschränkt funktioniert. Beim Direktvergleich entsteht der Eindruck, es handle sich um zwei Telefone aus unterschiedlichen Entwicklungsstadien des Business-Handys.
Zu gute muss man dem Blackberry Bold halten, dass die Business-Anwendungen wie das Empfangen von E-Mails, das Öffnen von Anlagen und der Kalender – gewohnt gut und zuverlässig funktionieren. Nur eben ziemlich umständlich.
Der Blackberry Bold 9000
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