Schauspieler David Carradine tot aufgefunden

(c) AP (PHIL MCCARTEN)
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Der 72-jährige Schauspieler soll Mittwochabend oder Donnerstagmorgen in Bangkok gestorben sein. Einem Zeitungsbericht zufolge hat sich Carradine in seinem Hotelzimmer erhängt.

Der US-Schauspieler David Carradine ist in Bangkok tot aufgefunden worden. Medienberichten zufolge soll der 72-Jährige Selbstmord begangen haben. Ein Sprecher der US-Botschaft in der thailändischen Hauptstadt bestätigte lediglich, Carradine sei am Mittwochabend oder am Donnerstagmorgen gestorben. Mit Rücksicht auf seine Familie würden zunächst keine weiteren Einzelheiten bekanntgegeben.

Die Zeitung "The Nation" meldete auf ihrer Website unter Berufung auf Polizeiquellen, der Schauspieler habe sich mit einer Vorhangkordel in seinem Hotelzimmer erhängt. Er sei zu Dreharbeiten in Bangkok gewesen und habe seit Dienstag in dem Hotel gewohnt. Die Polizei habe keine Anhaltspunkte für ein Kapitalverbrechen.

Vom Kwai Chang Caine zum Tierschützer

David Carradine wurde am 8. Dezember 1936 als John Arthur Carradine in Hollywood geboren. Nachdem er seine Jugend in verschiedenen Internaten und Besserungsanstalten verbrachte - wo er nach eigener Aussage Jugendstrafen "sammelte" - begann er in San Francisco Musiktheorie und Komposition zu studieren. Sein Interesse an der Schauspielerei entdeckte Carradine in einer Theatergruppe an seiner Universität. Nachdem er im Alter von 27 Jahren erste Gastauftritte in US-amerikansichen Fernsehsendungen hatte, wurde er zu Beginn der 70er Jahre durch Kinofilme wie "Die Faust der Rebellen" oder "Hexenkessel" auch einem breiteren Publikum bekannt. In Ingmar Bergman "Das Schlangenei" spielte er die Hauptrolle des Abel Rosenberg, weitere Berühmheit erlangte Carradine durch seine Titelrolle in Quentin Tarantinos "Kill Bill 2". Carradines bekannteste Rolle ist aber wohl die des Kwai Chang Caine in der Fernsehserie "Kung Fu". Auch in der Nachfolgeserie "Kung Fu: Im Zeichen des Drachen" wirkte er mit.

Im Mai sagte er in einem Interview des Fernsehsenders Tele 5, er sei als Schauspieler vom deutschen Kinohelden Curd Jürgens geprägt worden. "Des Teufels General" habe er "bestimmt acht- bis zehnmal hintereinander" gesehen. Zuletzt war Carradine in "Crank 2: High Voltage" im Kino zu sehen. Insgesamt spielte er in mehr als 100 Filmen mit.

Neben der Schauspielerei setzte sich Carradine für den Umweltschutz ein und unterstützte die Organisation "Sea Shepherd" bei ihrem Kampf gegen Robbenjäger und Walfänger.

(Ag./Red.)

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