Landtagswahl

SPÖ-Querelen könnten KPÖ in Salzburg zugutekommen

 Die Parteizentrale der SPÖ in Salzburg
Die Parteizentrale der SPÖ in Salzburg (c) APA/BARBARA GINDL
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OGM-Chef Wolfgang Bachmayer hält Wahlprognosen in kleineren Bundesländern für „äußerst unzuverlässig“, daher führe sein Institut keine durch. Eine „politische Einschätzung“ für die Salzburger Landtagswahl gibt er dennoch ab.

Meinungsforscher Wolfgang Bachmayer erwartet sich ein starkes Ergebnis der KPÖ Plus bei der Salzburger Landtagswahl am 23. April. Es werde voraussichtlich keine kleine, sondern eine "große Überraschung" geben, so die "politische Einschätzung" des OGM-Chefs. Die Salzburger KPÖ werde von den Querelen der Bundes-SPÖ profitieren, umgekehrt könnte dann ein gutes Abschneiden der Kommunisten auch die Debatte rund um die SPÖ-Mitgliederbefragung beeinflussen.

Bisher erhobene Umfragen attestierten der KPÖ Plus mit Spitzenkandidat Kay-Michael Dankl gute Chancen auf das Überspringen der Fünf-Prozent-Hürde und den Einzug in den Landtag. Eine Erhebung von Peter Hajek von Mitte März für die "SN" wies die KPÖ Plus mit rund sechs Prozent aus, eine GMK-Erhebung von vergangener Woche sah die Kommunisten bei 5 bis 7 Prozent, noch vor den Neos mit 4 bis 6 Prozent.

Prognosen in kleineren Bundesländern unzuverlässig

Bachmayer erwartet, dass das "negative Erscheinungsbild" der Bundes-SPÖ rund um den Kampf um die Vorsitzführung noch weiter zunehmen werde. "Angesichts dessen wird das Bild des Streits der Bundes-SPÖ weiter präsent sein, ein sehr starkes Thema bleiben." Das werde auf die Salzburg-Wahl insofern abfärben, als ein Teil der SPÖ-Wähler im Land damit liebäugeln könnte, die KPÖ zu wählen, so der OGM-Chef, der betont, dass es sich bei seinen Ausführungen um eine "politische Einschätzung" ohne eigene Umfrage handle. OGM führe für diese Wahl keine Erhebung durch, da Bachmayer Wahlprognosen in kleineren Bundesländern "für äußerst unzuverlässig" halte, wie er sagte.

Im städtischen Bereich in Salzburg traut Bachmayer der KPÖ Plus eventuell sogar die Zweistelligkeit zu - "und im unmittelbaren Umgebungsbereich von Salzburg-Stadt ein wirklich starkes Ergebnis". Im konservativ ländlichen Bereich - etwa im Lungau - werde sie aber "keine Rolle spielen", so der Meinungsforscher.

Sollte die KPÖ in Salzburg tatsächlich punkten können, so werde sich das auch auf die Bundes-SPÖ auswirken, meint Bachmayer. Denn dann könnte eine Debatte starten, dass der SPÖ im Bund "ein ähnliches Schicksal" (mit Konkurrenz von Links) drohen könnte - oder aber sogar Überlegungen auslösen in Richtung einer Parteispaltung. Andererseits könnte es auch den gegenteiligen Effekt haben - und die Partei und die Funktionäre sich wieder zusammenrücken unter dem Motto "jetzt müssen wir uns zusammenreißen".

(APA)

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