Ingolstadt
Audi verlängert Kurzarbeit bis Ende Mai - Weitere Schichten fallen aus

Weitere Schichten fallen aus - Teilweise Ersatz für ausfallende Lieferungen aus der Ukraine

28.04.2022 | Stand 01.05.2022, 3:34 Uhr
  −Foto: Hammer

Ingolstadt - Die Teileversorgung an den Audi-Standorten bleibt weiterhin angespannt.

Das Unternehmen hat daher vorsorglich Kurzarbeit bis 31. Mai angemeldet. Das teilte der Automobilbauer am Donnerstagfrüh nach DK-Informationen seinen Mitarbeitern im internen Mynet mit. Hintergrund für den Teilemangel sind unter anderem der nach wie vor anhaltende Krieg in der Ukraine und die Corona-Lockdowns in Asien.

Das Unternehmen könne derzeit nicht sicher vorhersehen, ob Arbeitsausfälle abzuwenden sind, heißt es in der Mitteilung. Zudem entfallen in der Woche ab 2. Mai wieder mehrere Schichten: So wird muss auf der Montagelinie 1 (Audi A4, A5) die Spätschicht bis einschließlich 6. Mai zuhause bleiben. Auf der Montagelinie 2 (Audi A3, A4, A5) entfällt in der Woche die Dauernachtschicht. Auf der Montagelinie 3 (Audi A3, Q2) wird dagegen regulär in den drei Schichten produziert. In den verschiedenen Gewerken, etwa dem Karosseriebau oder der Lackiererei, könne es zu abweichenden Fahrweisen kommen, heißt es in der internen Mitteilung weiter. Bei der Versorgung mit Teilen aus der Ukraine (vor allem Kabelstränge) hat Audi bereits reagiert und zumindest teilweise auch Auswege gefunden.

Standorte in Osteuropa, Nordafrika und in Übersee kompensieren Ausfälle

Wie ein Unternehmenssprecher gegenüber dem DONAUKURIER erklärte, wurden bereits sogenannte Werkzeuge - gemeint damit sind in dem Fall Anlagen und Maschinen, die für die Produktion von Autoteilen nötig sind - von ukrainischen Standorten in andere Werke verlagert, um die Versorgung von Audi durch die Zulieferer bestmöglich abzusichern. Unter anderem springen im Moment Standorte in Osteuropa, Nordafrika und auch in Übersee kurzfristig ein, um die Ausfälle zu kompensieren. Sofort nach Kriegsbeginn hat der gesamte Volkswagen-Konzern einen Krisenstab eingerichtet, der versucht, die angespannte Lage bei der Material- und Teileversorgung durch Zulieferer aus Osteuropa abzufedern. Dennoch, so betonte der Sprecher ausdrücklich, stehe der gesamte Volkswagenkonzern zu seinen Zulieferern in der Ukraine und versuche als Partner alles, um die Unternehmen und deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vor Ort zu unterstützen. Trotz allem könnten aber weitere Produktionsausfälle wegen fehlender Teile auf absehbare Zeit nicht ausgeschlossen werden.

DK/smo/swy