Ingolstadt
Bluesfans, schaut auf diese Frau!

07.09.2011 | Stand 03.12.2020, 2:26 Uhr

Bejubeltes Debüt: Olivia Roxx röhrte sich in der Neuen Welt souverän durch ihr Repertoire. Erfahrene Musiker begleiteten sie. - Foto: Melegi

Ingolstadt (DK) Junge Sängerin trifft auf erfahrene Musiker – so könnte man die Situation beschreiben.

Olivia Roxx, kürzlich aus Berlin zugewandert, hat noch nie in einer Band gesungen. Was in höchstem Maße verwunderlich ist, verfügt sie doch über eine Stimme, wie sie im Rockbereich nur höchst selten zu hören ist.
 

Kraftvoll, absolut sicher in Timing wie Intonation und vor allem scheinbar völlig mühelos röhrt sie sich durch die knapp zwei Dutzend Songs ihrer Olivia Roxx Band, die am Dienstagabend in der ausverkauften Neuen Welt zum ersten Mal im Rahmen der „Ingolstädter Musikszene“ auftrat.

Selbstverständlich wurde das immense Potenzial der Vokalistin sofort erkannt, weswegen sich auch Gitarrist Austin Plessow, Keyboarder Gerd Zettel, Bassist James Ransom und Drummer Gerhard Speng als Begleitband zur Verfügung stellten, obwohl sie fest in Formationen wie der Downtown Bluesband oder The Gunmen eingebunden sind.

Konzeptionell steht Olivia Roxx im Mittelpunkt des Geschehens, obgleich sie doch der Neuling ist und nicht über die Bühnenerfahrung ihrer Kollegen verfügt. Aber diese Stimme gehört unbedingt ins Zentrum – alles andere wäre glatte Verschwendung! Und sie sollte optimal präsentiert werden. Auch hier muss man allen Beteiligten eine glückliche Hand bescheinigen. Nachdem diese Stimme für Mainstream-Rock, Rock 'n' Roll und Rhythm ’n’ Blues sehr geeignet erscheint, nimmt man bei der Songauswahl eben besonders darauf Rücksicht. John Hiatt, Bonnie Raitt, Melissa Etheridge, Grand Funk – das sind die Urheber der bekannten oder auch nicht ganz so bekannten Originale, derer sich Olivia Roxx im Lauf des Abends annimmt.

Und dass sie auch Balladen hervorragend interpretieren kann – wobei sich ja meist die Spreu vom Weizen trennt – beweist sie mit „Desperado“ von den Eagles und besonders eindrucksvoll in der zweiten Zugabe, als sie sich a capella Tracy Chapman vornimmt.

Im Laufe der Jahre gab es immer wieder einige recht gute Sängerinnen innerhalb der hiesigen Musikszene, derart eingeschlagen wie Olivia Roxx bei ihrem Debüt hat allerdings selten eine. Es wird sich auf jeden Fall lohnen, sie genauestens im Auge zu behalten.

Und mit ihr natürlich auch ihre Band. Es scheint, als wachse da wirklich etwas heran, woran man als Zuhörer noch viel Freude haben wird.