Schrobenhausen
Den Ungehörten eine Stimme geliehen

05.01.2011 | Stand 03.12.2020, 3:17 Uhr

"Was Frauen bewegt – was Frauen bewegen": Das Thema beschäftigt die Münchner Dokumentarfilmerin Ute Wagner-Oswald, die zwei Jahre in Kabul als Dozentin am staatlichen Fernsehen tätig war. - Foto: Wagner-Oswald

Schrobenhausen (tsj) Die Autorin, Regisseurin und Produzentin Ute Wagner-Oswald kommt am Mittwoch, 26. Januar, auf Einladung von Bund Naturschutz (BN) und Landesbund für Vogelschutz (LBV) nach Schrobenhausen ins Casino der Volksbank. Im Mittelpunkt des Filmabends steht das Leben afghanischer Frauen.

Als Friedensfachkraft des Deutschen Entwicklungsdienstes lebte und arbeitete Ute Wagner-Oswald von 2006 bis 2008 in Afghanistan. Dort unterrichtete die Dokumentarfilmerin und Regisseurin am staatlichen Fernsehen in Kabul. Ihre Lehrtätigkeit, in der sie junge afghanische Frauen und Männer in die Kunst des Dokumentarfilms einführte, sah die Filmemacherin als Beitrag zur Aufklärung und Versöhnung in konfliktfreien Zeiten.
 

Hauptziel ihrer Arbeit war, den bisher Rechtlosen und Ungehörten, vor allem den Frauen, eine Stimme im afghanischen Fernsehen zu verschaffen. Dabei sind beeindruckende Reportagen über Frauen aus den verschiedenen Landesteilen entstanden, Dokumente ihrer Not, aber auch ihrer Aktivitäten und ihrer Erfolge. Starke Frauen kommen in den Kurzfilmen zu Wort, die zusammen mit den afghanischen Studenten entstanden sind: engagierte Anwältinnen, resolute Hebammen, selbstbewusste Bäuerinnen. "So wird ein überraschendes, vielseitiges, lebendiges Bild von Afghanistan sichtbar, jenseits von Klischees von Unterdrückung und Resignation", sagt Wagner-Oswald.

Ute Wagner-Oswald wurde bereits mit dem Grimme-Preis und dem BLM-Lokalfernsehpreis ausgezeichnet, sowie für den Juliane-Bartels-Preis nominiert. Auf einen informativen Abend mit Film- und Informationsbeiträgen sowie lebhaften Gesprächen dürfen sich Besucher am 26. Januar um 19 Uhr im Casino der Volksbank freuen. Der Eintritt ist frei.