Burgheim
Der Leitenbach soll ökologisch ausgebaut werden

23.06.2010 | Stand 03.12.2020, 3:55 Uhr

Bleiben wie sie sind: die Vorklärteiche der ehemaligen Straßer Kläranlage. Die Abbruchkosten von rund 50 000 Euro will sich die Gemeinde sparen. Die Abwässer werden inzwischen nach Burgheim gepumpt.

Burgheim (pm) "Eine Rückhaltefläche ist vorgesehen, aber sie ist keine große Errungenschaft," so nannte Bürgermeister Albin Kaufmann den schon lange geplanten Hochwasserschutz beim Leitenbach in Burgheim. Nun denkt man an den ökologischen Ausbau.

Weil das Konjunkturpaket für Burgheim schwach ausgefallen sei, denke man über den Öko-Ausbau nach, statt "eine Pfütze auszuheben." Bei hohen Kosten bringe dies nur einen geringen Effekt. Als Fachmann des Wasserwirtschaftsamtes Ingolstadt informierte dazu Martin Burkhart den Gemeinderat.

Nur ein Abfluss

Der Leitenbach sei begradigt, strukturarm und erfülle nur eine Abflussfunktion. Nachdem der Bach in die Wasserrahmenrichtlinie aufgenommen ist, muss er bis 2027 wasserrechtliche Vorgaben zum Naturhaushalt, insbesondere zu Tieren, Pflanzen, Landschaft und Hochwasserschutz erfüllen. Das EU-Recht sieht naturnahe Entwicklung und strukturverbessernde Maßnahmen vor. Dafür stehen Zuschüsse von 75 Prozent der Baukosten bereit.

In einem ersten Schritt will der Fachmann den Lauf des Leitenbaches um 200 Meter verlängern und durch Geländeabtrag Feuchtbiotope schaffen. Dies solle rund 40 000 Euro kosten.

In einem zweiten Schritt solle für Burgheim ein Gewässerentwicklungskonzept erstellt werden, das alle Gewässer einbezieht. Dazu werden Vorschläge für den ökologischen Ausbau entwickelt. Das Konzept lohnt sich und belastet bei ebenfalls 75 Prozent Zuschuss den Gemeindehaushalt mit einem Eigenanteil, je nach Bearbeitungsfläche, von 2000 bis 6000 Euro. Der Leitenbach und der Wörthling in Kunding sind ohnehin Bestandteil der Wasserrahmenrichtlinie und der Vohbach kann in das Entwicklungskonzept einbezogen werden. Zuschüsse fließen auch für Grunderwerb und reine Unterhaltung, wie Bepflanzung und Mahd.

Gemeinderat Albert Hoesch möchte auch den Teil des Leitenbaches oberhalb von Illdorf mit einbeziehen, zumal ein Grundstückseigentümer sich auch zu einem Teilverkauf positiv geäußert habe. 3. Bürgermeister Sebastian Zitzmann hält das Gesamtkonzept für sinnvoll, aber mit Schwierigkeiten verbunden. Wenn die Gemeinde keine Grundstücke kaufen könne, sehe er keine großen Möglichkeiten. Dazu bemerkte Bürgermeister Albin Kaufmann, dass die Illdorfer Entwässerungsgenossenschaft Eigentümer des Leitenbaches bis nach Burgheim ist, und die Sportangler besitzen ein Fischrecht.

Peter Lösch wollte den Nutzen für den Hochwasserschutz wissen. Dazu erklärte Martin Burkhart, dass die Summe aller Maßnahmen einen kleinen Beitrag leisten könne, ein Jahrhundertregen könne dagegen nicht aufgehalten werden. Auf Anraten von Gemeinderat Alfred Fensterer soll nun die Einwilligung der Illdorfer Entwässerungsgenossenschaft für die Einzelmaßnahme am Leitenbach eingeholt und in einer Informationsveranstaltung sollen alle Betroffenen unterrichtet werden.

Pflaster für Gehwege

Wegen des Gemeinderatsbeschlusses zur Errichtung von Fotovoltaikanlagen auf Ackerflächen, wobei eine Zerstückelung vermieden werden soll, legte der Leidlinger Josef Grünwald Widerspruch ein. Die Anlagen auf Ackerflächen würden ohnehin nicht mehr gefördert und der Widerspruch sei rechtlich unzulässig, weil die Gemeinde die alleinige Planungshoheit besitze, bemerkte dazu Oberamtsrat Georg Neubauer.

Weiterhin beschloss der Gemeinderat, die Gehwege in Dezenacker von der Firma Hagner aus Wechingen für knapp 6300 Euro pflastern zu lassen, E.on schießt 4500 Euro zu.