Ingolstadt
ERC Ingolstadt setzt Erfolgsphase gegen Bremerhaven fort

19.11.2021 | Stand 23.09.2023, 21:54 Uhr
Jubiläumstreffer: Justin Feser erzielte in seinem 200. DEL-Spiel das Tor des Tages für den ERC Ingolstadt. −Foto: Traub (Archiv)

Bremerhaven/Ingolstadt - Der ERC Ingolstadt hat die erste Partie nach der Länderspielpause dank eines späten Treffers von Justin Feser gewonnen. Durch das 1:0 (0:0, 0:0, 1:0) in Bremerhaven zogen die Panther an den zuvor punktgleichen Pinguins vorbei und erreichten den ersehnten sechsten Tabellenplatz in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL).

Die Ingolstädter Spieler hatten die wenigen freien Tage während der Länderspielpause genutzt, um abzuschalten, neue Energie zu tanken oder dem tristen Novembernebel zu entkommen. Wayne Simpson probierte sich mit Chris Bourque und David Warsofsky durch die irischen Biersorten in Dublins Kneipen, andere unternahmen einen Trip ins Nachbarland Österreich, und Trainer Doug Shedden flog gar in seine Heimat, um die Sonne am Strand von Florida zu genießen.

Der 60-Jährige hatte einige Bedenken, seine Spieler könnten etwas Rost angesetzt, die Pause könnte den zuletzt guten Rhythmus der Panther gestoppt haben. Doch die Sorgen des Trainers waren unbegründet. Die Ingolstädter brauchten gegen Bremerhaven zwar einige Minuten, bis sie ins Spiel fanden. Zu Beginn der Partie, in der es kaum Unterbrechungen gab, drängten die Pinguins ihre Gäste zunehmend in die eigene Zone. Ziga Jeglic kurvte von hinten um das Tor von ERC-Goalie Kevin Reich, brachte den Puck aber knapp nicht unter (7.). Anschließend musste Reich gegen den frei vor ihm auftauchenden Christian Wejse (9.) genauso parieren wie gegen Alex Friesen, der die Scheibe von Jan Urbas serviert bekam (10).

Die Panther aber verteidigten gut und kämpften sich zum Ende des ersten Drittels immer häufiger vor das Tor der Norddeutschen. Die besten Chancen des ERC hatte Topscorer und Geburtstagskind Simpson, der zunächst Bourque bei einem Konter mustergültig bediente (12.) und es dann selbst probierte. Doch der Schuss landete an der Kufe von Bremerhavens Torhüter Brandon Maxwell (16.).

Auch die Pause während der Partie brachte den ERC nicht aus dem Rhythmus. Im zweiten Drittel machten die Panther weiter Druck und ließen dem Gegner zunehmend weniger Spielanteile. Der agile Mirko Höfflin scheiterte frei vor Maxwell (28.). Auch im Duo konnten Feser in seinem 200. DEL-Spiel und Brandon DeFazio den starken Torhüter der Pinguins nicht überwinden (31.), und selbst einen strammen Schuss von Bourque im ersten Überzahlspiel der Partie hielt Maxwell sicher (33.). Auf der anderen Seite prüfte Bremerhavens Neuzugang Peter Trska ERC-Goalie Reich, dessen Teamkollegen sich anschließend erfolgreich in den Abpraller warfen (38.).

Eine Strafe zu Beginn des Schlussabschnitts brachte die Panther allerdings ein wenig aus dem Konzept und den Gastgebern Auftrieb. Bei einem Unterzahlkonter verpasste Feser nur knapp ein Zuspiel von Frederik Storm (43.), doch anschließend wurde die Partie deutlich offener. Dominik Uher scheiterte an Reich (45.), Markus Vikingstads Schuss ging knapp vorbei (45.), Ross Mauermann traf die Latte (46.). Die nächste gute Chance hatte Trska auf dem Schläger (54.).

Die Ingolstädter wurden bedrängt - und fanden genau die richtige Antwort: Nach einem Fehler von Mike Moore ließ Feser nicht locker und erzielte gegen seinen Ex-Klub das goldene Tor zum 1:0 (55.). "Ich glaube, die Pause hat uns gutgetan. Das war vorne und hinten das beste Spiel von uns dieses Jahr", sagte Reich bei Magenta Sport. "Wir haben unsere Beine bewegt. Nach der langen Busfahrt gestern mussten wir ein bisschen mehr tun, um in Schwung zu kommen."

Die Ingolstädter belohnten sich mit dem ersten Zu-Null-Spiel seit dem 2. Februar, Reich feierte mit seiner starken Leistung den ersten Shutout für den ERC. "Wir haben uns in den ersten 15 Spielen hinten schwergetan. Aber die letzten Spiele wurden immer besser", meinte Reich. "Jetzt müssen wir nur noch daran anknüpfen, dass wir am Sonntag auch wieder hinten so solide stehen." Dann empfangen die Panther um 14 Uhr die Nürnberg Ice Tigers zum Derby in der Saturn-Arena.

DK


Pinguins Bremerhaven: Maxwell - Dietz, Alber; Trska, Eminger; Moore, Bruggisser; Stowasser - Urbas, Jeglic, Verlic; Uher, Friesen, Vikingstad; Andersen, Wejse, Mauermann; Lutz, Kinder.
ERC Ingolstadt: Reich - Wagner, Marshall; Hüttl, Bodie; Warsofsky, Quaas; Gnyp - Bourque, Aubry, Simpson; DeFazio, Feser, Storm; Flaake, Höfflin, Stachowiak; Henriquez, Soramies, Koch.
Schiedsrichter: Köttstorfer/Rohatsch. - Zuschauer: 3184. - Tore: 0:1 Feser (55.). - Strafminuten: 4/2.

Pinguins Bremerhaven: Maxwell - Dietz, Alber; Trska, Eminger; Moore, Bruggisser; Stowasser - Urbas, Jeglic, Verlic; Uher, Friesen, Vikingstad; Andersen, Wejse, Mauermann; Lutz, Kinder.
ERC Ingolstadt: Reich - Wagner, Marshall; Hüttl, Bodie; Warsofsky, Quaas; Gnyp - Bourque, Aubry, Simpson; DeFazio, Feser, Storm; Flaake, Höfflin, Stachowiak; Henriquez, Soramies, Koch.
Schiedsrichter: Köttstorfer/Rohatsch. - Zuschauer: 3184. - Tor: 0:1 Feser (55.). - Strafminuten: 4/2.

Julia Pickl