Hallenbadsanierung rückt in greifbare Nähe

28.11.2007 | Stand 03.12.2020, 6:19 Uhr

Das Lehrschwimmbecken der Sybilla-Maurer-Grundschule soll nach dem Mehrheitswillen des Marktrates zumindest für den Schwimmunterricht der Schulen wieder saniert werden. - Foto: Mücke

Allersberg (rm) Kehrtwende beim Allersberger Hallenbad: Mit denkbar knapper Mehrheit hat sich der Marktrat für eine Sanierung des still gelegten Lehrbeckens entschieden. Zehn Markträte waren dafür, neun dagegen. Jetzt werden die Kosten berechnet und Pläne erstellt, um Zuschussanträge bei der Regierung von Mittelfranken stellen zu können.

Zwei Anträge zur Zukunft des Lehrschwimmbeckens lagen den Markträten schon in der Tagesordnung vor, unmittelbar vor Sitzungsbeginn kam ein weiterer dazu. Für die CSU-Fraktion hatte Siegfried Mücke den dritten gestellt.

Im Zusammenhang mit der Sanierung der Turnhalle hatte Walter Penkert (ABF) die Hallenbadsanierung schon in einer vergangenen Sitzung beantragt. Es gehe um die Kinder, begründete er, denn nur wenige könnten überhaupt noch schwimmen. "Es ist deshalb eine vornehme Pflicht, hier tätig zu werden, denn Geld, das in Kinder investiert wird, ist bestens angelegtes Geld", sagte Penkert.

Ein weiterer Antrag war von Karl Schülein und knapp 180 Mitunterzeichnern eingereicht worden. Auch sie wollen wieder Schwimmunterricht für die Kinder ermöglichen. Der Wasserwachtsvorsitzende Jürgen Zeidler betonte ebenfalls, wie wichtig diese Einrichtung für seinen Verein sei. Angesichts der Kosten für das Gilardianwesen wäre diese Million "Peanuts".

Alle Anträge zielten darauf ab, das Hallenbad wieder für den Schwimmunterricht zu aktivieren. Aber man könne dann auf Anträge warten, dass es auch für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden soll, warnte Lorenz Lehner (CSU). Die Kinder hätten die Möglichkeit in den Sommermonaten das Freibad zu nutzen, in vielen Kommunen gebe es nicht einmal dies. Wenn das schon nicht für Schwimmunterricht genutzt werde, warum solle man dann nochmals eine Million für diesen Zweck ausgeben, fragte er.

Holger Gmelch (CSU) sah es ähnlich. Er hatte bei schönstem Wetter im Freibad lediglich zwei Schulklassen beobachtet, weshalb die Lehrer angehalten werden sollten, das Freibad besser zu nutzen. Es sei typische Wahlpropaganda, zu verkünden, dass Nichtschwimmen vom Lehrschwimmbecken abhängig sei. Hier seien auch die Eltern mehr gefordert.

Siegfried Mücke (CSU) sah das gleiche Problem auch bei anderen Kommunen und riet, deshalb ein gemeinsames Hallenbad in Betracht zu ziehen.

Sorgen bereiten den Markträten die hohen Kosten, vor allem, weil nun gut eine Million Euro statt der noch Anfang Juli genannten 500 000 Euro im Raum stand. Architekt Erich Fichtner aus Roth benannte allein für die Baumeisterleistungen eine Summe von 531 000 Euro. Denn die Schäden in der Halle seien erheblich höher als man 2001 angenommen hatte.

Diplomingenieur Georg Forster aus Freystadt erläuterte die notwendigen technischen Sanierungen, für die er Kosten von über 562 000 Euro ermittelt hatte. Zusammen mit den Geräten und Ingenieurleistungen ergaben sich Kosten von über einer Million Euro.

Da zeigten sich einige Markträte doch mehr als überrascht. Denn noch im Juli, als es um die Sanierung der Turnhalle in der Grundschule gegangen war, hatte Fichtner eine Summe von 500 000 Euro genannt. Eine Zahl, die Bürgermeister Bernhard Böckeler schon damals nicht geglaubt hatte. Er erinnerte daran, dass schon vor Jahren von 1,4 Millionen Mark die Rede gewesen sei.

Im Juli sei er von der Frage etwas überfahren gewesen, wehrte sich Fichtner, er habe dabei nur die reinen Baumeisterkosten angegeben. Bei der Frage nach den laufenden Kosten nannte Marktkämmerer Dieter Kraus eine Summe von geschätzten 40 000 bis 50 000 Euro im Jahr, wenn Personalkosten dazu kommen, von bis zu 80 000 Euro.