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    Mittel und Wege, um Green HRM im Unternehmen voranzutreiben

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    Mittel und Wege, um Green HRM im Unternehmen voranzutreiben

    Begrifflichkeiten wie Green HRM, Nachhaltigkeit oder Corporate Social Responsibility haben wir bereits in einem vorherigen Artikel erklärt:

Green HRM: Was ist nachhaltige Personalarbeit? In der Theorie wissen wir jetzt also, was Nachhaltigkeit ist und ausmacht. Gehen wir nun in die Praxis über. In diesem Bericht haben wir verschiedene Maßnahmen und Tipps gesammelt, was du bei dir im Unternehmen tun und bewirken kannst, um grüner zu agieren, ohne dabei Greenwashing zu betreiben.

Green HRM in der Praxis: Welche Mittel und Wege gibt es, um Green HRM voranzutreiben und somit den CO2-Ausstoß zu reduzieren?

Ökologisches Verhalten und Nachhaltigkeit im Handeln können sich im Unternehmenskontext sehr vielfältig äußern. Hier einige Beispiele:

  • Papierloses Büro: Versucht, möglichst wenig auszudrucken und alles digital abzulegen.
  • Ökostrom: Stellt, sofern noch nicht geschehen, euren Strom auf Ökostrom um.
  • Fairer Kaffee: Diese Maßnahme klingt wie eine Kleinigkeit, aber in jedem Unternehmen wird viel Kaffee getrunken. Es kann also schon helfen, hier auf Nachhaltigkeit und faire Anbau- und Produktionsbedingungen zu achten.
  • Ressourcenschonendes Verhalten: Ganz allgemein kann es sinnvoll sein, sich selbst und seine Kolleg:innen immer wieder daran zu erinnern, nicht verschwenderisch mit Ressourcen umzugehen. Egal ob es das brennende Licht im Konferenzraum ist, obwohl niemand darin sitzt oder das Fenster, welches geöffnet ist, obwohl die Heizung aufgedreht wurde.
  • Fahrrad- statt Dienstwagenleasing: Das ist eine tolle Möglichkeit, um den Weg zur Arbeit ressourcenschonender zu gestalten. Kolleg:innen können das Dienstfahrrad nutzen, um damit statt mit dem eigenen Auto zum Arbeitsplatz zu kommen.
  • Förderung von Elektromobilität bzw. Bildung von Carsharing-Pools: Wenn ihr als Unternehmen weiterhin Autos, beispielsweise für Geschäftstermine benötigt, dann können E-Fahrzeuge eine Alternative sein. Auch Carsharing-Pools helfen, Ressourcen zu reduzieren, indem nicht jede:r ein eigenes Auto benötigt und Fahrten zusammengelegt werden können.
  • Zuschuss zum Ticket für die öffentlichen Verkehrsmittel: Es gibt sicherlich auch Mitarbeitende, die jetzt schon mit den öffentlichen Verkehrsmittel ins Büro kommen. Super! Unterstützt diese, in dem ihr einen Zuschuss zum Ticket zahlt. Vielleicht bewegt das auch bisherige Autofahrer:innen nun doch mal öfter den Bus zu nehmen.
  • Nachhaltige baV: Auch bei der betrieblichen Altersvorsorge gibt es nachhaltigere Anbieter.
  • Engagement in sozialen Projekten: Wenn ihr noch mehr tun wollt, als nur darauf zu achten, weniger Strom zu verbrauchen, dann kann das Engagement in sozialen Projekten eine gute Möglichkeit sein. Dieses Engagement kann vielfältig aussehen: Ob gemeinsame Tage bei Projekten vor Ort oder die digitale Unterstützung, z.B. durch die Sammlung von Unterschriften.
  • Verzicht auf Wegwerfbehälter: Auch dieser Punkt klingt klein, kann aber eine große Wirkung haben: Coffee to go ist gar nicht notwendig, wenn Kaffee im Büro zur Verfügung steht. Gibt es bei euch die Möglichkeit sich mit Kaltgetränken zu versorgen, dann gerne in Glasflaschen mit Pfandsystem.
  • Umweltschonende Werbemittel: Egal ob auf Messen oder nur für Flyer, die im Büro liegen: Achtet auf Öko-Papier. Mittlerweile gibt es auch ökologische Rollups für den Messeauftritt.
  • Digitale Bewerbungsgespräche: Ganz klar, mittlerweile auch schon vielerorts angekommen: Für Erstgespräche muss man sich nicht zwingend persönlich sehen und auch nicht durch die Republik reisen.
  • Weniger Dienstreisen und wenn dann mit der Bahn: Hier gilt das gleiche wie bei Bewerbungsgesprächen. Nicht für jedes Gespräch muss man sich persönlich treffen. Auch Geschäftstermine können remote abgebildet werden. Sollte doch ein vor Ort Termin erforderlich sein, ist die Anreise in der Fahrgemeinschaft im Auto oder mit der Bahn besser als mit dem Flugzeug.
  • Vegane/vegetarische Tage und Optionen in der Kantine oder bei Snacks im Büro: Wenn es bei euch eine Kantine gibt, sollten immer vegetarische oder vegane Optionen auf der Speisekarte stehen. Seid ihr zu klein für eine Kantine, achtet darauf, vegetarische Snacks bereitzustellen.
  • Mobile Office, um die tägliche Anreise zum Arbeitsplatz einzusparen: Auch dieser Punkt sollte durch die Corona-Pandemie mittlerweile selbstverständlich sein: Mobile Office fördert nicht nur die Flexibilität jedes/jeder Einzelnen, sondern spart auch Ressourcen durch den nicht mehr täglich notwendigen Arbeitsweg.
  • Verzicht auf analoge Weihnachtskarten / Spenden statt Geschenke: Wenn es an feierliche Anlässe wie Weihnachten geht, muss es nicht immer die gedruckte Weihnachtskarte sein. Auch eine digitale Variante oder eine Weihnachts-Landingpage können tolle Alternativen sein. Bevor ihr hunderte von Weihnachtspäckchen durch die Republik schickt, spendet das Geld lieber und informiert eure Geschäftspartner darüber.
  • Gemeinsames Gärtnern z.B. im eigenen Bürogarten oder auf einer gemieteten Fläche (Company Gardening): Der Trend des Company Gardens bringt euch nicht nur als Team näher zusammen, sondern ihr tut noch etwas Gutes. Ihr könnt euch Flächen zum Gärtnern anmieten, ein Hochbeet auf der Dachterrasse aufstellen oder, sofern ihr habt, die Grünfläche im Innenhof zur Bienenwiese umgestalten.
  • Bienenstöcke: Apropos Bienen: Wenn ihr die Möglichkeit habt, eure Umgebung bienenfreundlicher zu gestalten, könnte auch das Aufstellen von Bienenstöcken eine tolle Sache sein. Sprecht euren Imker in der Umgebung einfach darauf an.
  • Ökologische Büromöbel: Gerade wenn ihr keine Grünfläche zur gemeinschaftlichen Nutzung habt, kann man über ökologischere, nachhaltige Büromöbel- oder Utensilien (z.B. aus Bambus) nachdenken.

Darüber hinaus gibt es jede Menge Themen und Ideen, die euren ökologischen Fußabdruck verringern können, aber vielleicht auf den ersten Blick gar nicht direkt etwas mit Nachhaltigkeit zu tun haben. Aber auch diese Dinge gehören zu Green HRM:

Maßnahmen, die auf den ersten Blick ungewöhnlich erscheinen:

  • Anti-Korruptionsmaßnahmen & für Anti-Diskriminierung einsetzen
  • Faire Geschäftspraktiken
  • Einsatz für Diversity
  • Lohngleichheit für eure Mitarbeitenden bzw. angemessene Bezahlung
  • Lieferantenaudits: Überprüfung, ob auch diese nachhaltig aufgestellt sind und diese die gleichen Werte wie ihr vertreten
  • Gesundheitsmanagement, physisch und psychisch: Einsatzfähigkeit von Mitarbeitenden durch Maßnahmen und Kurse erhalten (z.B. Rückentraining, Prävention von Burnout)
  • Bestehende Mitarbeitende fördern und weiterentwickeln, um nicht immer wieder einen Prozess für neue Mitarbeitende anzustoßen. Stichwort: Langfristige Personalplanung
  • Kinder- und familienfreundliche Arbeitszeiten etablieren

Aber auch über diese Ideen hinaus gibt es viele Maßnahmen, die teilweise schon viel früher eingesetzt bzw. gar nicht materiell oder finanziell getrieben sein müssen.

Weitere Maßnahmen für mehr Nachhaltigkeit:

  • Recruiting: Personen einstellen, die sich für eine nachhaltige Lebensweise einsetzen
  • Gutes On- und Offboarding sorgt für Mitarbeitendenbindung und mehr Zufriedenheit
  • Das Onboarding nutzen, um über ressourcenschonendes Verhalten zu sprechen und über die Wege aufzuklären, die das eigene Unternehmen schon geht
  • Förderung von ökologischer Einstellung bzw. ökologischem Verhalten (z.B. durch freie Tage, bei denen man sich für Natur- und Umweltschutz engagieren kann)
  • Trainings & Workshops oder sogar Aktionstage zum Thema anbieten
  • Offen über die Nachhaltigkeitsstrategie des Unternehmens sprechen und nach Tipps fragen
  • Nachhaltigkeitsbeauftragte:n einstellen
  • Aktionen unterstützen / Flagge zeigen
  • Feedbacksysteme ins Leben rufen, um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden zu erhöhen

Wie ihr anhand der gesammelten Tipps und Ideen sehen könnt, sind die Möglichkeiten, sich für mehr Nachhaltigkeit im Unternehmen einzusetzen, sehr vielfältig. Mit Sicherheit sind auch Dinge dabei, die zu euch passen. Wir wissen, dass einige der Maßnahmen auch erstmal auf Gegenwehr stoßen könnten – hier kommt man nur mit größtmöglicher Transparenz und der langsamen Heranführung an das Thema weiter.

Quellen

https://blog.personal-manager.at/2020/07/14/green-hrm/

https://persoblogger.de/2020/01/20/green-hrm-praxistipps-fuer-nachhaltiges-personalmanagement/

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