Sennder: Nachfrage nach umweltfreundlichen Transporten verfünffacht
Sennder zeigt den europäischen Straßengüterverkehr aus seiner Sicht: In dem erstmals vorgelegten Marktreport für das Jahr 2022 stellt die digitale Spedition eine Auswertung ihrer Geschäftsdaten vor. Mit einer erfreulichen Erkenntnis abseits aktueller Krisenindikatoren: Die Nachfrage nach umweltfreundlichen Transporten und alternativen Kraftstoffen steigt. Das Unternehmen habe im Jahr 2022 das fünffache Volumen „grüner Ladungen“ bewegt, heißt es in einer Unternehmensmitteilung. Diese wurden mit Elektro-Lkw, multimodal oder zumindest mit Kraftstoff aus erneuerbaren Quellen transportiert.
Nach Einschätzung von Sennder bleibt der Transportmarkt auch im Jahr 2023 weiter volatil. So könnten etwa ansteigende Energiekosten die Frachtraten rasch wieder verteuern. Gleichzeitig sei zu erwarten, dass der immer größer werdende Fahrermangel das grundsätzliche Preisniveau weiterhin hoch halte. Besonders stark davon betroffen seien osteuropäische Frachtführer, die laut Sennder-Report bereits 17,5 Prozent der Transporte in Deutschland absolvierten.
Stark fallende Raten am Spotmarkt
Gegenläufig sei derzeit die Tendenz am Spotmarkt, wo die Preise sich bereits wieder dem Niveau des Jahres 2021 annäherten. In der Betrachtung europäischer Transportkorridore nahmen im vergangenen Jahr zudem die Verkehre zwischen Polen und Deutschland eine für die Experten der Spedition überraschende Entwicklung: Während Ladungen von Polen nach Deutschland den größten Preisanstieg verzeichneten, blieben die Preise für Frachten aus der Bundesrepublik in das östliche Nachbarland nahezu stabil.
Der Lebensmittel- und Getränkeindustrie prognostiziert Sennder eine stabile Geschäftsentwicklung, während sich die Hersteller langlebiger Güter aus dem höheren Preissegment weiterhin auf ein zurückhaltendes Käuferverhalten einstellen sollten. Nach Abschluss der aktuellen Krisenphase dürften diese jedoch mit raschen Aufholeffekten rechnen. (loe)