Bei der Betrachtung von galvanisch getrennten DC/DC-Wandlermodulen im unteren Leistungsbereich, stellen sich mehrere Fragen z.B. die Frage, ob überhaupt ein isoliertes Leistungsmodul benötigt wird, oder was die Datenblatt-Spezifikationen IEC60 950-1 und 4000 VDC für 1s-Spezifikation bedeuten.
Nachfolgendes Prinzipschaltbild (Abbildung 1) zeigt einen typischen Anwendungsfall eines isolierten Power Moduls. Es zeigt den Aufbau einer isolierten RS485 Kommunikation mit den wesentlichen Funktionseinheiten.
Um eine isolierte Kommunikation aufzubauen sind folgende Funktionseinheiten nötig: Die Micro Controller Unit (MCU) stellt die Daten für den RS485 Transceiver bereit und empfängt Daten vom RS485 Transceiver. Die Signal Isolation-Einheit realisiert die galvanische Trennung der Signale durch Optokoppler. Eine galvanische Trennung der Massen zwischen Signal-Isolation- und Transceiver-Einheit wird durch die Power Isolation-Einheit erreicht; einem DC/DC-Wandler Power Module.
Aber warum sollte man eine Versorgung von einem Bus oder Schaltungsteile generell voneinander galvanisch isolieren? Eine galvanische Isolierung verhindert Störungen die sich von der Versorgungsspannung auf den Bus fortpflanzen können und damit diesen stören. Genauer werden wir dieser Frage im Folgenden nachgehen.
Eine Masse erfüllt prinzipiell zwei Hauptaufgaben. Sie dient zum einen als Bezugspotential für sämtliche Teile in einer Schaltung und zum anderen als Potentialausgleich und somit als Rückleiter für Ströme. Ist eine Spannung in einer Schaltung auf Masse bezogen, eine sog. unsymmetrische Schaltungsstruktur, können Masseschleifen entstehen. Diese entstehen immer dann, wenn zwei Massepunkte einer räumlich voneinander getrennten Schaltung an mehreren Punkten elektrisch verbunden sind.
Das Bild zeigt eine vereinfachte Prinzipschaltung aus zwei Funktionseinheiten (Block 1 – Quelle; Block 2 - Senke). Durch die räumliche Ausdehnung der Masse zwischen Block 1 und Block 2 entsteht eine nicht zu vernachlässigende Leitungsimpedanz ZQuelle. Fließt nun in der „Rückleitung von Block 2 zu Block 1“, d.h. auf der Masse ein Strom I, erzeugt dieser an der Leitungsimpedanz ZQuelle einen Spannungsabfall UM1/M2. Durch diesen Spannungsabfall verschieben sich die jeweiligen Massepotentiale M1 und M2.
Macht man nun eine Spannungsmessung vom Eingang gegenüber dem Ausgangsmassepunkt bzw. den Ausgang gegenüber dem Eingangsmassepunkt so sieht man diese Spannung als Gleichtaktstörspannung. Solange aber die Masse M1 und die Masse M2 nicht noch über eine weitere elektrische Verbindung miteinander verbunden sind bleibt diese ohne Folgen.
Erst wenn die beiden Masseknoten M1 und M2 durch eine zusätzliche Verbindung miteinander verbunden werden, kann ein Störstrom fließen. Dieser erzeugt wiederum an der Leitungsimpedanz ZSenke einen Spannungsabfall – was wiederum zu Gleichtaktstörungen führt. Eine zusätzliche Verbindung entsteht z.B. dadurch dass ein weiterer Schaltungsteil wie in Abbildung 2 dargestellt mit seiner Massestruktur der bestehenden Massestruktur eingefügt wird.
Die Dämpfung der beschriebenen Störungen kann durch die Wahl geeigneter Entkoppelungsmethoden erreicht werden. Prinzipiell gibt es hier mehrere Möglichkeiten wobei die folgenden wesentlich sind:
In Abbildung 3 ist der Aufbau einer Entkoppelung durch galvanische Trennung zu sehen. Durch die galvanische Trennung wird ein sehr hoher Isolationswiderstand mit entkoppelnder Wirkung in die Massestruktur der beiden Schaltungsteile Block 1 und Block 2 eingefügt. Ein Störstrom kann somit „nicht“ mehr fließen bzw. sich nur noch über die Koppelkapazität des Transformators zirkulieren. Es wird dann im Allgemeinen davon gesprochen, dass die Masseschleife „aufgebrochen“ wurde.
Verwendung von DC/DC-Leistungsmodulen zur Beseitigung weiterer Störungen: