Analogtipp Den Gleichtaktbereich eines differenziellen Verstärkers auf ±425 V erweitern

Redakteur: Kristin Rinortner

Dieser Schaltungstipp zeigt, wie sich der Gleichtaktspannungsbereich von Differenzverstärker A1 (AD629) auf ±425V erweitern lässt.

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Bild 1: Diese Schaltung erweitert den Gleichtaktspannungsbereich auf ±425 V
Bild 1: Diese Schaltung erweitert den Gleichtaktspannungsbereich auf ±425 V

Die Widerstände R1 und R2 messen die Gleichtakteingangsspannung. Die gemessene Spannung wird invertiert und mit dem Operationsverstärker A2 (AD8671) heruntergeteilt. Dabei gilt G = –R3/(R1 || R2). R1 und R2 müssen große Werte haben, um die Belastung an A2 zu minimieren.

Dieses Signal wird an die Referenzpins von A1 angelegt. Es wird invertiert, so dass es gegenteilig zur Gleichtakteingangsspannung agiert, die Spannung an den Knoten 1 und 2 senkt und den Gleichtaktbereich des Systems erhöht.

Mit VCM = 425 V und G = –1/50 beträgt VREF = –8,5 V

VKnoten 1,2 = VIN+ × (20 kΩ/400 kΩ) + (380 kΩ/400 kΩ) × VREF

VKnoten 1,2 = 425 V × 0,05 – 0,95 × 8,5 = 13,175 V.

Dies liegt innerhalb des Gleichtakteingangsbereichs von Verstärker A1.

Bei einer Gleichtaktspannung von ±425 V muss der differenzielle Verstärker etwa 1 W umsetzen. Daher ist darauf zu achten, dass die Sperrschichttemperatur unter dem maximal spezifizierten Temperaturwert bleibt.

Die an die Referenzpins angelegte Spannung erscheint auch als Gleichtaktspannung am Ausgang des differenziellen Verstärkers. Die Ausgänge von A1 und A2 werden an den Instrumentenverstärker A3 (AD8221) angelegt. Dieser unterdrückt die Gleichtaktspannung und behält das Differenzsignal. VDIFF kann verstärkt und gefiltert werden, sofern gewünscht. Über RFiL und CFiL wird die Bandbreite eingestellt.

Es ist darauf zu achten, dass der Ausgang von A1 nicht in die Sättigung gelangt, was bei VDIFF + VREF der Fall ist. Wenn VDIFF und VREF die gleiche Polarität haben, kann A1 in die Sättigung gelangen. Falls sie entgegengesetzte Polarität haben, kann A1 größere differenzielle Eingangssignale verarbeiten, ohne in die Sättigung zu geraten. Indem man die Polarität von VDIFF ändert, so dass sie nicht gleich VREF ist, wird der differenzielle Signalbereich maximiert. Die richtige Polarität des Differenzausgangs wird wiederhergestellt, indem man die Eingänge von A3 vertauscht. //

* * Moshe Gerstenhaber und Michael O’Sullivan ... sind bei Analog Devices in Norwood/USA tätig.

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