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Nachwehen Wie lange die Schmerzen nach der Geburt andauern – und was dagegen hilft

Nachwehen: Erschöpfte Frau liegt mit ihrem Baby auf einem Krankenhausbett
© rohane / Adobe Stock
Nach der Geburt setzen die Nachwehen ein – ein natürlicher Prozess der Gebärmutter-Rückbildung. Wir verraten euch, wie lange die Schmerzen anhalten und was dagegen hilft.

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Ihr haltet endlich euer Baby in den Armen und verarbeitet die anstrengende Geburt? Während ihr euch nach Ruhe sehnt, läuft eure Gebärmutter noch auf Hochtouren. Um wieder in ihre ursprüngliche Form zurückzufinden, zieht sie sich regelmäßig zusammen – was ihr in Form der Nachwehen zu spüren bekommt. Wie schmerzhaft das ist, wie lange sie andauern und was dagegen hilft, lest ihr hier.

Was sind Nachwehen?

Nachwehen setzen direkt nach der Ablösung der Plazenta ein – egal, ob das Baby vaginal entbunden oder per Kaiserschnitt das Licht der Welt erblickte. Die Gebärmuttermuskulatur ist in den ersten fünf Tagen konstant angespannt, um die Blutung der Gebärmutterwand zu stoppen, an der vorher die Plazenta saß. Durch die regelmäßigen Kontraktionen bekommt die Gebärmutter nach und nach ihre Ursprungsgröße zurück. Auch die Wundfläche an der Gebärmutterwand verkleinert sich durch die Nachwehen innerhalb kürzester Zeit.

Warum werden die Schmerzen beim Stillen stärker?

Nachwehen verstärken sich meist während des Stillens, weil dabei das Hormon Oxytocin freigesetzt wird. Genauer gesagt löst erst das Saugen des Babys an der Brustwarze die Ausschüttung von Oxytocin aus, das auch als "Kuschelhormon" bekannt ist. Als Solches regt es nicht nur die Milchproduktion an, sondern fördert (leider) auch Wehen. Darüber hinaus dient der Hormonausstoß letztlich der Rückbildung des Uterus.
Lese-Tipp: Stillen kann den Wochenfluss anregen – was noch, erfährst du hier!

Wie fühlen sich die Wochenbettwehen an?

Die Schmerzen werden oft als Ziehen im Unterleib empfunden und lassen sich mit mittleren bis starken Menstruationsschmerzen vergleichen. Die Kontraktionen werden oft unterschiedlich schmerzhaft empfunden. Insbesondere Mehrgebärende erleben die Wehen im Wochenbett als sehr schmerzintensiv. Warum das so ist? Weil es einfach mehr Muskelarbeit bedarf, um die durch die Schwangerschaften überdehnte Gebärmutter zusammenzuziehen.

Wie lange dauern Nachwehen an?

Die stärksten Nachwehen beginnen direkt nach der Nachgeburt und sind innerhalb von drei bis fünf Tagen nach der Geburt vorbei. Nach etwa zwei Wochen ist die Gebärmutter meist wieder auf eine Größe geschrumpft, die nicht mehr von außen ertastet werden kann – und die Schmerzen kaum noch spürbar. Spätestens aber mit dem Ende der Wochenbettzeit nach acht Wochen sollten keine Nachwehen mehr auftreten.  

Was hilft gegen die Schmerzen?

Glücklicherweise gibt es zahlreiche Dinge, die ihr tun könnt, um die Schmerzen zu lindern. Folgende Tipps helfen im Wochenbett:
  • Wärme hilft: Wärme kann die Nachwehen deutlich lindern. Nehmt einfach eine Wärmeflasche (Vorsicht – nicht zu heiß!) und legt diese auf den Bauch. Alternativ könnt ihr auch Wärmekissen nutzen. Doch Achtung: Die direkte Wärmequelle niemals auf eine frische Kaiserschnittnarbe legen. Auch Kompression – etwa mit einem Wollschal oder mit einem Handtuch – in Kombination mit Wärme soll frischgebackenen Mamas guttun.

  • Kräuter heilen: Hebammen schwören auf Gänsefingerkraut, dem eine krampflösende Wirkung nachgesagt wird. Ihr könnt das Kraut als Tee oder in Form von feucht-warmen Bauchwickeln anwenden. Wer keine Geburtsverletzungen hat, kann auch ein 10 bis 15-minütiges Bad mit Kräuterzusätzen nehmen.

  • Richtig atmen: Wehen veratmen? Ja, tatsächlich hilft die richtige Atmung auch bei Nachwehen. Veratme die Wehen wie im Geburtsvorbereitungskurs gelernt: Sobald die Wehe heranrollt, atmet ihr tief ein und langsam wieder aus, sobald die Wehe verebbt.

  • Lage ändern: Ihr seid es aus dem letzten Schwangerschaftsdrittel gewohnt, nur noch in Seitenlage zu liegen? Das müsst ihr nun nicht mehr – und es kommt euch zugute. In Bauchlage lassen sich die Schmerzen besser aushalten und ihr unterstützt zudem die Gebärmutterrückbildung. Legt euch ein zusätzliches Kissen unter den Oberkörper, falls die Brüste schmerzen.
  • Blase leeren: Eine volle Blase verstärkt die Schmerzen mitunter. Aus diesem Grund solltet ihr darauf achten, alle zwei bis drei Stunden auf die Toilette zu gehen und die Blase zu entleeren.
Und last but not least: Wenn die Schmerzen unerträglich werden, könnt ihr natürlich auch zu Schmerzmitteln greifen. Schließlich habt ihr euch unter der Geburt schon genug gequält. Erkundigt euch jedoch, welches Schmerzmittel für Stillende zugelassen sind und werft einen Blick in Embryotox.
Quellen:
ELTERN

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