Die deutsche Wirtschaft profitiert von Immigration

Eine aktuelle Studie zeigt, dass das Bruttoinlandsprodukt in Deutschland steigt, während immer mehr Menschen nach Deutschland einwandern. [Saint Louis University Madrid Campus/Flickr]

Mit Angst und Unsicherheit lassen sich Wahlen gewinnen – nicht nur in den USA. Auch in Deutschland zeigt sich die zunehmende Präsenz rechtpopulistscher Parteien in den Landtagen, dass auch hierzulande die Angst vor einem gefühlten Anwachsen von Kriminalität und Arbeitsplatzverlust, begründet durch eine zunehmende Einwanderung, auf fruchtbaren Boden fällt.

Dabei ging es Deutschland im internationalen Vergleich schon lange nicht mehr so gut wie heute. Die deutschen Staatseinnahmen lagen in 2016 zum dritten Mal in Folge höher als die Ausgaben. Trotz Brexit-Schock wächst das BIP stabil und die Konsumausgaben des Staates stiegen im Jahresvergleich sogar um 4,2 Prozent.

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Also warum die Angst vor dem Verlust von Besitzständen? Eine repräsentative Studie von Movinga hat jetzt herausgefunden, dass Immigranten als ausländische Arbeitskräfte nicht nur am Wirtschaftswohlstand Deutschlands teilhaben, sondern auch wesentlich dazu beitragen. Die Analyse über alle 16 Bundesländer kommt zu dem Ergebnis, jene mit einen hohen Anteil an ausländischen Arbeitskräften, haben auch eine niedrigere Arbeitslosenquote, höhere Investitionen von Risikokapital und wesentlich mehr Patente aufzuweisen. Mit anderen Worten: Immigranten haben einen positiven Effekt auf die deutsche Wirtschaft.

Basierend auf den Daten von der Gesellschaft für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) und dem Bundesamt für Statistik (Destatis) legt die Studie dar, dass Deutschlands kulturelle Vielfalt zu den Schlüsselfaktoren seines wirtschaftlichen Erfolges zählt.

Quelle: Movinga.de

Demnach ist Fakt: Insgesamt macht der Anteil von Immigranten an der deutschen Bevölkerung 9,6% aus und einer von fünf Deutschen hat einen Migrationshinterhund. Damit ist die Einwanderungsquote in Deutschland zwar auf dem Höchsstand, doch das allein sagt noch gar nichts aus. Denn gerade der Anteil von ausländischen Fachkräften in den deutschen Schlüsselindustrien macht den Unterschied. Der ist nämlich laut Studie wesentlich höher als bisher angenommen.

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Der Vergleich der Schlüsselindikatoren für Innovation und wirtschaftlichen Wohlstand (Firmen mit Risikokapital-Investitionen, Patentanmeldungen, Arbeitslosenquote) mit dem jeweiligen Migrantenanteil lässt die Studie zu dem Schluss kommen, dass das verhältnismäßig schlechte Abschneiden der Bundesländer mit niedrigem Migrantenanteil dafür spricht, dass diese Länder Innovation und wirtschaftlichen Wohlstand positiv beeinflussen können, wenn sie um talentiertes Personal aus dem Ausland werben.

„Die beeindruckende Anzahl von Firmen, die Risikokapital erhalten, und die Anzahl der Patentanmeldungen in multikulturellen Regionen wie Berlin, Bayern und Baden-Württemberg verdeutlicht, dass Zuwanderung Innovation und Wachstum positiv beeinflusst”, so Movingas Geschäftsführer Finn Age Hänsel.

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