Untergetauchte Fußballerinnen : Sie suchen einen Platz im Leben
Sie ist aus der Dusche gekommen, hat ihre Jeans und ihr T-Shirt angezogen. Hat alles zurückgelassen, was sie dabeihatte. Sie hat die Umkleidekabine verlassen und ist über den weiten Fußballplatz des Kreuzberger Willy-Kressmann-Stadions gelaufen, über den neu verlegten Rasen, hinaus durch das Tor. Vielleicht fiel die Entscheidung abzutauchen aber auch Abende vorher oder später im Hostel, und sie ist aufgestanden von der langen Tafel, an der die Mannschaften von „Slum Soccer“ aus Indien, „Estrela Sports“ aus Brasilien und „Nelo Mamfe“ aus Kamerun den Abend ausklingen ließen. Shenaz aus Indien hat vielleicht gerade wieder mit Händen und Füßen das Spiel erklärt, mit dem sie die Deutschen wenige Stunden vorher mächtig ins Schwitzen brachte: „Kabati“.