Film „Malcolm & Marie“ :
Edel fotografierte Notlösungen

Lesezeit: 4 Min.
Gehen nicht ins Bett, bevor die Authentizitätsdebatte nicht ausdiskutiert ist: Malcolm (John David Washington) und Marie (Zendaya).
Kinos sind zu, aber Drehorte gibt’s wieder: Das Kammerspiel „Malcolm & Marie“ auf Netflix wurde unter Pandemie-Bedingungen gedreht. Das sieht gut aus, gefällt sich aber selbst ein bisschen zu gut.

Es ist ein fürchterlicher Klischeesatz, in einer Filmrezension zu schreiben, dass dieser Film von Menschen handelt und so weiter, aber eben „auch vom Kino selbst“. Der Film „Malcolm und Marie“, soeben auf Netflix angelaufen, ist nun ein Film, der vorgibt, von Malcolm und Marie zu handeln, aber vor allem handelt er vom Kino selbst, und das leider so penetrant, das man nicht darum herumkommt, das gleich als Erstes festzuhalten. Der Film selbst hält das ja auch als Erstes fest. Noch bevor wir den titelgebenden Figuren Malcolm und Marie begegnen, bekommen wir eine lange Auflistung an Namen, Regie, Beleuchtung und so weiter eingeblendet, wie das früher einmal Brauch war, damals, im guten alten Hollywood. Und weil damals alles schwarzweiß war, ist auch „Malcolm und Marie“ in Schwarzweiß gedreht, denn „Malcolm und Marie“ handelt wie gesagt vom Kino selbst und gefällt sich in dieser Pose ein bisschen zu gut.

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