Filmkritik „Der Liebeswunsch“ :
Lebensfremdheit ist ihr fremd

Lesezeit: 4 Min.
Zu stark für diesen Film: Jessica Schwarz in „Der Liebeswunsch”
Im deutschen Film jagt zur Zeit ein Boom den nächsten. Kommt jetzt gar die Literaturverfilmung wieder in Mode? Dieter Wellershoffs Roman „Der Liebeswunsch“ ist eine dankbare Vorlage. Doch die Umsetzung scheitert - an der charismatischen Jessica Schwarz.

Im deutschen Film jagt zur Zeit ein Boom den nächsten, so dass man sicher nicht lange zu warten braucht, bis auch ausgemusterte Genres wie die Beziehungskomödie oder der Proletenfilm wieder zu blühen beginnen. Aber die Literaturverfilmung, ein Lieblingskind der siebziger und frühen achtziger Jahre, wird sich wohl nicht mehr aus ihrem Grab erheben. Oder doch? Im vergangenen Jahr ist Patrick Süskinds „Parfum“ endlich mit der Kamera erlegt worden, im September startet Rainer Kaufmanns „Fliehendes Pferd“, die zweite Adaption der Walser-Novelle innerhalb von dreiundzwanzig Jahren, und jetzt kommt, von Torsten C. Fischer verfilmt, auch noch „Der Liebeswunsch“ von Dieter Wellershoff ins Kino - kein Klassiker der neuen deutschen Literatur, aber ein Buch auf dem Weg zum Kanon und in die Lehrpläne. Lesen sie noch, die deutschen Filmregisseure, oder drehen sie schon?

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.