Propalästinenser wollen Boykott :
Aktivisten gegen Israel-Pavillon

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Einer der Unterzeichner der antiisraelischen Petition: Giannis Varoufakis, ehemaliger griechischer Finanzminister, als Redner bei der Demonstration gegen die Münchner Sicherheitskonferenz unter dem Motto „Gegen die NATO-Kriegstagung“ am 17. Februar.
Eine „Kunst-statt-Genozid-Allianz“ aus den USA ruft im Netz dazu auf, Israel seinen Länderpavillon auf der 60. Venedigbiennale im April zu entziehen. Unterzeichnet haben auch Nan Goldin und Giannis Varoufakis.

Tausende Künstler vorwiegend aus den USA und der übrigen englischsprachigen Welt fordern den Ausschluss Israels von der diesjährigen Kunstbiennale in Venedig. Ein online veröffentlichter „Offener Brief“ der „Art Not Genocide Alliance“ (ANGA) wirft Israel Völkermord an den Palästinensern vor, so dass es inakzeptabel sei, Kunst aus einem „Apartheid“-Staat zu präsentieren, der Gräueltaten in Gaza verübe.

Nach Angaben der Aktivistengruppe haben inzwischen mehr als 9000 Kunst- und Kulturschaffende wie Nan Goldin, Michael Rakowitz und die britisch-palästinensische Künstlerin Rosalind Nashashibi die Petition unterschrieben, aber auch der ehemalige griechische Finanzminister Giannis Varoufakis oder Tariq Ali, eine Führungsfigur der internationalen Linken.

Der nächste Austragungsort?

Die Forderung kommt knapp zwei Monate vor der Eröffnung der Kunstausstellung in Venedig, die vom 20. April bis zum 24. November stattfindet. Israel ist seit Jahren mit einem Länderpavillon auf der Biennale vertreten. Der Brief der ANGA fordert den Ausschluss des israelischen „Genozid-Pavillons“ von der Biennale, da „jede offizielle Vertretung Israels auf der internationalen Kulturbühne eine Befürwortung von dessen Politik und des Völkermords in Gaza“ sei. Die bislang und vor allem in ihrer vorigen 59. Ausgabe des Jahres 2022 für ihre überwiegend gute Kunst und eben nicht für politische Agitprop-Machwerke gerühmte Biennale droht somit wie die gerade zu Ende gegangene Berlinale als ein weiterer Austragungsort antiisraelischer und antisemitischer Polemiken missbraucht zu werden.