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Fondsinfos oft ungenügend

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Ein Kölner Analysehaus hat untersucht, wie es um die Transparenz der Fondsgesellschaften bestellt ist. Das Ergebnis ist ernüchternd: „Nur jeder vierte Fonds erfüllt die Mindestanforderungen“.

Um die Transparenz in der Fondsbranche ist es schlecht bestellt. „Nur jeder vierte Fonds erfüllt derzeit die Mindestanforderungen“, erklärte Matthias Koss, Geschäftsführer von Fonds Advice, gegenüber dem Branchendienst „Der Fonds“.

Die Analysten aus Köln haben insgesamt 702 Fonds untersucht, 546 davon erhielten wegen mangelnder Transparenz kein Rating. 86 Fonds bekamen die Note „gut“, 45 wurden als „befriedigend“ eingestuft, 25 als „ausreichend“. Für ein „sehr gut“ reichte es bei keinem Fonds (Link: „Information-Rating” als pdf).

Informationsqualität: unzureichend bis ausgezeichnet

„Informationen über Investmentfonds sind so unterschiedlich wie die Fonds selbst“, schreibt Koss in einer Zusammenfassung der Ergebnisse. Auch die Bandbreite der Informationsqualität der Investmentgesellschaften sei weit und reiche von unzureichend bis ausgezeichnet. „Das Ergebnis überrascht, zumal die wesentlichen Informationsmedien wie Verkaufsprospekte und Jahresberichte standardisiert sind.“

Fonds Advice

Fonds Advice vergab erstmals auch Auszeichnungen für die besten Fondsinformationen des Jahres 2006 (siehe Tabellen). Bewertet wurden vor allem der Inhalt der Informationen sowie die Gestaltung, Übersichtlichkeit und Lesbarkeit und ebenso die Aktualität der Informationen.

Bei Kurzberichten fehlt noch der Standard

In der Kategorie „Vereinfachte Verkaufsprospekte“ belegt die österreichische Gesellschaft Carl Spängler den ersten Platz, gefolgt von der Raiffeisen KAG (ebenfalls Österreich) und der deutschen Frankfurt Trust. In der Kategorie „Kurzberichte 1 Jahr“ fehle derzeit noch der branchenweite Standard. Umso bemerkenswerter seien die angebotenen Kurzberichte der Luxemburger LRI sowie der SEB Invest.

„Kurzberichte unterscheiden sich von den derzeit weit verbreiteten Factsheets in mehreren Punkten“, schreibt Koss. „So wird in den Kurzberichten über das Geschäftsjahr des Fonds berichtet, und dementsprechend finden sich darin Teile der geprüften Jahresberichte wie beispielsweise der Kapitalmarktbericht sowie die Kommentierung der Portfolioumschichtungen des abgelaufenen Geschäftsjahres.“

Deutsche Gesellschaften im Internet top

Drei deutsche Fondsgesellschaften sind Spitzenreiter in der Kategorie „Internetinformationen der Investmentgesellschaft“. Die DWS belegt den ersten Platz, gefolgt von UBS Deutschland und Allianz Global Investors. In der Kategorie „Ausführliche Verkaufsprospekte“ belegt Activest den ersten Platz, in der Kategorie „Jahresberichte“ Cominvest.

Für den Anleger seien die vereinfachten Verkaufsprospekte, die Kurzberichte sowie die Internetinformationen der Investmentgesellschaft besonders nützlich, während die ausführlichen Verkaufsprospekte sowie die Jahresberichte meist sehr detailliert ausfielen.