Schwieriges Jahr :
Nur wenige Hedgefonds glänzen

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Der erfolgreichste Hedgefondsmanager 2022: Said Haidar hat die Zinswende richtig vorausgeahnt.
Haidar Jupiter erzielt Rendite von 193 Prozent. Insgesamt verzeichnet die Branche ein Minus von 4,25 Prozent. Sie schlägt aber die großen Aktienindizes.

Für die meisten Anleger ist das zurückliegende Jahr enttäuschend verlaufen. Mit einem Minus von 4,25 Prozent wäre die überwiegende Mehrheit gut bedient gewesen, schließlich büßte der breit gefasste amerikanische Aktienindex S&P 500 gut 19 Prozent ein. Auch bei den als vergleichsweise sicher geltenden Anleihen liegen die Verluste im zweistelligen Prozentbereich. Da fällt das Minus von 4,25 Prozent für das gesamte Spektrum der riskante Strategien verfolgenden Hedgefonds doch ganz gut aus. Diese Performance hat am Dienstag das auf die 3,8 Billionen Dollar schwere Branche fokussierte Analysehaus Hedge Fund Research (HFR) veröffentlicht.

Am schlechtesten schnitten die auf Schwellenländer ausgerichteten Anlagevehikel ab: Sie verzeichneten ein Minus von 12,6 Prozent. Dahinter liegen die auf Aktien spezialisierten Hedgefonds mit minus 10,4 Prozent. Immerhin haben sie sich damit deutlich besser entwickelt als der Weltaktienindex MSCI World, der im vergangenen Jahr 18 Prozent verloren hat.

Makro-Strategien lagen vorne

Und es gibt in der Branche auch eindeutige Gewinner: Das sind die sogenannten Macro Hedge Funds, die sich auf bestimmte Entwicklungen der Weltwirtschaft einstellen und sich dazu einer breiten Palette an Anlageklassen bedienen können. Die reichen von Aktien, Anleihen, Derivaten, Devisen bis hin zu Rohstoffen. Die Makro-Hedgefonds haben im zurückliegenden Jahr nach Angaben von HFR ein Plus von 9,3 Prozent erzielt. Hier ragt der Fonds Haidar Jupiter mit einer Performance von 193 Prozent heraus. Es ist das beste jemals von dem New Yorker Hedgefondsmanager Said Haidar erzielte Ergebnis, seitdem er vor mehr als zwei Jahrzehnten seine Anlagegesellschaft gegründet hat. Ende November verwaltete sein Hedgefonds 3,8 Milliarden Dollar. Haidar hat die Inflations- und Zinswende richtig erahnt.

Ebenfalls auf das Ende der extrem lockeren Geldpolitik und einen Straffungskurs der Notenbanken hat der Eagle’s View Capital Management des New Yorker Hedgefondsmanagers Neil Berger gesetzt. Auch er glänzt mit einer Performance im dreistelligen Prozentbereich: Das Plus des 700 Millionen Dollar verwaltenden Fonds belief sich auf 163 Prozent. Auch die Hedgefonds von Citadel, dem Finanzkonzern des Milliardärs Ken Griffin, konnten mit Renditen im zweistelligen Prozentbereich überzeugen. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Bloomberg haben die Hedgefonds von Citadel, die insgesamt 54,5 Milliarden Dollar verwalten, an die Investoren Gewinne in Höhe von 8,5 Milliarden Dollar ausgeschüttet. Da können die auf bestimmte Ereignisse wie zum Beispiel Unternehmensübernahmen setzenden Hedgefonds mit minus 5 Prozent nicht mithalten.