„Zu langsam und zu kraftlos“ :
Macrons düstere Vision vom sterblichen Europa

Von Michaela Wiegel, Paris
Lesezeit: 4 Min.
Dramatische Worte: Emmanuel Macron am Donnerstag in der Sorbonne-Universität in Paris
Der russische Imperialismus sei das größte Sicherheitsrisiko für Europa, warnt der französische Präsident. Und vollzieht eine Wende: Erstmals zeigt sich Macron offen für eine europäische Raketenabwehr.

Europa sei ein unendliches Gesprächsthema, stellte Emmanuel Macron nach beinahe zwei Stunden Redezeit fest. Den französischen Präsidenten hat es am Donnerstag zurück in den großen Hörsaal der Sorbonne-Universität gezogen, wo er am 26. September 2017 eine politische Sternstunde erlebte. „Sorbonne II“, wie die neue Rede etwas pompös getauft wurde, stand unter veränderten Vorzeichen. Frankreichs öffentliche Finanzen sind aus dem Ruder gelaufen und die Ratingagenturen könnten die Kreditwürdigkeit des Landes abwerten. Marine Le Pen liegt im Aufwind und Macrons Partei droht bei den Europawahlen mehr als zehn Prozent hinter dem Rassemblement National (RN) zu liegen. Gerade in den jüngeren Generationen hat Macron viele Wähler verloren.

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