Vučić-Besuch in Srebrenica :
Schuld und Versöhnung

Von Michael Martens, Athen
Lesezeit: 5 Min.
Unversöhnlich: Vučić wird mit Steinen beworfen und ergreift die Flucht.
Serbiens Regierungschef Vučić wollte in Srebrenica ein Zeichen für Versöhnung setzen. In Erinnerung bleiben die Bilder seiner Demütigung.

Der Gang nach Srebrenica wird niemals leicht sein für einen Politiker aus Serbien. Srebrenica steht für die dunkelste Stunde serbischer Geschichte, für die Ermordung von mehr als 7000, nach offizieller Darstellung in Sarajevo sogar fast 8400 bosnischen Muslimen durch die Soldaten des Generals Ratko Mladić im Juli 1995. Es dauerte zehn Jahre, bis sich erstmals ein ranghoher Repräsentant aus Belgrad in den zu trauriger Berühmtheit gelangten ehemaligen Luftkurort im Osten Bosniens wagte.

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