In elf Bundesländern :
Razzien gegen Verfasser frauenfeindlicher Posts

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Ein Staatsanwalt zeigt bei einer Pressekonferenz zur Vorstellung der Arbeit der Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität auf einen Bildschirm. (Symbolbild)
„Wir gehen bewusst in die Räume des Hasses, stellen Taten und Täter fest“, sagt BKA-Präsident Holger Münch. Bei 45 Beschuldigten gab es Durchsuchungen und Befragungen.

Ermittler sind am Donnerstag deutschlandweit mit Razzien gegen mutmaßliche Verfasser frauenfeindlicher Internet-Postings vorgegangen. Im Rahmen eines gemeinsamen Aktionstages von Bundeskriminalamt (BKA) und Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main habe es ab dem frühen Morgen Durchsuchungen und Vernehmungen bei 45 Beschuldigten in elf Bundesländern gegeben, teilte das BKA in Wiesbaden mit. Zudem seien im Vorlauf zu dem Aktionstag Maßnahmen gegen 37 weitere Beschuldigte erfolgt, denen Postings mit strafrechtlicher Relevanz vorgeworfen werden.

Den Angaben zufolge arbeiten BKA und die Zentralstelle zur Bekämpfung der Internetkriminalität bei der Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt seit 2022 zusammen, um die Strafbarkeit frauenfeindlicher Beiträge im Internet zu untersuchen. Dabei werde gezielt nach derartigen Postings Ausschau gehalten.

Frauenfeindlichkeit im Internet existiere in vielen verschiedenen Formen, hieß es. Neben volksverhetzenden Inhalten seien auch Postings ermittelt worden, in denen Frauen sexualisiert, verleumdet und beleidigt worden seien. Auch seien Frauen öffentlich zur Versendung von Nacktfotos aufgefordert, Vergewaltigungen befürwortet sowie Folter- und Tötungsvideos verbreitet worden.

„Wir gehen bewusst in die Räume des Hasses, stellen Taten und Täter fest, holen sie aus der Anonymität und ziehen sie zur Rechenschaft“, sagte BKA-Präsident Holger Münch zu der Durchsuchungsaktion einen Tag vor dem Weltfrauentag (8. März). Hass und Gewalt seien digital wie analog eine Bedrohung für Demokratie und Gesellschaft.