Interview :
"Limit immer ein bisschen weiter hinausschieben"

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In Aktion: Stefan Gimpl
Der Österreichr Stefan Gimpl gilt als einer der besten Snowboarder der Welt und hat zweimal das das „Air & Style“-Springen gewonnen.

In Leogang im Salzburger Land fing Stefan Gimpl mit dem Snowboarden an. Ohne Trainingsplan oder Trainer, nur durch seine täglichen Touren mit den Kumpels im freien Gelände ist Gimpl zum Meister des Big Air, zum besten Snowboarder der Welt geworden.

Aus den Videos der Stars holte er sich Anregungen für seine Sprünge, um dann beim Air & Style alle Konkurrenten in den Schatten zu stellen. FAZ.NET sprach beim Saison-Opening im Kaunertal mit Stefan Gimpl.

Stefan, bist Du froh, dass der Sommer zu Ende ist?

Der Sommer war nicht schlecht. Es war gut, mal was anderes zu machen als nur Snowboarden. Seitdem ich diese Woche wieder angefangen habe, Snowboard zu fahren, bin ich aber wieder voll motiviert. Jetzt ist noch alles ziemlich locker. Die Saison hat gerade angefangen und man fährt sich ein bisschen ein.

Wie hast du den Sommer verbracht?

Hauptsächlich hab' ich Golf gespielt. Ich war fast jeden Tag auf dem Golfplatz. Und ich bin auch ein bisschen in den Bergen geklettert.

Als Snowboarder solltest Du doch auch Wellenreiten.

Nein, ich bin nicht so der Wassermensch. Ich bin lieber im Trockenen.

Hattest Du kein Sommercamp eingeplant?

Doch, bis Ende Juni bin ich in Sommercamps gefahren. Danach war ich zwei Monate daheim und hab' abgeschaltet von dem Ganzen.

Zum Snowboarden: was hast Du empfunden, als Du zum zweiten Mal hintereinander das Air & Style gewonnen hattest?

Das zweite Mal zu gewinnen, war ein super Gefühl. Das hat mich schon ein bisschen berührt, muss ich sagen.

Beim Air & Style in Seefeld beträgt die Flugstrecke mit dem Snowboard an den Füßen fast 30 Meter. Was denkst Du von Kollegen, die für ein Foto vom Dach eines Hauses springen? Gibt es Grenzen des Big Air?

Schwierig zu sagen. Viele Snowboardprofis machen in den Videos Sachen vor, bei denen sich andere Hals und Bein brechen würden. Dann denkt sich so ein kleiner Junge daheim, er will es nachmachen, aber er hat nicht die Voraussetzungen dazu. Man soll sich vorher gut überlegen, was man macht, was das für Folgen haben kann und ob man sich das zutraut.

Du bist dir der Gefahr bewusst?

Ich bin mir immer der Gefahr bewusst und schätze ab, ob ich's kann oder nicht.

Bist Du schon mal vom Dach eines Hauses gesprungen oder so etwas ähnliches?

Ja, im Tiefschnee bin ich schon mal von einer Parkgarage gesprungen - das war eine kurze Überwindung. Im Endeffekt war nicht so viel dabei.

Müssen Snowboardprofis immer höhere Risiken eingehen, um an die Spitze zu kommen?

Ja, sicher muss man immer was Neues machen und das Limit ein bisschen hinausschieben. Das erwartet man von uns. Es gibt keinen Rückschritt.