Diesel-Abgasmanipulation :
Auch ZF Friedrichshafen muss Bußgeld zahlen

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Getriebeproduktion bei ZF Friedrichshafen am Bodensee
Im Zuge der Diesel-Abgasmanipulationen haben Staatsanwälte auch nach der Rolle der Autozulieferer gefragt. Nach Bosch muss jetzt auch ZF Friedrichshafen zahlen.

Der Autozulieferer ZF Friedrichshafen muss ein Bußgeld wegen der Manipulation der Abgasreinigung von Diesel-Fahrzeugen zahlen. Die Staatsanwaltschaft Stuttgart verhängte am Mittwoch eine Strafe von 42,5 Millionen Euro wegen fahrlässiger Verletzung der Aufsichtspflicht durch Verantwortliche. ZF habe ab 2002 an verschiedene Autobauer Getriebe-Software ausgeliefert, die nicht genug auf die Möglichkeit eines missbräuchlichen Einsatzes geprüft worden sei. Bei einem Automobilhersteller habe das dazu geführt, dass die Fahrzeuge mehr Stickoxide ausstießen als zulässig. Das sei vom Kraftfahrt-Bundesamt festgestellt worden, erklärte die Behörde.

ZF teilte mit, zu der Verletzung der Aufsichtspflicht sei es auf einer mittleren Managementebene gekommen. Die ZF AG werde keine Rechtsmittel gegen den Bescheid einlegen. Der Zulieferer wollte sich nicht dazu äußern, bei welchem Automobilhersteller es zur Softwaremanipulation kam.

Bosch musste 2019 wegen einer entsprechenden Ordnungswidrigkeit im Zusammenhang mit Dieselgate 90 Millionen Euro Bußgeld zahlen. Die Geldstrafen für den Volkswagen-Konzern, bei dem der Dieselskandal 2015 aufflog, belief sich auf eine Milliarde Euro. Verstöße bei den VW-Töchtern Audi und Porsche sowie bei Daimler wurden mit hohen dreistelligen Millionenbeträgen geahndet.