Elektrokonzern :
Siemens will 2500 Zeitarbeiter übernehmen

Von Rüdiger Köhn, Sven Astheimer
Lesezeit: 2 Min.
Produktion einer Gasturbine bei Siemens
Siemens will nach Informationen der F.A.Z. rund 2500 Zeitarbeitern einen festen Arbeitsplatz anbieten. Damit kommt der Elektro- und Industriekonzern einer Übereinkunft nach, die er im Sommer 2009 mit dem Gesamtbetriebsrat und der IG Metall getroffen hat.

Siemens will nach Informationen der F.A.Z. Anfang Februar rund 2500 Zeitarbeitern einen festen Arbeitsplatz anbieten. Damit kommt der Elektro- und Industriekonzern einer Übereinkunft nach, die er im Sommer 2009 mit dem Gesamtbetriebsrat sowie der Industriegewerkschaft Metall getroffen hat. Damals hatte Siemens zugesichert, Leiharbeitern ein Angebot zur festen Übernahme zu unterbreiten, sobald sie 18 Monate im Unternehmen im Einsatz waren.

Damit ist der 1. Februar der erste Termin, diese Regeln in die Praxis umzusetzen. Außerdem fand eine stufenweise Lohnangleichung an die Stammbelegschaft statt. „Hier steht Siemens in der sozialen Verantwortung und wir werden sehen, ob das klappt“, sagt Lothar Adler, Vorsitzender des Gesamtbetriebsrats von Siemens. In der Vereinbarung sei festgelegt, dass nach eineinhalb Jahren ein Übernahmeangebot erfolgt, sobald die Zeitarbeit über das Abarbeiten von Produktionsspitzen hinausgehe.

Ein Konzernsprecher wollte keine Einzelheiten nennen und auch keine Angaben machen, wie viele Zeitarbeiter Siemens in Deutschland beschäftigt. Aus dem Konzern war aber zu erfahren, dass die Größenordung stimmt und etwa 2500 Zeitarbeiter eine Übernahmeofferte erhalten sollen. Das unternehmerische Umfeld ist günstig. Bislang hieß es stets, Siemens suche 3000 Mitarbeiter im Inland, darunter viele Ingenieure. Mittlerweile dürfte die Zahl höher liegen. Die Auftragsbücher sind voll, der Konzern steuert auf einen Rekordauftragsbestand zu.

Die IG Metall hat eigenen Angaben zufolge mit rund 800 Unternehmen solche – intern „Besservereinbarungen“ genannten – Übereinkünfte für Zeitarbeiter ausgehandelt. Wie viele davon eine Übernahmegarantie wie im Fall Siemens enthalten, konnte ein Gewerkschaftssprecher am Freitag jedoch nicht sagen.