Konjunktur :
HWWA senkt Konjunkturprognose für 2005

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Auch das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv hat nach den anderen Wirtschaftsforschungsinstituten seine Wachstumsprognose für Deutschland nach unten revidiert.

Im kommenden Jahr wird der Wirtschaftsausschwung nach Einschätzung des Wirtschaftsforschungsinstituts HWWA deutlich schwächer ausfallen als 2004. Das Institut senkte seine Wachstumsprognose für 2005 von 1,4 Prozent auf 0,9 Prozent. Für das laufende Jahr rechnet das Institut mit einem Wachstum von 1,7 Prozent. „Es braucht Zeit, bis die Erfolge des Jahres 2004 sich auswirken werden“, sagte Institutspräsident Thomas Straubhaar am Dienstag zur Begründung.

Grundsätzlich würden die Reformen des Arbeitsmarktes, der Rentenversicherung und das „Aufbrechen des Tarifkartells“ langfristig positiv wirken.

Deutschland wird wohl auch 2005 die Maastricht-Kriterien nicht einhalten

Am Arbeitsmarkt erwartet das Institut keine durchgreifende Besserung. Das Hamburgische Welt-Wirtschafts-Archiv rechnet mit 4,43 Millionen Arbeitslosen im Jahresschnitt 2005 oder einer Quote von 10,3 Prozent. „Es könnte sogar sein, daß zu Jahresbeginn die Zahl der Arbeitslosen über 5 Millionen steigt“, erklärte der Leiter der Forschungsabteilung, Eckhardt Wohlers. Das sei aber ein statistischer Effekt, weil rund 300.000 mehr Personen sich wegen Hartz IV arbeitslos melden würden. Im zweiten Halbjahr werde sich die Lage dann verbessern, weil mehr Ein-Euro-Jobs entstehen würden.

Das HWWA rechnet damit, daß das Haushaltdefizit nur wenig sinken wird und mit 3,5 Prozent erneut die Obergrenze des Maastricht-Vertrages überschreitet. Die Inflation soll bei 1,6 Prozent liegen. Der private Verbrauch werde keinen großen Schwung bekommen, weil die Bürger kaum Einkommenssteigerungen hätten und immer mehr für Rente und andere Absicherungen zurücklegten. Allenfalls die langfristig leicht wachsende Zahl der Beschäftigten könne für mehr Nachfrage sorgen. Die Fachleute gingen für 2005 von einem Kurs von 1,30 Dollar für den Euro aus und rechnen mit 38 bis 39 Dollar für ein Barrel Öl.