Ökonomie :
Was ist das Leben eines Politikers wert?

Lesezeit: 4 Min.
Personenschützer greifen dem gestolperten Gerhard Schröder unter die Arme
Staatsmänner geben mehr für ihre Sicherheit aus, als dem Volk lieb ist. Das meint der Schweizer Ökonom Bruno Frey - und hat seine Theorie vielleicht doch ein wenig eng gefasst.

Die Bilder vom Gipfeltreffen der G-8-Staaten in Heiligendamm sind noch in Erinnerung: Mehr als 16 000 Polizisten und Soldaten mühten sich, die Staats- und Regierungschefs der wirtschaftsmächtigsten Staaten der Welt vor den Demonstranten zu schützen. Das Ostseebad war mit einem Stahlzaun weiträumig abgesichert; der Luftraum und die See weiträumig gesperrt; Tornado-Kampfflieger flogen Aufklärung. Für die Steuerzahler war die Sicherung des Medienereignisses, das insgesamt wohl mehr als 92 Millionen Euro gekostet haben wird, kein Vergnügen. Rund zwölf Millionen Euro verschlang allein der Sicherheitszaun; auf rund zehn Millionen Euro werden die Kosten des Bundeswehreinsatzes veranschlagt. Hinzu kommen der Aufwand für die auch aus anderen Bundesländern angereisten Polizisten, die Kosten für Verletzungen und nicht zuletzt der Ärger etwa für unbeteiligte Anwohner, der in Geld gar nicht zu messen ist.

Ohne Abo weiterlesen
Dies ist kein Abo. Ihre Registrierung ist komplett kostenlos, ohne versteckte Kosten.
Oder 3 Monate für 1 € pro Monat Zugang zu allen FAZ+ Beiträgen erhalten und immer aktuell informiert bleiben.