Stimmphysiologie :
Singen können

Von Ulrike Gebhardt
Lesezeit: 8 Min.
Wie geht das nur? Jose Carreras bei einer stimmphysiologischen Demonstration
Wo entsteht der stimmliche Wohlklang, der die Sommertheater von Bayreuth und Salzburg füllt? Nicht an den Stimmbändern, sondern in dem, was der Fachjargon den Vokaltrakt nennt: eine stimmphysiologische Erläuterung.

Der erste Auftritt ist nicht zu überhören. Mit einem kräftigen Schrei, etwa in Höhe des Kammertons a', signalisiert das Neugeborene den Eltern etwas ganz Wesentliches: robuste Atemfunktionen. „Das Gebrüll selbst ist dabei zunächst nur ein kanalisiertes Abfallprodukt des Körpers, nämlich ausgeatmete Luft“, sagt Michael Fuchs, Stimmspezialist am Universitätsklinikum Leipzig und ehemaliges Mitglied des Thomanerchors. Aus dieser Abluft wird freilich durch das feine Zusammenspiel verschiedener Körperteile etwas höchst Erstaunliches: der jedem Menschen eigene Klang seiner Stimme, welcher anderen nicht selten mehr über die Gemütslage des Sprechers verrät als der Inhalt des Gesprochenen.

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