Aufsitzerpflanzen richtig befestigen

Aufsitzerpflanzen sind eine wunderbare Abwechslung zu den gängigen Aquarienpflanzen. Man kann sie überall im Aquarium verteilen mit einer Ausnahme: Pflanze sie niemals in den Bodengrund! Wieso ist das so? 

 

Alle Aufsitzerpflanzen besitzen ein sogenanntes Rhizom. Dies ist ein knollenartiges Wurzelsystem, das meist horizontal wächst. Aus dem Rhizom bildet die Pflanze ihre Blätter und Wurzeln. Pflanzt du das Rhizom in den Bodengrund ein, verfault dieses und die Pflanze stirbt ab. Diese Regel solltest du dir also merken: Pflanze das Rhizom immer auf Steine oder Wurzeln. Aus dieser Regel leitet sich auch der Name "Aufsitzerpflanze" ab. Du setzt diese Art von Pflanzen auf etwas auf. Viele beliebte Aquarienpflanzen besitzen solche Rhizome. Dazu gehören unter anderem sämtliche Bucephalandren, Anubias, Farne und Moose. Auch wenn Moose kein Rhizom besitzen, kannst du sie wie Aufsitzerpflanzen behandeln, da sie auch auf Gegenständen im Aquarium befestig werden müssen. 

 

Im weiteren Verlauf stelle ich dir drei Möglichkeiten vorstellen, die sich unterschiedlich gut eignen, um Aufsitzerpflanzen an Wurzeln oder Steinen zu befestigen. 

Möglichkeit 1: Kleben

Das verkleben von Pflanzen ist wohl die gängigste Art, um Pflanzen dauerhaft und sicher an einer beliebigen Stelle im Becken zu befestigen. Dabei gilt es nur zu beachten, dass sich natürlich nicht jeder Kleber eignet, um in einem Aquarium verwendet zu werden. Den Holzleim aus der Werkzeugkiste kannst du also getrost vergessen. Wenn du Pflanzen in deinem Becken auf Hardscape kleben möchtest, benötigst du im besten Fall gelförmigen Kleber auf der Basis von Cyanacrylat. Ein kleiner Tropfen auf das Rhizom der Pflanze genügt in der Regel, um die Pflanze sicher zu verkleben.

Doch die Klebemethode hat auch einen "großen" Nachteil. Dort, wo der Kleber verwendet wird, färbt sich die Klebestelle weiß. Auf dem Foto sind solch weiß gefärbten Kleberückstände zu erkennen. Diese werden mit der Zeit überwuchert, sodass man sie im späteren Verlauf nicht mehr sehen wird. Dennoch sollte man immer darauf achten, die Klebestellen gut zu kaschieren. Eine Methode ist die Steinauswahl. Auf diesem Beispielfoto verwende ich Steine, die weiße Einschlüsse besitzen. So fallen die Klebestellen weniger auf als beispielsweise auf schwarzer Lava. Wichtig zu betonen ist, dass sich das Verkleben von Hardscape von dem Kleben der Aufsitzerpflanzen unterscheidet. Wie das genau funktioniert, werde ich einem separaten Beitrag näher erklären.

 

Möglichkeit 2: Festklemmen

Die zweite Möglichkeit, um Aufsitzerpflanzen im Becken zu befestigen, ist nur teilweise einsetzbar. Dabei klemmt man das Rhizom der Pflanze z. B. zwischen zwei Steine oder in eine Holzspalte (siehe Foto). Da sich natürlich nicht jede Lücke und Spalte anbietet, ist man mit dieser Methode ein wenig eingeschränkt. Außerdem ist zu bedenken, dass eingeklemmte Pflanzen gerne den Drang verspüren, sich aus ihren Holzspalten und Steinlücken zu lösen. Bei dieser Methode kann es durchaus vorkommen, dass man die eine oder andere Pflanze ein weiteres Mal in die Lücke einklemmen muss. 

Der wohl größte Vorteil des Einklemmens von Aufsitzerpflanzen betrifft die Optik. Meiner Meinung nach sehen eingeklemmte Pflanzen oftmals so aus, als wären sie in dieser Lücke "natürlich gewachsen". Denn auch in der Natur wachsen Pflanzen oftmals zwischen zwei Felsstücken oder verzieren die Holzspalte des abgestorbenen Baumstamms. Auch das Problem der weißen Kleberückstände ergibt sich nicht.

 

Möglichkeit 3: Anbinden

Die dritte Möglichkeit befasst sich mit dem Anbinden von Moosen oder Aufsitzerpflanzen . An dieser Stelle ergibt sich die größte Schwierigkeit bzw. Herausforderung dieser Methode. Denn nicht jede Stelle eignet sich gleich gut, um die Pflanzen festzubinden. Vor allem wenn das Layout bereits im Becken steht oder das Aquarium schon läuft, gestaltet sich das Festbinden oftmals sehr schwierig. Doch es gibt auch einige Bereiche im Aquarium, die sich hervorragend eignen. Dazu zählen neben Ästen (siehe Foto) auch kleine Steine, die man problemlos im Becken bewegen kann. Um die Pflanze mit dem Ast zu verbinden, drückt man diese leicht an das Holz und knotet sie mit einem leichten Doppelknoten fest. Dazu muss erwähnt werden, dass auch diese Methode sehr unauffällig ist, solange man einen dunkelgrünen oder schwarzen Faden verwendet. Hier eignen sich normale Baumwollfäden, die man auch zum Nähen benutzt. Selbstverständlich gibt es auch spezielle Fäden, die sich nach einer gewissen Zeit im Wasser auflösen. So bietet beispielsweise ADA ihren Moss Cotton an. Aber auch mit dem "normalen" Faden lässt sich hervorragend arbeiten, da die angebundenen Pflanzen den Faden nach kurzer Zeit überwuchern und dieser somit nicht mehr sichtbar ist.