Ärger mit Bodenservice
Lufthansa könnte Flugzeuge wieder selbst abfertigen

Vor der Nationalen Luftfahrtkonferenz am heutigen Montag hat Lufthansa-Chef Carsten Spohr eine Reform der Luftverkehrssteuer gefordert. Wegen ungelöster Personalprobleme bei Abfertigungsdienstleistern erwägt Lufthansa zudem, einige Dienstleistungen "zurück in den Konzern" zu holen.

Lufthansa könnte Flugzeuge wieder selbst abfertigen
Foto: Patrick Zwerger

Die Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer sollten in die Entwicklung nachhaltiger Kraftstoffe fließen, sagte Spohr dem "Tagesspiegel Background". "Ich würde mir wünschen, dass der Koalitionsvertrag an dieser Stelle umgesetzt wird." Für gleiche Wettbewerbsbedingungen müsse es zudem eine europaweite Luftverkehrssteuer geben.

SPD, Grüne und FDP hatten im Koalitionsvertrag vereinbart, eine Erhöhung der Abgabe erst nach 2023 zu prüfen. Eingesetzt werden sollen Einnahmen aus der Luftverkehrssteuer demnach für die Förderung von Produktion und Einsatz CO2-neutraler strombasierter Flugkraftstoffe sowie für Forschung, Entwicklung und Flottenmodernisierung im Luftverkehr.

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Ärger mit Bodendienstleistern

Angesichts wiederholter Personalprobleme an Flughäfen droht die Lufthansa inzwischen damit, Verträge mit externen Bodendienstleistern zu kündigen. Eine Alternative wäre es demnach, dass der Konzern einen Teil der Aufgaben wieder selbst übernimmt.

"Wenn die Dienstleister am Boden als Arbeitgeber nicht attraktiv genug werden, müssen wir überlegen, ob wir in letzter Konsequenz einige Dienstleistungen nicht wieder zurück in den Konzern holen", sagte Spohr in dem Interview.

Im Zentrum der Luftfahrtkonferenz in Hamburg steht die Transformation der Luftfahrt hin zur Klimaneutralität, welche die Industrie und die Bundesregierung aktiv mitgestalten wollten. Offiziell eröffnet wurde die Konferenz heute Vormittag um 10:15 Uhr von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD).

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Erscheinungsdatum 11.04.2024