Auto-Szene macht Rorschacher rasend
Der Sommer hält Einzug in der Schweiz und lockt die Menschen dorthin, wo das Wasser ist. In Rorschach tummeln sich die Leute am Bodensee mit Badetüchern und Sonnenschirmen. Doch nicht nur sie werden vom schönen Wetter aus den Häusern gelockt. Mit der steigenden Temperatur nimmt auch der Motorenlärm zu. Eine Auto-Szene macht sich in Rorschach breit und stört die Sommeridylle.
Beschwerden aus der Bevölkerung
«Wir haben tatsächlich ein grosses Problem mit getunten Autos in Rorschach», bestätigt der Rorschacher Stadtschreiber Marcel Aeple. «Vor allem bei schönem Wetter gibt es immer wieder Autos, die offenbar der breiten Bevölkerung präsentiert werden müssen.» Dies führe dazu, dass sich viele Anwohner bei der Stadt beschweren. Sie fühlen sich von den getunten Autos gestört. Verständlich, findet Marcel Aeple. «Die Autos sind meiner Meinung nach nicht schön und machen einen Höllenlärm. Auch mich persönlich stören sie in Rorschach.»
Häufige Polizeikontrollen
Auch bei der Polizei gehen öfters Beschwerden von Rorschachern ein, hauptsächlich wegen aufheulender Motoren oder zu schnell fahrender Autos, sagt Hanspeter Krüsi, Mediensprecher der Kantonspolizei St.Gallen. «Uns ist bekannt, dass sich Anwohner gestört fühlen und dass, gerade bei schönem Wetter, viele getunte Autos auf der Strasse sind.» Die Polizei sei aus diesem Grund verstärkt in der Region unterwegs.
Auffällige Auto-Szene
Laut Marcel Aeple handelt es sich nicht nur um einzelne Autofahrer, sondern um eine ganze Szene, die in Rorschach ihr Unwesen treibt. «Die Szene ist sowohl optisch, als auch lärmtechnisch extrem auffällig. Wir bekommen immer wieder Hinweise aus der Bevölkerung, wo sie sich gerade trifft.» Die Stadt arbeite deshalb mit der Polizei zusammen. «Gemeinsam wurde ein Konzept ausgearbeitet, um das Problem in den Griff zu bekommen», sagt der Stadtschreiber. Genaue Details darüber will er aus strategischen Gründen nicht bekanntgeben.
Rasen am See entlang
Auf jeden Fall würden die getunten Autos von der Polizei genauer unter die Lupe genommen, da sich diese oft an der Grenze zum Illegalen befänden. Ausserdem führt die Polizei, wie an anderen Orten auch, Geschwindigkeitskontrollen in Rorschach durch. Am See werde gerne einmal zu fest auf das Gaspedal gedrückt. «Dies ist aber nicht nur in Rorschach ein Problem, sondern auf der ganzen Strecke von Goldach bis ins Mittelrheintal nach Heerbrugg», sagt Hanspeter Krüsi. Erst am Samstag wurde ein 23-Jähriger bei einer Geschwindigkeitskontrolle in Rorschacherberg innerorts mit 110 Stundenkilometern geblitzt.