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Frankfurts letzter Seebär ist tot

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20 Jahre ist der Südafrikanische Seebär Otti alt geworden. Wenige Tage vor seinem Tod ging es ihm plötzlich schlecht, die Obduktion offenbarte einen großen Tumor und Metastasen in der Lunge.
20 Jahre ist der Südafrikanische Seebär Otti alt geworden. Wenige Tage vor seinem Tod ging es ihm plötzlich schlecht, die Obduktion offenbarte einen großen Tumor und Metastasen in der Lunge. © Zoo Frankfurt

Zuchtbulle Otti hatin seinen 20 Jahren 17 Nachkommen gezeugt

Frankfurt -Der letzte seiner Art im Frankfurter Zoo ist tot: Der Südafrikanische Seebär Otti ist am 3. Mai gestorben, wie der Zoo gestern mitteilte. Bei der Obduktion wurden ein großer Tumor und Metastasen in der Lunge gefunden.

Wenige Tage vor seinem Tod stellten die Pfleger fest, dass es dem fast 20 Jahre alten Otti nicht gut geht. Er verweigerte die Nahrungsaufnahme und hielt sich ausschließlich im großen Wasserbecken auf. Auch mit Fisch und gutem Zureden war er nicht an Land zu bekommen. Um eine veterinärmedizinische Untersuchung zu ermöglichen, wurde am 3. Mai damit begonnen, das Wasser im Becken abzulassen. Zur Untersuchung ist es allerdings nicht mehr gekommen, da der Seebär noch am gleichen Abend verstarb.

Die Seebären bewohnen die marinen Gewässer des südlichen Afrikas und leben in einer sogenannten Haremsstruktur mit einem erwachsenen Bullen und mehreren Weibchen. Otti war über viele Jahre für die Nachzuchten in der Seebären-Gruppe zuständig: 17 Mal hatte er Nachwuchs. Viele seiner Nachkommen leben in Zoos auf der ganzen Welt. Im Dezember 2021 sind seine beiden Söhne EMIL (8) und SAMU (6) nach Brasilien umgezogen.

Mit dem Tod Ottis gibt es zunächst keine Seebären mehr im Zoo Frankfurt. Aktuell werden beide Anlagen in den Robbenklippen von den Seehunden genutzt. Zurzeit ist noch unklar, mit welcher Robbenart die Anlage wiederbesetzt werden kann. Mehrere Möglichkeiten werden gemeinsam mit den Zuchtbuchkoordinatoren der Europäischen Erhaltungszucht-Programme geprüft.

"Wir wollen auf jeden Fall weiterhin Ohrenrobben halten, nicht zuletzt, um die Unterschiede zu den Hundsrobben, zu denen unsere Seehunde gehören, aufzuzeigen. Bei Ohrenrobben sind im Gegensatz zu den noch weiter an das Leben im Wasser angepassten Hundsrobben zum Beispiel noch äußere Ohren sichtbar, daher der Name", sagt Zoo-Tierärztin Nicole Schauerte. red

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