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Das ist Hollywood: Brenna Whitaker im Kurtheater

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Drängelnd oder schmeichelnd, rau oder verspielt ? Brenna Whitaker hatte alles drauf bei ihrem Auftritt im Kurtheater. Lustvoll präsentierte die US-Sängerin Songs aus einer Zeit vor der ihren.
Drängelnd oder schmeichelnd, rau oder verspielt ? Brenna Whitaker hatte alles drauf bei ihrem Auftritt im Kurtheater. Lustvoll präsentierte die US-Sängerin Songs aus einer Zeit vor der ihren. © Yvonne Späne

Besser hätte sich das „Women of the World Festival 2016“ nicht ankündigen können. Mit Brenna Whitaker und ihrer „Little Big Band“ zog der Broadway im Kurtheater ein.

„I am the Star“, sagt der Star im Laufe des Konzerts, und nichts daran ist übertrieben. Es wird nicht dunkler, wenn sie ihr glänzend eingestimmtes Ensemble allein spielen lässt, aber es wird heller, wenn sie wieder auf die Bühne kommt.

Brenna Whitaker verkörpert den Glamour; wie sie vor dem roten Samtvorhang steht, der nach Broadway-Manier angeleuchtet ist. Eine zarte Erscheinung in schwarzseidenem Overall, Kontrast zu ihrem hellen Teint, den ein roter Mund ziert. Die Monroe-Föhnwelle über der Stirn mündet in einen rückenlangen Zopf. Nur eine stracke Strähne halb über der Wange steht einer Antenne gleich ab. Es lebe der kleine Unterschied.

Schon der Auftakt „Black and Gold“ fährt das volle Programm an Effekten auf. Die „Little Big Band“ klingt wie eine echte Bigband. Das ist Hollywood. Wie sie überhaupt Lieder singt aus einer Zeit lange vor ihrer eigenen – Musik aus den Siebzigern und Achtzigern, die sie in ihrer Kindheit in Kansas City hörte. Sie färbt sie nicht einmal ein, sondern singt mit all ihrem beachtlichen Talent „A House is not a Home“, „For all we know“, „You don’t own me“ oder „One more Try“. „I proudly present“ hatte der Künstlerische Leiter Bernd Hoffmann am Mittwochabend ins Publikum des Kurtheaters gerufen, weil es ihm gelungen war, die junge amerikanische Sängerin nach Bad Homburg zu holen.

Sie wirkt hier als Vorbotin des „Women of the World Festivals 2016“, das Ende Mai stattfindet und jeder Frau aus einer jeden Kultur eine Stimme geben soll. Brenna Whitakers Stimme ist sofort da. Und sie kann viel: kraftvoll und gedämpft singen, verspielt und warm, drängend, rau und schmeichelnd. Soul und Jazz. Wirkungsvoll umgeben von einem gekonnt spielenden Ensemble, das aus dem Handgelenk Orchestervolumen entfaltet, exquisite Musiker, eine internationale junge Truppe, die mit Verve ans Werk geht.

Whitaker stand schon singend im Arm von Tom Jones, trat im Vorprogramm von Elton John, Lionel Richie und Bryan Ferry auf. Ihr Produzent ist David Foster. Das Klatschen des geneigten, ja begeisterten Publikums – nicht umsonst manche Herren in feinem Tuch – klingt an diesem Abend von Beginn an um Meilen glamouröser als sonst. Nur eine Zuschauerin ist am Ende enttäuscht; sie dachte, es komme erst die Pause.

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