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Medwedew sieht Ukraine-Krieg schon jetzt als Erfolg an: „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet“

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Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew sieht den Ukraine-Krieg schon jetzt als Erfolg an. Er vergleicht Russland mit der Sowjetunion.

Moskau – Über vier Monate nach Beginn des russischen Angriffskriegs auf die Ukraine zieht der ehemalige Präsident Russlands und jetziger Vizechefs des russischen Sicherheitsrates, Dimitri Medwedew, ein positives Zwischenfazit. „Mit Russland wird nun ernsthaft gerechnet. Wie mit der Sowjetunion. Und in mancher Hinsicht sogar noch ernsthafter, dem Sanktionspaket nach zu urteilen“, erklärte der 56-Jährige über seinen Nachrichtenkanal auf Telegram am Samstag.

Medwedew sieht Ukraine-Krieg schon jetzt als Erfolg an

Die Spezialoperation in der Ukraine, wie die russische Regierung den Ukraine-Krieg bezeichnet, sei also erfolgreich gewesen. Medwedew bemängelte, dass die Stellung Russlands in der Welt noch vor dem Krieg eine andere gewesen sei. Da sei die Russische Föderation zwar Teilnehmer an den G8-Treffen der größten Industriestaaten der Welt gewesen. Zu bestimmten Treffen der verbleibenden sieben Mitgliedsstaaten sei man jedoch nicht eingeladen worden, und zwar dann, „wenn wirtschaftliche und verteidigungspolitische Fragen der westlichen Länder erörtert wurden“.

Der russische Präsident Wladimir Putin (l.) gemeinsam mit dem Vizevorsitzenden des Sicherheitsrats Dmitri Medwedew. (Archivbild)
Der russische Präsident Wladimir Putin (l.) gemeinsam mit dem Vizevorsitzenden des Sicherheitsrats Dmitri Medwedew. (Archivbild) © dpa

Ukraine-News: Putin und Peskow stärken Narrativ von wiedererstarktem Russland

Medwedew stärkt damit das Narrativ des Kremls von einem wiedererstarkten Russland, das innerhalb Europas auch territoriale Ansprüche stellen könne. Bereits Donnerstag unterstrich Russlands Präsident Wladimir Putin in einer Sitzung mit den Fraktionsführern in der russischen Duma die Stärke Moskaus. „Jeder sollte wissen, dass wir im Großen und Ganzen noch nichts Ernsthaftes begonnen haben. Zugleich lehnen wir auch Friedensverhandlungen nicht ab. Aber diejenigen, die darauf verzichten, sollten wissen, dass es schwerer werden wird, mit uns zu verhandeln, je länger es weiter geht“, so Putin in Richtung des Westens.

Am Freitag unterstrich dann auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow Putins Kurs. „Das Potenzial Russlands ist so riesig in der Hinsicht, dass nur ein unbedeutender Teil davon jetzt eingesetzt wird bei der militärischen Spezialoperation“, erklärte Peskow der Nachrichtenagentur Interfax.

Ukraine-Krieg: Russische Streitkräfte nehmen Donezk ins Visier

Auf dem Schlachtfeld strebt Russland weiter die vollständige Kontrolle über den Donbass im Osten der Ukraine an. Nach der Einnahme der Stadt Lyssytschansk im Oblast Luhansk, gilt nun der Oblast Donezk als erklärtes Ziel der russischen Streitkräfte. Die Anerkennung der selbsternannten Volksrepubliken Luhansk und Donezk leitete im Februar die Eskalation im Ukraine-Konflikt ein. Kurze Zeit später startete die russische Invasion. (fd/dpa)

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