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Einschwören auf den Coup

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Alles reine Einstellung: Ober-Eschbachs Coach Marc Langenbach bereitet sein Team aufs morgige Gastspiel von Titelanwärter Lintfort vor.
Alles reine Einstellung: Ober-Eschbachs Coach Marc Langenbach bereitet sein Team aufs morgige Gastspiel von Titelanwärter Lintfort vor. © Jügen Keßler

Noch kein hessischer Sieg gegen das Topteam aus NRW. Höchste Zeit, die Landesstatistik aufzupolieren, findet Gerhard Döll.

Wer hätte das gedacht: Das morgige Kräftemessen in der 3. Handball-Liga West zwischen den Damen der TSG Ober-Eschbach und TuS Lintfort (19.45 Uhr, Albin-Göhring-Halle) ist so etwas wie das Duell zweier Mannschaften der Stunde. Beide Teams sind seit vier Spielen ungeschlagen.

Die von Marc Langenbach trainierten Pirates schlossen das alte Jahr mit Erfolgen bei Borussia Dortmund II (26:25) und gegen Bayer Leverkusen II (24:24) ab, um ihren Lauf zu Beginn der zweiten Saisonhälfte mit den beiden so wichtigen Erfolgen gegen die tabellarischen „Hintermänner“ HSV Solingen-Gräfrath (22:21) und – auswärts – gegen den PSV Recklinghausen (31:24) fortzusetzen. Mit 13:13 Punkten liegen die Bad Homburgerinnen als Tabellensiebter innerhalb des Zwölferfeldes sehr gut und nervenschonend im Rennen.

Vier Siege am Stück

Im gleichen Zeitraum kam auch der vor Saisonbeginn zum engsten Kreis der Titelanwärter gezählte TuS Lintfort unter Trainerin Bettina Grenz-Klein ins Rollen. Zwei Siege zum Ausklang der Vorrunde (31:23 gegen Solingen-Gräfrath, 27:18 gegen HSG Gedern/Nidda), die nächsten zwei zu Beginn des neuen Jahres (34:24 gegen Recklinghausen und zuletzt 27:20 gegen Roude Leiw Bascharage) – und schon haben die Damen des Turn- und Spielvereins mit nunmehr 18:6 Punkten Tuchfühlung zur Tabellenspitze aufgenommen. Nur die HSG Kleenheim (23:3) und der 1. FC Köln (19:7) stehen noch besser da.

Wer nun aber glaubt, das ausgeglichene Punktekonto würde im Ober-Eschbacher Lager für Entspannung sorgen, der sieht sich getäuscht. Stefan Schenkelberg vom Management der Pirates: „Rechnerisch müssen wir nach wie vor fleißig punkten und in der Tabelle nach hinten schauen. Aber wenn wir an unsere starke erste Halbzeit aus dem Hinspiel anknüpfen könnten, muss uns auch vor dem morgigen Heimspiel nicht bange sein.“ Wobei Manager Gerhard Döll gerne die Vokabel „Bonusspiel“ einbaut. Am 4. Oktober hatte das Team von Marc Reichenbach in der Höhle von Lintforts Löwinnen dank einer überaus starken Defensivleistung schnell mit 9:4 geführt und auch noch zur Pause mit 10:7 die Nasen vorn gehabt. Am Ende setzte es dann zwar eine 16:21-Niederlage für die Hessinnen. Die konnte indes den starken Gesamteindruck, den die Pirates hinterlassen hatten, nicht im Geringsten trüben.

Pauler muss passen

Verzichten muss die TSGO morgen Abend auf Ronya Pauler. Sie erlitt im Training eine Bänderdehnung im Knöchelbereich und steht nun vor einer MRT-Untersuchung. Für die dienstlich verhinderte Sarah Harnisch wird abermals Petra Diener zwischen den Pfosten stehen. Da werden sich die Lintforterinnen morgen gewiss an das Hinspiel erinnern, als sie es ebenfalls mit Diener zu tun hatten, die damals gleich die beiden zwei Siebenmeter des TuS entschärfen und einen dritten „neben das Tor schauen konnte“, schmunzelt Schenkelberg.

Beim Blick auf die Lintforter Ergebnisse in dieser Saison fällt auf, dass hessische Klubs den Spielerinnen aus NRW besonders gut liegen. Sie gewannen ausnahmslos alle Partien: zu Hause gegen Kriftel 35:17, Ober-Eschbach 21:16, Eddersheim 26:15, Gedern 27:18 und auswärts bei Spitzenreiter Kleenheim 27:20. „Es wird höchste Zeit, dass wir die hessische Statistik aufpolieren“, merkt Gerhard Döll an, „die Aktien stehen dafür gar nicht so schlecht. Gerne erinnern wir uns an die letzte Saison, als wir den Topteams Mainz-Bretzenheim, Köln und Kleenheim jeweils einen Punkt abknöpfen konnten.“

Lintforts Stärken liegen in der gut organisierten Abwehr. Nur 20,8 Gegentore im Schnitt sprechen eine deutliche Sprache. Durchschnittlich 26 eigene Tore verteilen sich auf eine ganze Reihe von Offensivspielerinnen. Die größte Ausbeute kommt dabei auf die Holländerin Harma van Kreij und Jugendnationalspielerin Naina Klein. Statistisch ist eine Schwäche bei Siebenmetern erkennbar. Nur 32 von 46 konnten verwandelt werden. gg

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