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„Peeling“-Produkte unter Verdacht: Winzige Plastikkugeln verunreinigen Trinkwasser
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    In der Pflanze steckt keine Gentechnik
    Aber keine Sorge: Gentechnish verändert sind die
Symbolbild Trinkwasser
bilderbox/Fotolia Das Trinkwasser in Deutschland hat eigentlich eine gute Qualität

Pflegeprodukte mit „Peelingeffekt“ sollen die Haut zarter und die Zähne weißer machen. In Lebensmitteln haben die winzigen Plastikkugeln allerdings nichts zu suchen. Doch Forscher haben die Mikroplastikpartikel jetzt in Honig und Wasser nachgewiesen.

Honig und Trinkwasser sind nach Recherchen des NDR-Verbrauchermagazins „Markt“ teilweise durch mikroskopisch kleine Plastikkugeln verunreinigt. Es bestehe der Verdacht, dass die Kügelchen aus Pflegeprodukten wie Duschgelen, Peelingcremes oder Zahnpasta stammen können, berichtete das TV-Magazin am Sonntag vorab. Das sogenannte Mikroplastik gelange über das Abwasser in die Umwelt und verteile sich dort. Experimente an Miesmuscheln hätten gezeigt, dass die Partikel sich im Gewebe einlagern. Dort bildeten sich dem Bericht zufolge anschließend Entzündungen.

Die zumeist aus Polyethylen hergestellten Mikroplastik-Teilchen sollen laut NDR den Produkten zu einem mechanischen Reinigungseffekt verhelfen. Unter anderem würden die Mikroplastik-Teilchen in Pflegemitteln mit Peelingeffekt und speziellen Zahncremes eingesetzt. Bei manchen Produkten betrage der Anteil der Plastikkügelchen am Gesamtinhalt bis zu zehn Prozent.

Forscher fordert Verbot von Plastik in Kosmetika


„Wir können davon ausgehen, dass das Mikroplastik überall in der Atmosphäre zu finden ist“, zitierte das TV-Magazin den Forscher Gerd Liebezeit vom Institut für Chemie und Biologie des Meeres der Carl-von-Ossietzky-Universität Oldenburg. Vermutet wird dem Bericht zufolge, dass das Plastik über die Luft auch in Lebensmittel gelangt. Liebezeit fand demnach in 19 untersuchten Honigsorten Fasern und Plastikfragmente, in vier Proben befanden sich außerdem Plastikkügelchen. Auch in Regenwasser sei Plastikmaterial entdeckt worden, wie es in Kosmetika verwendet wird.

„Die Verwendung von Plastikteilchen in Kosmetik- und Reinigungsprodukten sollte verboten werden“, forderte Liebezeit. Das Bundesumweltamt erklärte auf Anfrage des Magazins, dass bereits Forschungsaufträge vergeben worden seien, um die Auswirkungen des Mikroplastiks auf die Umwelt zu untersuchen. Die Behörde erklärte weiter, dass es eines freiwilligen zeitnahen Ausstiegs aus der Verwendung von Mikroplastik bedürfe. Die Hersteller der Pflegemittel räumten laut „Markt“ einen Handlungsbedarf ein. Sie kündigten an, in naher Zukunft auf den Einsatz von Plastik in ihren Produkten verzichten zu wollen.

Plastik ist längst ein globales Umweltproblem

FOCUS Online Umweltabenteuer "Plastiki": Reise durchs Plastikmeer
kjo/AFP
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