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Heiner Lauterbach wird 60 Jahre alt: „Filme, Frauen und alle erhältlichen Rauschmittel“
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AUSTRIA TELEVISION SHOW 'WETTEN DASS..??' IN VIENNA
dpa Bei „Wetten, dass..?“ raste Heiner Lauterbach auf einer Toilette durch die Gegend

„Mein Leben zwischen Exzessen, Affären und nächtelangen Partys möchte ich um keinen Preis auf der Welt aus meiner Biografie verbannen“, schreibt Heiner Lauterbach über eine Zeit, die lang zurück liegt: Mit 60 ist der Schauspieler zur Ruhe gekommen.

Er beherrscht das Innehalten. Inzwischen. Diesen Moment des Reflektierens, des Abwägens, des in sich Reinhörens: Will ich das wirklich so sagen? Ist das angemessen? Eine Phrase? Fast scheint es, als zelebriere Heiner Lauterbach das Schweigen, das einer guten Antwort im Leben eigentlich immer vorangeht – und das die meisten dennoch sofort als unbehaglich empfinden.

„Das ist eine sehr heikle Frage, zu der ich meine Einstellung nicht rausposaunen möchte“, sagt er nach langem Schweigen etwa auf die Frage, ob er Selbstjustiz im Fall von Kindesmissbrauch verstehen kann. „Wir sprechen da über sehr spekulative Situationen, über Gefühlsextreme. Mit denen kokettiere ich nicht.“ Und dann, nach einer weiteren Pause: „Aber ich rate keinem Menschen auf der Welt, mein Kind zu missbrauchen.“

Joggen gehen viele – ohne sich zu ändern


Viel wurde geschrieben über den „neuen“, den „geläuterten“ Heiner Lauterbach. Den „Saulus, der zum Paulus wurde“. Den Säufer und Weiberhelden, den Macho und Lautsprecher, der inzwischen fünf Mal die Woche Joggen geht (eine Fitness-DVD hat er auch veröffentlicht) und sein Familienglück auskostet. Tatsächlich sieht er gut aus an diesem Interview-Tag in einem Münchner Nobelhotel. Kerngesund, in seinem lautmalerischen Wortsinn: Drahtig, Läuferfigur, das schüttere Haar geschoren, unaufdringliche Kleidung in Erdtönen. Wenig Pose, mehr Position. Ungefähr so.

„Herzlichen Glückwunsch Heiner, dass Du Dir als Macho treu geblieben bist und jetzt trotzdem fünfmal Sport pro Woche cooler findest als Alkohol, Nikotin und Drogen“, hat bild.de zum 60. Geburtstag gratuliert. Aber das ist es nicht ganz. Joggen gehen viele, ohne sich dabei zu ändern. Das viel stärkere Zeugnis vom grundlegenden Wandel Lauterbachs liefert dieses Innehalten. Man muss viel Ruhe in sich haben, um einer Antwort ein langes Schweigen vorangehen zu lassen. Wer realisieren will, dass sich tatsächlich einiges geändert hat bei Heiner Lauterbach, der muss ihm ein paar lange Sekunden zuhören, wie er nichts sagt.

„Ich kann meine Rolle nicht denunzieren“


Lauterbach präsentierte damals in München seinen jüngsten Film „Einfach die Wahrheit“. Er spielt darin einen Familienvater, der ein Kinderschänder ist. Eine Partie, die so beeindruckt, weil die Wahrheit bis zum Schluss quälend ungewiss bleibt – und am Ende doch jede Nuance seines Charakters Sinn ergibt. Auch sein Spiel hat ein Innehalten bekommen.

„Ich habe beim Dreh festgestellt, dass ich meine Rolle nicht verleugnen kann“, sagt Lauterbach dazu. Der Regisseurin war aufgefallen, dass Lauterbach fast zu viel Verständnis für seine Figur weckt – den Täter. „Ich werde als Schauspieler immer Verteidiger meiner Figur sein. Ich kann sie nicht denunzieren und versuche deshalb, noch den letzten Rest an Menschlichkeit aus ihnen herauszupressen.“ Auf so eine Antwort kann man durchaus ein paar Sekunden warten.

Alkohol auf der Bühne versteckt


Der gebürtige Kölner war nicht immer bekannt für derart reflektierte Aussprüche. Jahrzehntelang galt er als Enfant terrible der deutschen Entertainmentbranche. Sein Leben bestand aus Filmen und Theater – natürlich – aber zu einem mindestens genau so großen Teil aus Partys, verlässlich wechselnden Frauengeschichten, Alkohol und Drogen. „Mein Leben zwischen Exzessen, Affären und nächtelangen Partys möchte ich um keinen Preis auf der Welt aus meiner Biografie verbannen“, schreibt Lauterbach in seiner neuen Autobiografie „Man lebt nur zweimal“. Es ist seine zweite.
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